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Älteste Kupfergegenstände der Welt auf dem Balkan gefunden

Archäologen rätseln über 7000 Jahre alte Kupferfunde

Von Angelika Franz

Fotostrecke: 3 Bilder

Kalin Dimitrov


Forscher haben in Serbien die ältesten Kupfergegenstände der Welt gefunden. Vor gut 7000 Jahren lebten auf dem Balkan äußerst reiche Händler. Sie geben den Archäologen Rätsel auf: Warum begann die Kupferzeit dort so früh - und wieso fand sie ein abruptes Ende?
Im 5. Jahrtausend vor Christus war noch nicht sonderlich viel los in Europa. Nach und nach freundeten sich die Menschen auf dem Kontinent mit der neuen Idee des Ackerbaus an, die Fremde aus dem Osten mitgebracht hatten. Von Großbauprojekten wie Megalithkreisen war man noch weit entfernt. Langsam wuchs die Zahl der Menschen auf der Welt von fünf auf sieben Millionen.


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Doch weit im Südosten Europas, in der Nähe des heutigen serbischen Dorfs Plonik, gab es vor rund sieben Jahrtausenden schon eine Großstadt. Ihre Bewohner lebten in dicht aneinandergedrängten Hütten - und gossen Kupfer zu Schmuck, Werkzeugen und Waffen. Diese überraschende Erkenntnis haben Archäologen jetzt gewonnen.

Bis zu 7300 Jahre alt sind die frühesten Stücke, die sie in der Siedlung gefunden haben. Rund acht Jahrhunderte älter als alle Kupfergegenstände, die bisher auf der Welt gefunden wurden.
Bisher gingen viele Forscher davon aus, dass die Metallgewinnung und -verarbeitung in Nordmesopotamien erfunden wurde und sich von dort gen Osten ausbreitete. Doch die neuen Funde aus Plonik erzählen eine andere Geschichte. Sie waren auch nicht das Ergebnis von Experimenten. Die Menschen vom Balkan wussten ziemlich genau, wie sie aus kupferhaltiger Erde Schmuck, Werkzeuge und Waffen herstellen können.
Veilchen verraten, wo das Kupfer liegt
"Der Boden um Plonik ist reich an Kupfer, das reine Metall lagert oft direkt an der Oberfläche", sagt Raiko Krauß, Archäologe und Kupferzeitspezialist von der Universität Tübingen. Ideale Bedingungen also zum Experimentieren.
Überall blühen die sogenannten Kupferveilchen. "Die sind mit den Alpenveilchen verwandt, die wir in Deutschland in Blumentöpfen kennen", sagt Krauß. "Allerdings wachsen sie nur auf stark kupferhaltigem Boden. Dort, wo es anderen Pflanzen zu giftig ist, blühen sie in weiten Teppichen - und zeigen so an, wo das Kupfer liegt."
Schon in der Jungsteinzeit sammelten die Menschen die schönen Steine auf. Malachit zum Beispiel. Das grünschimmernde Mineral gehört zur Klasse der Karbonate. Kupfergehalt: rund 57 Prozent. Unsere Vorfahren experimentierten mit den verschiedenen Steinen über dem Feuer. Von dort aus war es nur noch ein kleiner Schritt vom Schmuck zu praktischeren Gegenständen.
In Plonik fanden die Ausgräber Beile aus Kupfer. Und Waffen: Äxte und Keulenköpfe. Mit ihnen begann eine neue Ära. Die Steinzeit war vorbei, die Kupferzeit hatte begonnen.
Plonik war nicht das einzige urbane Zentrum auf dem Balkan. An der Schwarzmeerküste im heutigen Bulgarien lag nur etwas später ebenfalls eine florierende Großstadt, ganz in der Nähe des heutigen Varna. Archäologen haben den Friedhof dieser Siedlung gefunden. Die Gräber waren voller Schätze: Schmuck - vor allem aus Gold, aber auch aus Kupfer -, Muscheln aus der Ägäis und Werkzeuge aus Steinsorten, die von weit her kamen.
Reich und vernetzt
Aus einem Grab bargen die Ausgräber 1,516 Kilogramm Goldschmuck. Das ist mehr Gold, als im gesamten Rest der Welt von diesem Edelmetall aus dieser Epoche gefunden wurde. Die Einwohner von Varna waren aber nicht nur reich. Offenbar unterhielten sie auch ein weitreichendes Handelsnetzwerk.
Mit den Funden von Plonik wird das Bild dieses Netzwerks klarer: Auf der einen Seite lagen die Siedlungen des Balkans, auf der anderen saßen die Metallschmiede von Nordmesopotamien. "Im 5. Jahrtausend vor Christus lebten auch dort die Menschen in komplexen Zentralsiedlungen mit bis zu tausend Einwohnern", sagt Krauß. Sie erfanden einen neuen Töpferofen mit zwei Kammern, der sich hervorragend für die Metallgewinnung eignete. "Es ist stark zu vermuten, dass es Verbindungen zwischen dem Balkan und Nordmesopotamien gab."
Doch noch fehlen riesige Puzzlesteine in der Mitte. Zwischen dem Balkan und Nordmesopotamien liegt die unendliche Weite Anatoliens. Archäologisch gesehen sind diese dünn besiedelten Gebiete Niemandsland. "Anatolien ist die große Unbekannte", sagt Krauß.
Der Beginn der Kupferzeit wird wohl noch lange ein Rätsel bleiben. Denn es fehlen die Gelder, um entsprechende Grabungen in abgelegenen Regionen zu beginnen. Für eine Zusammenarbeit zwischen dem Balkan, Anatolien, dem heutigen Syrien und Iran müssen außerdem Sprachbarrieren überwunden werden.
Ein gewaltiges Feuer zerstörte die florierende Stadt
Um schon mal einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das Leben im kupferzeitlichen Plonik aussah, hat Ausgräberin Julka Kuzmanovic-Cvetkovic eine Modenschau mit Kleidung initiiert, wie sie die Menschen dort vor 7500 Jahren getragen haben. Die Kleidungsstücke kennt man von kleinen Tonstatuetten - Miniröcke und lange Wollumhänge waren damals en vogue. Außerdem kämmte man das Haar zu feinen Frisuren und schmückte sich mit Halsketten.
Das Ende von Plonik allerdings war unschön. Ein gewaltiges Feuer wütete um 5000 vor Christus in der Stadt. Die Erde verkohlte, die Häuser stürzten ein und begruben alle Habseligkeiten der Einwohner unter ihren Mauern. Als die Flammen erstarben, existierte die Stadt nicht mehr.



