Paprika
Jackass of the Week

Völlig falsche und gefährliche Auslegung was der Islam ist. Der spirituelle Teil des Islams (Sufi`s ) ist unbedeutend geworden, vor allem im Westen wo sich der radikale Islam ausbreitet. Du hast halt null Ahnung und du laberst nur irgendeinen Käse daher und benutzt Buzzwords für deinen gerechten und moralischen Kampf damit du dich selbst besser fühlst.Ach, wie bequem: Wer differenziert, hat sich unterworfen. Wer Kontext liefert, relativiert. Und wer den Islam nicht pauschal zur Gewaltreligion erklärt, ist gleich Teil der Verschwörung. Willkommen im Weltbild, wo Komplexität als Schwäche gilt und jede Nuance als Verrat. Cerebral entkernt ist da Hilfswörter
Ja, Ex-Muslime haben wichtige Stimmen, gerade wenn es um Missstände, Dogmatismus oder politische Instrumentalisierung geht. Aber wer sie als Kronzeugen für pauschale Islamverachtung missbraucht, betreibt keine Aufklärung, sondern Zitatverwertung mit ideologischem Ziel. Und hetzt wie das Paprika
Der Islam ist keine monolithische Gewaltmaschine. Er ist so vielfältig wie das Christentum, der Hinduismus oder der Atheismus. Wer das nicht erkennt, will keine Wahrheit, sondern Feindbilder.
Und wer aus einem Webinar über Aktivismus gleich einen "Heiligen Krieg" bastelt, zeigt vor allem, wie sehr ihm die eigene Panik als Analyse dient
Prof. Susanne Schröter – Islam, Kalifat, Scharia und die Frage der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz und westlichen Werten
Das Problem liegt meiner Wahrnehmung nach in einem gewissen „Symmetriebedürfnis“, das wir im Umgang mit uneinheitlichen Phänomenen haben. Wir wollen Dinge, die wir (aus rechtlichen Gründen oder zur Vereinfachung unseres Weltbildes) in eine Kategorie packen, anschließend als symmetrische und gleichartige „Gebilde“ behandeln, die man – wie rechtlich vorgesehen – als „gleichwertig“ ansehen und behandeln kann.
Zu diesem Zweck wurden die offenkundig verstörenden – und mit den Rechtsstandards und Werten einer aufgeklärten, säkularen, westlichen Demokratie unvereinbaren – ideologischen Konzepte, Normen und Gewalthandlungen, die im Namen des Islam gegen unsere Gesellschaft und ihre Werte verübt wurden, immer wieder als „Sonderphänomene“ aus dem Islam ausgeklammert. So blieb unser Bedürfnis nach Symmetrie intakt und wir konnten weiter sagen: „Alle Religionen sind gleichwertig, wir haben kein Problem mit dem Islam als Religion, sondern nur mit…“ – und dann folgte eine ganze Liste von Ausweichbegriffen:
„Islamismus“
„Salafismus“
„Wahhabismus“
„das Mullah-Regime“
„die Taliban“
„IS/Daesh“
„Terrorismus“
„politischer Islam“
„legalistischer Islam“
Doch egal auf welchen Begriff man auswich, im verzweifelten Bemühen, die problematischen Elemente auszulagern: Der verbleibende Rest enthielt immer noch dieselben archaischen und gewaltlegitimierenden Anteile, die man eigentlich ausklammern wollte.
Vertreter islamischer Strömungen wiesen diese Unterscheidungen zudem zurück. Erdogan etwa erklärte, es gebe keinen „Islamismus“, sondern nur den einen Islam, dessen Rechtsnormen universell verbindlich seien. Salafisten wiederum bezeichneten sich nicht als Extremisten, sondern lediglich als besonders konsequente Muslime.
Diese begrifflichen Ausweichmanöver haben nichts gelöst. Eine praktikable Trennung des Islam von seinen – für eine freie, säkulare Gesellschaft – problematischen Anteilen wurde so nicht erreicht. Eine solche Reform könnte ohnehin nur aus dem Islam selbst heraus erfolgen. Doch bisher wurden entsprechende Ansätze vom Mehrheitsislam und den führenden Rechtsschulen fast immer bekämpft, teils sogar mit Fatwas, und ihre Protagonisten wurden oft bedroht.
Wir müssen uns irgendwann eingestehen, dass die Symmetrie-Idee falsch ist und dass wir einer undifferenzierten Verwendung des Begriffs „Religion“ aufgesessen sind. Der Religionsbegriff des Grundgesetzes ist post-aufklärerisch geprägt: Religion gilt als private, spirituelle Angelegenheit ohne Macht- oder Herrschaftsanspruch. Das Selbstverständnis des Islam dagegen umfasst von jeher auch politische und rechtliche Ordnungsvorstellungen.
