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Albanien - Schätze aus dem Land der Skipetaren

Gefässformen der Jungsteinzeit und Kupferzeit

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A = Podgori I - Vashtëmi - Kultur
B Cakran - Kultur
C = Maliq I - Kultur
D = Mailq II - Kultur


 
Die Kupferzeit
(2600-2100 v. Chr.)

Die Kultur der Kupferzeit, die von etwa 2600 bis 2100 v. Chr. angesetzt wird, hat in Albanien die jungsteinzeitliche Kultur unmittelbar fortgesetzt. Ackerbau und Viehzucht wurden weiter verbessert, so dass allmählich qualitative Veränderungen eintraten, wie z. B. die Entstehung von Sippen, die sich entweder mehr dem Ackerbau oder der Viehzucht widmeten.


Die Frühillyrer

Im 2. Jt. V. Chr., also nunmehr in der Bronzezeit, in den Jahren von etwa 2100 bis 1100 v. Chr., verbreitete sich die Kenntnis der Bronzeherstellung nicht nur über ganz Albanien, sondern auch über den gesamten westlichen Balkan. Wieder war also Albanien einbezogen in eine der wichtigsten Veränderungen jener Zeit, die in ihrer Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.


Die Urillyrer

Aufgrund verschiedenen historischen Quellen, deren ältesten im 5. Jh. V. Chr. verfasst wurden, wissen wir, dass das Gebiet des heutigen Albanien in der Antike von den Illyrern bewohnt war. Sie waren zahlenmässig eines der bedeutenderen Völker des damaligen Europa und hatten sich im Bereich der westlichen Balkanhalbinsel angesiedelt.


Zum Ursprung der Illyrer

Da die Illyrer als eine der wichtigsten Bevölkerungsgruppen der antiken Welt angesehen werden müssen, hat die Frage nach ihrer Herkunft und ihrer historischen und kulturellen Entwicklung verständlicherweise schon früh die Aufmerksamkeit von Sprachwissenschaftlern, Historikern und Archäologen auf sich gezogen. So sind bereits mehr als 130 Jahre vergangen, seit J. G. von Hand die These formuliert hat, dass die Albaner die Nachfolger der Illyrer und diese wiederum Nachfolger der Pelasger gewesen seien (Albanesische Studien, Jena 1854, Bd. I, S. 213 ff.).


Zum Siedlungsgebiet der Illyrer

Den Quellen zufolge hat der Begriff Illyrer – Illyrien im Verlauf seiner Geschichte unterschiedliche Bedeutung besessen. So wurden als illyrisch ursprünglich nur die südlichen Gebiete des illyrischen Grossraums bezeichnet, wo späteren literarischen Zeugnissen zufolge die „eigentlichen Illyrer“ – proprie dicti Illyrii, wie sie von Plinius dem Älteren genannt wurden – lebten. Durch die Griechen hat sich dieser Name allmählich auch auf andere, erst später bekannt gewordene Regionen ausgedehnt, deren Bevölkerung, unabhängig von den Besonderheiten ihrer örtlichen Entwicklung, Elemente einer gemeinsamen ethnisch-kulturellen Entwicklung aufwies.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich aufgrund der verschiedenen Quellen, vor allem abr auf der Basis archäoligscher und linguistischer Befunde der Nachweis führen lässt, dass das historische Siedlungsgebiet der Illyrer den gesamten westlichen Teil der Balkanhalbinsel umfasst hat.


Die Art der Siedlungen

Die Illyrer der Eisenzeit lebten sowohl in offenen, unbefestigten Dörfern wie in befestigten Siedlungen. Allerdings zeigen die archäologischen Untersuchungen, dass die dörflichen Gemeinschaften dieser Zeit Ansammlungen von Häusergruppen sind, die von den jeweils bestehenden gesellschaftlichen Einheiten gebildet wurden, wie etwa auf der Basis einer grossen patriarchalischen Familie oder einer Gruppe von mehreren, zu einer Bruderschaft gehörenden Familien.
 
