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Yunan
Guest
Ahmad Schah Massoud(1. September 1953 in Pandjschir; † 9. September 2001 in Takhar) war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er offiziell zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt und 2002 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Massoud, der der Volksgruppe der Tadschiken angehörte, war ein tiefgläubiger Muslim und überzeugter Gegner extremistischer (u. a. wahabitischer) Interpretationen des Islams, wie sie die Taliban, Al-Qaida oder das saudische Königshaus verfolgen.(...)
Ahmad Schah Massoud spielte eine Hauptrolle beim militärischen Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, was ihm den legendären Namen „Löwe von Pandjschir“ einbrachte. Das Wall Street Journal nannte Massoud auf seinem Titelblatt: „Der Afghane, der den Kalten Krieg gewann“. Nach dem Abzug der Sowjetarmee und dem Fall des kommunistischen Regimes 1992 wurde Massoud durch die Peshawar Accords, einen Friedensvertrag verschiedener afghanischer politischer Parteien, zum Verteidigungsminister in der Regierung des afghanischen Präsidenten Burhānuddin Rabbāni ernannt. Der Milizenführer Gulbuddin Hekmatyār, der unter der Kontrolle des pakistanischen Geheimdienstes ISI stand und nach diktatorischer Macht strebte, startete jedoch mit Hilfe Pakistans einen jahrelangen Krieg in der Hauptstadt Kabul. Da Hekmatyār erfolglos blieb, wandte sich Pakistan 1994 den Taliban zu, die Anfang 1995 eine zweijährige Bomben- und Belagerungskampagne gegen Kabul starteten und Kabul im September 1996 eroberten.[SUP][3][/SUP][SUP][4][/SUP] Ahmad Shah Massoud zog sich in den Norden Afghanistans zurück. Unter seiner Führung wurde die Vereinte Front zu einer nationalen militärisch-politischen Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller Ethnien Afghanistans (Tadschiken, Paschtunen, Usbeken, Hazara, Turkmenen und andere) angehörten. Zwischen 400.000 und 1.000.000 afghanischer Zivilisten flohen vor den Taliban in die von Massoud kontrollierten Gebiete. Massoud sah die Demokratie als die einzige Staatsform an, die Afghanistan dauerhaft Frieden bringen könnte. Die Vereinte Front stürzte schließlich Ende 2001 mit amerikanischer Luftunterstützung das Talibanregime in Kabul und errichtete eine Übergangsregierung, die bis zu den demokratischen Wahlen im Jahr 2004 regierte.
Statements von und über Massoud:
"Die Taliban sagen: 'Komm und akzeptiere das Amt des Ministerpräsidenten und schließe dich uns an', und sie würden das höchste Amt im Land, die Präsidentschaft, behalten. Aber für was einen Preis?! Der Unterschied zwischen uns liegt darin, wie wir über die grundlegendsten Prinzipien der Gesellschaft und des Staates denken. Wir können nicht ihre Konditionen für einen Kompromiss akzeptieren, sonst müssten wir die Prinzipien einer modernen Demokratie aufgeben. Wir sind fundamental gegen das System welches sich "das Emirat Afghanistans" nennt. ...
Es sollte ein Afghanistan geben, indem sich jeder Afghane und jede Afghanin glücklich fühlen kann. Und ich denke, dies kann nur durch eine Demokratie, die auf Konsens basiert, gesichert werde."
-Massoud-
"Pakistan hatte es auf einen Durchbruch in Zentralasien abgesehen. ... Islamabad wusste, dass die neu ernannten islamischen Regierungsmitglieder [in Afghanistan] ... nicht ihre eigenen nationalen Interessen denen Pakistans unterordnen würden, damit Pakistan seine regionalen Ambitionen erfüllen konnte. ... Ohne die logistische Unterstützung und die Lieferung einer großen Menge an Raketen durch die ISI [pakistanischer Geheimdienst], hätten Hekmatyars Truppen nicht halb Kabul in Beschuss nehmen und zerstören können."
-Amin Saikal: Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival (2006)-
Am 9. September 2001 zündeten Abd al-Sattar und Bouraoui el Ouaer, zwei Selbstmordattentäter der al-Qaida, die sich als belgische Journalisten ausgegeben hatten, während eines Interviews mit Massoud in Tachar eine Bombe, die sie in ihrer Videokamera versteckt hatten.[SUP][39][/SUP] Massoud starb wenig später an seinen Verletzungen.[SUP][40][/SUP] Nach neuesten Erkenntnissen arbeiteten Gruppierungen in 21 Nationen an der Ermordung Massouds. Zuvor waren bereits über 26 Jahre lang etliche Attentatsversuche des sowjetischen, des afghanisch-kommunistischen und des pakistanischen Geheimdienstes, sowie Hekmatyars, der Taliban und der Al-Qaida gescheitert. Enge Vertraute Massouds berichten, dass Massoud in den Wochen vor seinem Tod eine Vorahnung seines Todes hatte und Familienmitglieder vermehrt auf diese Möglichkeit vorzubereiten versuchte.[SUP][2][/SUP][SUP][14][/SUP] Die Beerdigung fand, entgegen islamischer Tradition, erst am 16. September, eine Woche nach Massouds Tod statt. Obwohl die Beerdigung in dem sehr ländlichen Panjshir-Tal stattfand, nahmen hunderttausende trauernder Afghanen an ihr teil.
http://www.youtube.com/watch?v=EcFa_YhJPxE
Was für ein Mann! Möge er in Frieden ruhen!
