Ist das nicht von Kasse zu Kasse unterschiedlich?
ich glaube auch, dass zumindest hier in Ö, die Realität anders aussieht, als wie sie angepriesen wird.
Bsp aus meiner Familie:
Meinem Vater wurde 2010 die komplette Blase entfernt, da der Krebs dort so tief im Muskel saß, dass er nicht einfach weggekratzt werden konnte.
Auf jeden Fall hat er 'ne sog. Neoblase bekommen, da wird aus dem Dünndarm eine Kunstblase geformt. Es bedarf monatelanges Training um durch gezieltes Muskeltkontraktionen die neue Blase zu steuern und selbst dann kann man sie nicht völlig entleeren, man muss sich dem "Restharn" mittels Einmalkatheter entledigen. Manchen gelingt die Steuerung der Blase überhaupt nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Um seine Gesundheit erhalten zu können, muss er eben ständig diese Kathetersets benutzen, sonst kommts ja zu üblen Infektionen. Dafür gewährt ihm die österreichische Kasse gerade mal 30 Katheter im Monat. das heißt 1 Stk./ Tag.
Wenn er nun tatsächlich aber eine Entzündung hat, Termine wahrnehmen muss oder längere Autofahrten antreten muss,oder der Monat einfach 31 Tage hat. so benötigt er natürlich mehr. Aber nix da, er stößt auf absolut taube Ohren, kein Verständnis. Mittlerweile hatte er deswegen so viele Infekte, dass er auf alle Antibiotika - mit Ausnahme von zwei - resistent ist.
Und dabei reden wir von einem Stückpreis von 70 Cent, Peanuts also!
Anderes Bsp: Im Krankenhausalltag wird auch darüber gestritten, welches Narkosegas man verwendet. Preisunterschied 2 Euro pro OP-Stunde. Wir verwenden natürlich das billigere Gas, obwohl die Aufwachzeiten des teureren DEUTLICH kürzer sind.
Rentiert sich überhaupt nicht, wenn man bedenkt wie viel eine OP-Minute hierzulande kostet. Sollen sie halt die doppelte Zeit verpennen, is ja wurscht, Hauptsache wir sparen 2 Euro.
Und dann wollen sie Spezialgentests, die zw. 2000- 5000 Euro kosten, freiwillig zahlen, wenn sie schon wegen 70 Cent auf die Barrikaden gehen ? Halte das eher für Augenwischerei. Wie ich das System hier kennen, werden so einem Test etliche Voraussetzungen vorangestellt und bestimmt den wenigsten gewährt.
Und trotz allem, muss man echt für dieses Gesundheitssystem dankbar sein, auch wen große Lücken zu stopfen sind,...woanders wären die Umstände noch so viel dramatischer.
in jungen Jahren sah sie ziemlich gut aus, jetzt zwar immer noch aber eben auch ziemlich zerbrechlich....
