Ach ja......
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahmud_II.
Die politischen Ereignisse in dem Zeitraum zwischen der ersten Revolte Muhammad Alis (September 1832) und dem Tod Mahmuds werden im Artikel
Muhammad Ali Pascha diskutiert. Die persönliche Haltung des Sultans, die uns an dieser Stelle interessiert, wurde vollkommen von seinem überwältigenden Hass gegen den Emporkömmling geprägt, vor dem er sich gebeugt hatte, um Hilfe zu bekommen, und der nun seinem Willen trotzte. Dies war deshalb wichtig, weil als Ergebnis der Zentralisierungspolitik und besonders der Auflösung der Janitscharen die oberste Autorität im Staat nicht mehr wie bisher von der praktischen Macht der Minister der Pforte und den Unruhen in der privilegierten militärischen Kaste eingeschränkt wurde, sondern in einer Person konzentriert war. Nicht mehr die Pforte entschied, sondern das Saray, und der Privatsekretär des Sultans hatte mehr Einfluss auf die Politik des osmanischen Reichs als der Großwesir.
Die Omnipotenz des Sultans in den Entscheidungen der Regierung stand in bemerkenswertem Kontrast mit seiner Machtloskeit beim Durchsetzen seiner Ansichten und bei seinen Beziehungen zu fremden Mächten. Trotz, oder gerade wegen, seiner wohlgemeinten Reformbemühungen wurde
Mahmud von seinen muslimischen Untertanen gehasst und als Ungläuber und Verräter am Islam gebrandmarkt. Er wurde in der Tat ein Opfer dieser halben Sachen, die Machivelli als tödlich für den Erfolg verurteilt. Ibrahim – der Eroberer Syriens – spottete, die Vorstellung des Sultans von Reform sei, seine Soldaten in enge Hosen zu stecken und ihnen Achselklappen zu geben. Die Kritik ist nicht ungerechtfertigt. Mahmuds Strategie war das Gegenteil der von Machiavelli empfohlenen, nämlich eine Revolution durchzuführen, indem man die Substanz ändert, während man den Anschein der alten Ordnung aufrechterhält. Metternichs Rat an Mahmud, ein Türke zu bleiben, war vernünftig. Seine Unterlassung, dies äußerlich zu tun, isolierte ihn innerhalb seines Reiches: Rayas und Islamgläubige misstrauten ihm gleichermaßen. Dieser Hass war ihm voll bewusst; er wusste, dass seine Untertanen, sogar viele seiner eigenen Minister,
Mehmet Ali als den Meister des Islam gegen den ungläubigen Sultan betrachteten; er vermutete, dass der Pascha, bereits Herr über die Heiligen Stätten, sich als Kalif an seiner Stelle ausrufen würde. Zusammen mit der militärischen Schwäche durch gerade begonnene Reformen veranlasste ihn dies, sich auf fremde Hilfe zu verlassen; bei den aktuellen Zustand Europas musste das die Hilfe durch Russland bedeuten: die lange Tradition französischer Freundschaft war 1830 durch die Besetzung Algiers gebrochen. Österreich war fürs erste nur ein treuer Verbündeter des Zars. Am 9. August 1832 machte Mahmud mittels Stratford Canning einen formalen Vorschlag für eine Allianz mit Großbritannien, den Palmerston aus Furcht, Frankreich zu kränken, ablehnte. Mahmud stellte den Erklärungen Englands bitter das Angebot wirksamer Hilfe durch Russland gegenüber. Nachdem sein alter Verbündeter ihn im Stich gelassen hatte, akzeptierte er die Hilfe seines Erbfeinds. Eine russische Expedition zum Bosporus, die Konvention von Kütahya und der Vertrag von Unkiar Skelessi (8. Juli 1833) folgten. Mahmud machte sich keine Illusionen über die Position, in die ihn dieser Vertrag letzterer gegenüber Russland brachte; aber seine Angst vor Mehmet Ali und sein Rachebegehren überwogen alle anderen Überlegungen.
Einige Monate später überwältigte seine Ungeduld seine Politik und seine Befürchtungen. Das Damoklesschwert hing über ihm, und er spürte, dass er jetzt oder nie zuschlagen müsste. Umsonst warnten ihn die europäischen Mächte einhellig vor den wahrscheinlichen Konsequenzen einer Aggression durch ihn. Er würde lieber sterben, oder ein Sklave Russlands werden, rief er aus, als nicht seinen rebellischen Vasallen zu vernichten. Auf seine alleinige Initiative hin, ohne seine Minister zu konsultieren, schickte er Instruktionen an Hafiz Pascha, der die in Bir am Euphrat konzentrierten osmanischen Truppen befehligte, in Syrien einzumarschieren. Das unheilvolle Ergebnis des Feldzugs konnte er nicht mehr hören.
Als die Nachricht von Ibrahims überwältigendem Sieg in Nessib (24. Juni 1839) in Konstantinopel eintrafen, war Mahmud bereits bewußtlos und lag im Sterben. Am Morgen des 1. Juli verschied er.
Mahmud II. kann nicht zu den großen Sultanen gezählt werden
Ab in die hintere Reihe der Geschichte........