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Massoud, der der Volksgruppe der Tadschiken angehörte, war ein tiefgläubiger Muslim und überzeugter Gegner extremistischer (u. a. wahabitischer) Interpretationen des Islams, wie sie die Taliban, Al-Qaida oder das saudische Königshaus verfolgen.(...)
Ahmad Schah Massoud spielte eine Hauptrolle beim militärischen Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, was ihm den legendären Namen „Löwe von Pandjschir“ einbrachte. Das Wall Street Journal nannte Massoud auf seinem Titelblatt: „Der Afghane, der den Kalten Krieg gewann“. Nach dem Abzug der Sowjetarmee und dem Fall des kommunistischen Regimes 1992 wurde Massoud durch die Peshawar Accords, einen Friedensvertrag verschiedener afghanischer politischer Parteien, zum Verteidigungsminister in der Regierung des afghanischen Präsidenten Burhānuddin Rabbāni ernannt. Der Milizenführer Gulbuddin Hekmatyār, der unter der Kontrolle des pakistanischen Geheimdienstes ISI stand und nach diktatorischer Macht strebte, startete jedoch mit Hilfe Pakistans einen jahrelangen Krieg in der Hauptstadt Kabul. Da Hekmatyār erfolglos blieb, wandte sich Pakistan 1994 den Taliban zu, die Anfang 1995 eine zweijährige Bomben- und Belagerungskampagne gegen Kabul starteten und Kabul im September 1996 eroberten.[SUP][3][/SUP][SUP][4][/SUP] Ahmad Shah Massoud zog sich in den Norden Afghanistans zurück. Unter seiner Führung wurde die Vereinte Front zu einer nationalen militärisch-politischen Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller Ethnien Afghanistans (Tadschiken, Paschtunen, Usbeken, Hazara, Turkmenen und andere) angehörten. Zwischen 400.000 und 1.000.000 afghanischer Zivilisten flohen vor den Taliban in die von Massoud kontrollierten Gebiete. Massoud sah die Demokratie als die einzige Staatsform an, die Afghanistan dauerhaft Frieden bringen könnte. Die Vereinte Front stürzte schließlich Ende 2001 mit amerikanischer Luftunterstützung das Talibanregime in Kabul und errichtete eine Übergangsregierung, die bis zu den demokratischen Wahlen im Jahr 2004 regierte.
Statements von und über Massoud:
"Die Taliban sagen: 'Komm und akzeptiere das Amt des Ministerpräsidenten und schließe dich uns an', und sie würden das höchste Amt im Land, die Präsidentschaft, behalten. Aber für was einen Preis?! Der Unterschied zwischen uns liegt darin, wie wir über die grundlegendsten Prinzipien der Gesellschaft und des Staates denken. Wir können nicht ihre Konditionen für einen Kompromiss akzeptieren, sonst müssten wir die Prinzipien einer modernen Demokratie aufgeben. Wir sind fundamental gegen das System welches sich "das Emirat Afghanistans" nennt. ...
Es sollte ein Afghanistan geben, indem sich jeder Afghane und jede Afghanin glücklich fühlen kann. Und ich denke, dies kann nur durch eine Demokratie, die auf Konsens basiert, gesichert werde."
-Massoud-
"Pakistan hatte es auf einen Durchbruch in Zentralasien abgesehen. ... Islamabad wusste, dass die neu ernannten islamischen Regierungsmitglieder [in Afghanistan] ... nicht ihre eigenen nationalen Interessen denen Pakistans unterordnen würden, damit Pakistan seine regionalen Ambitionen erfüllen konnte. ... Ohne die logistische Unterstützung und die Lieferung einer großen Menge an Raketen durch die ISI [pakistanischer Geheimdienst], hätten Hekmatyars Truppen nicht halb Kabul in Beschuss nehmen und zerstören können."
-Amin Saikal: Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival (2006)-
Am 9. September 2001 zündeten Abd al-Sattar und Bouraoui el Ouaer, zwei Selbstmordattentäter der al-Qaida, die sich als belgische Journalisten ausgegeben hatten, während eines Interviews mit Massoud in Tachar eine Bombe, die sie in ihrer Videokamera versteckt hatten.[SUP][39][/SUP] Massoud starb wenig später an seinen Verletzungen.[SUP][40][/SUP] Nach neuesten Erkenntnissen arbeiteten Gruppierungen in 21 Nationen an der Ermordung Massouds. Zuvor waren bereits über 26 Jahre lang etliche Attentatsversuche des sowjetischen, des afghanisch-kommunistischen und des pakistanischen Geheimdienstes, sowie Hekmatyars, der Taliban und der Al-Qaida gescheitert. Enge Vertraute Massouds berichten, dass Massoud in den Wochen vor seinem Tod eine Vorahnung seines Todes hatte und Familienmitglieder vermehrt auf diese Möglichkeit vorzubereiten versuchte.[SUP][2][/SUP][SUP][14][/SUP] Die Beerdigung fand, entgegen islamischer Tradition, erst am 16. September, eine Woche nach Massouds Tod statt. Obwohl die Beerdigung in dem sehr ländlichen Panjshir-Tal stattfand, nahmen hunderttausende trauernder Afghanen an ihr teil.
http://www.youtube.com/watch?v=EcFa_YhJPxE
Was für ein Mann! Möge er in Frieden ruhen!
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