Sofern es dem Islam in Europa also nicht gelingt – wie Bassam Tibi schon in den 1990er Jahren mit seinem Konzept des „Euro-Islam“ forderte – seine spirituellen Inhalte und Riten von politischen Macht- und Herrschaftsansprüchen zu trennen, müssen wir rechtlich wie gesellschaftlich einen Weg finden, seine reale Ambivalenz klarer zu adressieren.
Das bedeutet: Wir müssen Islam endlich auch rechtlich als das behandeln, was er real ist – nicht nur Religion, sondern zugleich auch Gesellschaftskonzept, politische Doktrin sowie Werte- und Rechtssystem, das in Teilen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung diametral widerspricht.
In gesellschaftlichen Debatten sollte der Islam daher immer in seiner Ambivalenz angesprochen werden: Er ist nicht nur „Religion“ im europäischen, post-aufklärerischen Sinn (wie das Christentum und Judentum ihn in Europa entwickelt haben), sondern stellt auch immer die Macht- und Systemfrage – zumindest dann, wenn er sich nicht mehr in einer Minderheitenposition befindet.
1. Ausgangspunkt: Religionsbegriff und Symmetriebedürfnis
Das Grundgesetz versteht Religion im post-aufklärerischen Sinn: als private, spirituelle Angelegenheit, geschützt durch Art. 4 GG, solange sie nicht der freiheitlich-demokratischen Grundordnung (FDGO) widerspricht.
Dieses Verständnis entwickelte sich durch die europäische Säkularisierung (Reformation, Aufklärung, Französische Revolution).
Islam ist jedoch traditionell mehr als Religion: er versteht sich zugleich als politische und gesellschaftliche Ordnung (Kalifat, Scharia, umfassende Lebensordnung).
Daraus entsteht das „Symmetrieproblem“: Wir wollen Islam behandeln wie Christentum oder Judentum – stoßen aber darauf, dass er auch Rechts- und Machtansprüche beinhaltet.
2. Differenzierungsversuche
Politik und Gesellschaft versuchten, problematische Elemente abzugrenzen: „Islamismus“, „Salafismus“, „politischer Islam“, „legalistischer Islam“, Terrorgruppen (Taliban, IS, Al-Qaida).
Problem: Diese Trennungen greifen nicht. Viele Muslime lehnen sie ab („es gibt keinen Islamismus, nur Islam“) oder die Grenzen verschwimmen (Salafisten sehen sich als besonders fromm, nicht als Extremisten).
Fazit: Der Kernkonflikt bleibt bestehen – traditionelle islamische Normen sind mit einer säkularen Ordnung nicht vereinbar.
3. Position von Susanne Schröter & Reformansätze
Schröter fordert präzise Unterscheidungen: um einerseits Grundrechte zu schützen, andererseits politische Machtansprüche im Namen des Islam zurückzuweisen.
Reformansätze wie Bassam Tibis „Euro-Islam“ oder Abdel-Hakim Ourghis „Reformislam“ fordern die Trennung von Religion und Politik. Bisher ohne breite Wirkung.
4. Kernkonflikt
Das Grundgesetz schützt Religion – aber Religion im Sinne privater Glaubensausübung, nicht als politische Doktrin.
Klassischer Islam (geprägt durch die sunnitischen und schiitischen Rechtsschulen) ist aber zugleich Rechtssystem und Gesellschaftsordnung.
Solange er politische und rechtliche Ansprüche erhebt, entsteht eine Unvereinbarkeit mit Demokratie, Gleichberechtigung und Menschenrechten.
5. Konsequenz
Wir müssen anerkennen: Der Islam entspricht nicht dem europäischen Religionsbegriff.
→ Schutz des spirituellen Teils (Glaube, Riten, individuelle Frömmigkeit).
→ Konsequente Abwehr des politischen Teils, wenn er mit dem Grundgesetz kollidiert (z. B. Scharia-Gerichte, Geschlechterungleichheit, Gewaltlegitimation).
Dafür braucht es einen klareren rechtlichen und begrifflichen Rahmen – statt immer neuer Sub-Labels wie Islamismus, Salafismus usw.
Zusammenfassung
Der Islam in seiner klassischen Form ist nicht nur privater Glaube, sondern ein umfassendes soziales und politisches System, das Recht (Scharia), Herrschaft (Kalifat) und moralische Ordnung einschließt. Damit unterscheidet er sich grundlegend vom post-aufklärerischen, säkularen Religionsbegriff, auf dem westliche Verfassungen beruhen.
Während sich Christentum und Judentum in Europa zu spirituellen Glaubenssystemen entwickelt haben, die mit Pluralismus und Demokratie vereinbar sind, trägt der Islam weiterhin inhärente Ansprüche auf politische Autorität, rechtliche Vorrangstellung und gesellschaftliche Dominanz in sich.
Solange der Islam seine spirituelle Dimension nicht klar von seiner politischen und rechtlich-normativen Ordnung trennt, bleibt er in Teilen unvereinbar mit westlichen Werten wie Säkularismus, Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und der Trennung von Religion und Staat.