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Serbisches Watergate": Präsident und Vizepremier angeblich abgehört
"In ein Schlangennest getreten": Staatspräsident Tomislav Nikolic.
"Mafia greift den Staat an"
Im serbischen Sicherheitsapparat herrscht Panik. Man weiß, dass Köpfe rollen werden. Denn Staatspräsident Tomislav Nikolic und Aleksandar Vucic - in einer Person Vizepremier mit Zuständigkeit für den Kampf gegen Korruption, Verteidigungsminister, Generalsekretär des Rates für nationale Sicherheit und Koordinator der Geheimdienste - behaupten, abgehört worden zu sein. Medien, die Nikolic und Vucic, dem "mächtigsten Mann im Staat", nahestehen, schreiben, dass eine "Mafia den Staat angreift", dass "bestimmte Interessengruppen und korrupte Polizisten" hinter dem Lauschangriff stünden.
Offiziell heißt es, eine "Gruppe im Rahmen der Kriminalpolizei" habe den Auftrag gegeben, den Staatspräsidenten und dessen Vertrauten Vucic abzuhören. Der Geheimdienst BIA habe das entdeckt und Vucic informiert.
Der Lauschangriff wird von den Behörden mit dem "bisher heftigsten Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen" in Zusammenhang gebracht. Seit Monaten fliegt eine Affäre nach der anderen auf. Vor und nach den allgemeinen Wahlen im Mai warfen Nikolic und Vucic, das führende Duo der Serbischen Fortschrittspartei (SNS), der damals regierenden Demokratischen Partei (DS) und Expräsident Boris Tadic vor, Serbien durch Korruption und Vetternwirtschaft verwüstet zu haben.
"Wir sind in ein Schlangennest getreten", erklärte Nikolic im Staatsfernsehen. Bestimmte Menschen würden ihre hohen Ämter in Sicherheitsdiensten missbrauchen, um über das Leben anderer zu bestimmen. Auch Vucic bekräftigte, niemals im Kampf gegen Korruption aufzugeben, obwohl das sein Leben und das seiner Kinder "zur Hölle gemacht" habe.
Unmittelbar vor der Abhöraffäre beschuldigte Vucic den "reichsten Mann Serbiens", Miroslav Miškovic, die Koalitionsregierung stürzen zu wollen, um seine Geschäfte zu schützen. Angeblich unterstützt Miškovic die jetzt oppositionelle DS.
Während der üblichen Kontrolle seiner Radarsysteme entdeckte das hydro-meteorologische Institut 300 illegale Antennen und "andere Kommunikationsgeräte", die zum Abhören geeignet seien, wurde dieser Tage bekannt. Manche von ihnen sind direkt neben der legalen Kommunikationsausrüstung des Innenministeriums und der Geheimdienste aufgestellt.
In Belgrad spricht man schon vom "serbischen Watergate". Nur dass in diesem Fall der Staatspräsident das Opfer ist und die Popularität von Vucic in Umfragen rasant steigt.
"In ein Schlangennest getreten": Staatspräsident Tomislav Nikolic.
"Mafia greift den Staat an"
Im serbischen Sicherheitsapparat herrscht Panik. Man weiß, dass Köpfe rollen werden. Denn Staatspräsident Tomislav Nikolic und Aleksandar Vucic - in einer Person Vizepremier mit Zuständigkeit für den Kampf gegen Korruption, Verteidigungsminister, Generalsekretär des Rates für nationale Sicherheit und Koordinator der Geheimdienste - behaupten, abgehört worden zu sein. Medien, die Nikolic und Vucic, dem "mächtigsten Mann im Staat", nahestehen, schreiben, dass eine "Mafia den Staat angreift", dass "bestimmte Interessengruppen und korrupte Polizisten" hinter dem Lauschangriff stünden.
Offiziell heißt es, eine "Gruppe im Rahmen der Kriminalpolizei" habe den Auftrag gegeben, den Staatspräsidenten und dessen Vertrauten Vucic abzuhören. Der Geheimdienst BIA habe das entdeckt und Vucic informiert.
Der Lauschangriff wird von den Behörden mit dem "bisher heftigsten Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen" in Zusammenhang gebracht. Seit Monaten fliegt eine Affäre nach der anderen auf. Vor und nach den allgemeinen Wahlen im Mai warfen Nikolic und Vucic, das führende Duo der Serbischen Fortschrittspartei (SNS), der damals regierenden Demokratischen Partei (DS) und Expräsident Boris Tadic vor, Serbien durch Korruption und Vetternwirtschaft verwüstet zu haben.
"Wir sind in ein Schlangennest getreten", erklärte Nikolic im Staatsfernsehen. Bestimmte Menschen würden ihre hohen Ämter in Sicherheitsdiensten missbrauchen, um über das Leben anderer zu bestimmen. Auch Vucic bekräftigte, niemals im Kampf gegen Korruption aufzugeben, obwohl das sein Leben und das seiner Kinder "zur Hölle gemacht" habe.
Unmittelbar vor der Abhöraffäre beschuldigte Vucic den "reichsten Mann Serbiens", Miroslav Miškovic, die Koalitionsregierung stürzen zu wollen, um seine Geschäfte zu schützen. Angeblich unterstützt Miškovic die jetzt oppositionelle DS.
Während der üblichen Kontrolle seiner Radarsysteme entdeckte das hydro-meteorologische Institut 300 illegale Antennen und "andere Kommunikationsgeräte", die zum Abhören geeignet seien, wurde dieser Tage bekannt. Manche von ihnen sind direkt neben der legalen Kommunikationsausrüstung des Innenministeriums und der Geheimdienste aufgestellt.
In Belgrad spricht man schon vom "serbischen Watergate". Nur dass in diesem Fall der Staatspräsident das Opfer ist und die Popularität von Vucic in Umfragen rasant steigt.