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Albanien - Schätze aus dem Land der Skipetaren

FREEAGLE

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Albanien gilt als unberührtes und mysthisches Land. Während der kommunistischen Zeit unter Enver Hoxha hat sich das Land selber isoliert. Heute, viele Jahre danach öffnet sich das Land und wir entdecken neben einer atemberaubender Naturlandschaft, ein Land mit einer faszinierenden Geschichte.

In diesem Thread möchte ich euch diese Geschichte näher vorstellen.

Wenn man sich mit der Geschichte der Albaner und Albaniens befasst, dann befasst man sich gleichzeitig mit der Geschichte der Illyrer und Illyriens. Jedoch sollte in diesem Thread nicht darüber diskutiert werden, ob die Albaner die Nachfahren der Illyrer sind oder nicht, sondern es geht viel mehr darum, die geschichtlichen Spuren auf den Boden Albaniens zu entdecken.

Ich würde euch daher bitten, diesen Thread nicht mit unnötiger Polemik oder Beleidigungen vollzuspammen!

Dieser Thread wird im laufe der Zeit immer wieder erweitert, mit weiteren Bildern und Hintergrundinformationen, von den Urillyrern bis zu den heutigen Albanern!
 
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Philipp von Zabern
 
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Einleitung

Aleks Buda

Ein wenig bekanntes Volk und seine alte Kultur sollen in ihrer Eigenart und mit ihren historischen Wurzeln in dieser Ausstellung aus und über Albanien vorgestellt und breiteren Kreisen bekannt gemacht werden. Damit wird gewissermassen wissenschaftliches Neuland betreten, doch soll das nicht bedeuten, dass Albanien – das Land der „Skipetaren“ oder der „Adlerssöhne“, wie sie sich selbst in einer poetischen Interpretation ihres ethnischen Namens bezeichnen – eine terra incognita, einen weissen Fleck auf der geographischen und kulturellen Karte Europas darstelle.

An der Kreuzung wichtiger territorialer und maritimer Verbindungslinien zwischen West und Ost, zwischen Nord und Süd, bildete das antike Illyrien, auf dessen südlichen Territorien sich das heutige Albanien erstreckt, die westliche Position der Balkanhalbinsel – gerade dadurch berufen, eine weltgeschichtliche Rolle zu spielen. Auf diesen Wegen kursierten schon frühzeitig Menschen und Waren, Kulturgüter und Ideen. Das Land und seine Bewohner nahmen teil an den grundlegenden sozialökonomischen und kulturellen Entwicklungsprozessen und den weltpolitischen Ereignissen, die sich in der mediterranen Welt der Antike und des Mittelalters abspielten, und dies nicht allein als Beobachter oder Objekt, sondern als aktiver Teilnehmer an der Geschichte, nehmend und gebend, aneignend und Neues, Eigenes schaffend, in jenem fruchtbaren Kreislauf, der das Wesen der Kulturprozesse ausmacht.

So wurden die antiken Illyrer, die autochthonen Bewohner dieser Gebiete, neben Thrakern und Hellenen zu jenem „Hauptvolk“, wie es Johann Gottfried Herder bezeichnete, das seit dem zweiten Jahrtausend v. Chr. In Kultur und Geschichte bemerkenswerte Spuren hinterlassen hat.
Auf die illyrischen Albanoi des 2. Jahrhunderts n. Chr., deren Stammesterritorium und Hauptstadt der Geograph Ptolemaios im heutigen Mittelalbanien erwähnt, stossen wir, nun schon als politisch und kulturell aktive Einheit, wieder im 11. Jahrhundert. Es ist der historische Name dieses Namens, der sich nun als Albanon, Arbanon, Albania auf das ganze Territorium erstreckt, das von einer einheitlichen Bevölkerung, den heutigen Albanern, bewohnt wird.

Doch über das allgemeine wissenschaftliche Interesse hinaus trägt ein besonderer Umstand dazu bei, sich gerade einer wissenschaftlichen Erforschung der Illyrer und ihrer Kultur besonders zu widmen: Mit der Geschichte Illyriens und der Illyrer beginnt auch die Geschichte des heutigen Albaniens und des albanischen Volkes, das seit Jahrtausenden auf diesem Boden lebt und arbeitet als Erbe einer antiken Tradition, die auch für die spätere Geschichte und Kultur dieses Landes mitbestimmend war und dies bis auf den heutigen Tag ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Illyrien in der Vorgeschichte

Muzafer Korruti

Der Boden Albaniens ist schon seit langer Zeit, seit der Altsteinzeit, bewohnt worden, wie Kulturreise, u. a. in der Siedlung Xara, im Süden, und in der Höhle von Gajtan, im Norden, belegen. Beide Fundstellen gehören in die mittlere Altsteinzeit, die 120‘000 – 30‘000 Jahre zurückliegt.


Die Epoche der Jungsteinzeit
(6000-2600 v. Chr.)

Die relativ grosse Zahl in Albanien entdeckten jungsteinzeitlichen Siedlungen, wie Podgori, Kolsh, Cakran, Blaz, Nezir, Maliq, Kemnik u. a. erlauben uns, verschiedene Aspekte des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens jener Epoche auszumachen. Voraussetzung, dass sich gerade auf dem Gebiet des heutigen Albanien in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht besonders deutliche Fortschritte beobachten lassen, waren die damals ausgesprochen günstigen Naturbedingungen; so war das kaltfeuchte Klima der Altsteinzeit bereits während der mittleren Steinzeit milder geworden und glich sich schon bald danach dem heutigen an.

Während der Jungsteinzeit entstanden und entwickelten sich verschiedene Formen menschlicher Produktion wie Ackerbau und Viehzucht, Handwerkszeige wie Töpfern, Spinnen und Weben oder Techniken des Hausbaus.

Die Siedlungen der Jungsteinzeit wurden meist terrassenartig in Flusstälern angelegt, in der Nähe von Quellen und im Bereich fruchtbarer Böden oder in wald- und wildreichen Gegenden.
 
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