2. Post

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Haben wir 539 Einzelposts zu erwarten?
 

Hauptsächlich ja, aber nicht nur, im Laufe dieses Thread folgen noch weitere Bilder, aber auch Wikipediainfos, Videoaufnahmen etc.

das waeren dann 522+17= 539...
Haben wir 539 Einzelposts zu erwarten?

Nein, nur die schönsten und eindrucksvollsten Bilder + ein paar Hintergrundinformationen dazu! Wer mehr Interesse hat, kann sich das Buch in einer Bibliothek ausleihen oder es sich bestellen!
 
Zur Sprache

Sicherlich hat sich die Sprache der Illyrer von anderen Völkern des Altertums auf dem Balkan unterschieden. Sie war eine eigene indoeuropäische Sprache, die aber mit den übrigen des Balkans verwandtschaftlich verbunden war. So liessen sich insbesondere Gemeinsamkeiten mit dem Thrakischen feststellen.

Von der illyrischen Sprache haben sich lexikalisch erfasst nur wenige Elemente der Alltagssprache erhalten, so einige illyrischen Glossen und ganz besonders eine relativ grosse Zahl von etwa 1000 Eigennamen, vor allem Personen-, Götter-, Stammes- und Ortsnamen, aber auch von Flüssen und Bergen.


Wirtschaft

Wie schon zuvor betrieben die Illyrer der Eisenzeit weiterhin Viehzucht und Ackerbau, den sie nun in den weiten Gebieten des Flachlandes ausweiteten und in den fruchtbareren Regionen zusätzlich intensivierten; so haben die Illyrer damals bereits alle Getreidearten angebaut.
Neben Feldfrüchten wurden in Illyrien, insbesondere in den Küstengebieten und den flacheren Regionen mit mildem Klima, auch Wein und Oliven angebaut.

Auch die Viehzucht war bei den Illyrern entwickelt, im gebirgigen Inneren bildete sie sogar die Basis der Wirtschaft.

Was schliesslich die Wirtschaft der Illyrer der Eisenzeit angeht, so nahm die Erzverhüttung einen immer wichtigeren Platz ein.
Illyrischer Schmuck und illyrische Waffen, die in Thrakien, Makedonien, Süditalien oder auch Griechenland geborgen wurden, können nur durch eine gegenseitige Handelsbeziehungen in diese gelangt sein.

Da sich Illyrien vor allem an der adriatischen und der ionischen Küste erstreckte, entwickelte sich aus dieser Nähe zum Meer auch die Schifffahrt sehr rasch. So gelangten schon zu Beginn der Eisenzeit die schnellen Boote der Illyrer bis an die Westküste Griechenlands und die Ostküste Italiens.


Politische Organisation

Die grossen Fortschritte in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft während der Eisenzeit hatten auch spürbare Veränderungen in der Struktur der illyrischen Gesellschaft und ihrer politischen Organisation zur Folge.

Die wichtigsten produzierenden Kräfte der illyrischen Gesellschaft waren freie Bauern und Hirten, also einfache Stammesangehörige.
Die Entstehung der neuen Schichten rief Konflikte und Widersprüche hervor, die sich ständig vertieften, so dass Stammeskriege, aber auch Raubzüge zu Lande und zu Wasser immer mehr zunahmen. Unter diesen Umständen begannen die kleinen illyrischen Stämme enger aneinanderzurücken, um gegen Ende des 7. Jhs. V. Chr. regelrechte politische Stammesbündnisse zu schliessen.

So war der Bund der Taulantier unter König Galaur ein derartiges Zusammenschluss, der später im 7.-6. Jh. v. Chr. mehrmals in Makedonien einfiel. Ähnliche Bündnisse wurden im 6. Und 5. Jh. v. Chr. von den Dardaniern und Paioniern gebildet.
An der Spitze des Bundes stand ein König, der den Quellen zufolge Basileus genannt wurde.
 
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