Das Ausmaß der Zerstörung war gewaltig. Niemand kehrte wieder zurück, um den Platz wieder für sich zu beanspruchen.

Auch die Kupferzeit hatte ein Ende, und ihr Schluss ist ebenso mysteriös wie ihr Anfang. Sämtliche urbane Hochburgen wurden aufgegeben. Keiner befeuerte mehr die Öfen, niemand formte mehr Schmuck oder Werkzeug aus den Bodenschätzen. Das Wissen der Vorfahren geriet in Vergessenheit.
"In einem Zeitraum von nur 100 bis 200 Jahren endete auf dem gesamten Balkan die Kupferzeit", sagt Krauß. Danach herrschte große Stille. Fast tausend Jahre lang - bis die Menschen begannen, die Bronze für sich zu entdecken. Wobei das Loch zwischen Kupfer- und Bronzezeit riesig ist.
 
Lass sie doch einfach. Du siehst ja dass es nicht mehr normal ist. Sie machen sich nur lächerlich aber merken es nicht.


Alles was entdeckt wird ist albanisch, meine Güte wenn man nichts anderes im Leben hat :lol:

Eigentlich machst nur Du Dich mal wieder lächerlich, er hat weder Albanien erwähnt nocht hat er behauptet, dass es albanisch wäre.
 
Registriert seit: 05.09.2004
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einmal will ich dich sehen, dass du was schreibst, was nicht mit albanoillyrischer geschichte zu tun hat. dich müssen doch auch andere sachen interessieren
 
phαηtom;2256116 schrieb:
Registriert seit: 05.09.2004
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einmal will ich dich sehen, dass du was schreibst, was nicht mit albanoillyrischer geschichte zu tun hat. dich müssen doch auch andere sachen interessieren

In diesem Forum geht es nur um Albaner. Weil alles was albanisch ist, gehört ja eurer Meinung nicht zum Balkan.
 
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