Nach der Propaganda kam die brutale Hatz auf Schwule
Das propagandistische Dauerfeuer von Rechtsextremen gegen die LGBTQ-Community kann nicht folgenlos bleiben. Hetze begünstigt Gewalt
17 Männer sind in Österreich überfallen, schwer verletzt, ausgeraubt und gedemütigt worden. Bei einem Opfer sprechen Ermittler von versuchtem Mord. Die Polizei nahm am Freitag 15 Verdächtige fest, die an dieser brutalen Hatz auf Schwule beteiligt waren. Wer sich jetzt überrascht vom Hass in "unserer" Gesellschaft zeigt, hat nicht richtig aufgepasst.
Das propagandistische Dauerfeuer gegen die LGBTQ-Community kann nicht folgenlos bleiben. Rechtsextreme schreien auf Demos vom "Genderwahn", "Globohomo-Endstation" oder fantasieren von "Frühsexualisierung", wenn Dragqueens harmlose Kinderbücher vorlesen. FPÖ-Politiker, die Regenbogenfamilien als "nicht normal" darstellen, vergiften die Stimmung ebenso.
Gegenstände mit NS-Bezug
Bei den Beschuldigten, die unter dem Deckmantel der Selbstjustiz gegen vermeintlich Pädophile, tatsächlich aber Unschuldige überfielen, wurden bei Razzien auch Gegenstände mit NS-Bezug sichergestellt. Schon die Nationalsozialisten erklärten ihre Feindbilder zu Verbrechern, damit sie ihnen schlimmste Qualen antun und diese gesellschaftlich legitimieren konnten. Homosexuelle sperrten sie in KZs und ermordeten sie.
Die Polizei hat nachdrücklich betont, dass keines der 17 Opfer etwas mit Pädophilie oder Kindesmissbrauch zu tun hatte. Ein "Berater" des dritten Lagers brachte auf X die Opfer trotzdem mit dem belgischen Mörder und Sexualstraftäter Marc Dutroux in Verbindung. Hetze begünstigt Gewalt. Nicht erst seit diesem Freitag. (Colette M. Schmidt, 21.3.2025)
Das propagandistische Dauerfeuer von Rechtsextremen gegen die LGBTQ-Community kann nicht folgenlos bleiben. Hetze begünstigt Gewalt
www.derstandard.at