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Arche Noah am Ararat gefunden

Um mal eine alte Geschichte zu Ende zu bringen: Es gab keine Arche, und wenn, dann könnten wir kaum Überreste finden, weil sie nämlich aus Hanfseilen und dünnen Holzspanten gewesen wäre:

27. Januar 2014 16:26

Arche und Archäologie
Noahs Vorbild

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Noahs Arche auf einem Bild des Malers Edward Hicks aus dem Jahre1846. Sintflut-Mythen kannten verschiedene Kulturen in aller Welt - von den Mesopotamiern bis zu den Azteken Mittelamerikas.


Die Sintflut ist ein biblisches Zentralmotiv. Allerdings ist es nur die Variante eines deutlich älteren Mythos aus dem Zweistromland. Nun bestätigt eine 3700 Jahre alte sumerische Tontafel spektakuläre Details - inklusive einer detaillierten Anleitung zum Bau einer Arche.

Es ist eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel und eines der Zentralmotive im Judentum, Christentum und Islam: Noah wird von Gott aufgefordert, eine Arche zu bauen. Für seine Familie und für jeweils ein weibliches und männliches Tier jeder Art. Denn die Menschheit soll für ihre Verfehlungen mit einer gigantischen Flut vernichtet werden.
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Eine Sensation war dann die Entdeckung des jüdischen Historikers Irving Finkel vom British Museum. 2009 hatte er eine etwa 3750 Jahre alte altbabylonische Tontafel erhalten, die ein Soldat der Royal Air Force Ende der 40er Jahre im Nahen Osten entdeckt hatte. Auf der Tafel identifizierte Finkel eine sehr genaue Bauanleitung für die Arche des Astrahasis. Wie er 2010 im Guardian berichtete, handelte es sich demnach um ein riesiges, rundes, kielloses Boot, geflochten aus einem extrem langen Seil aus Palmenfasern um ein Gerüst aus Holzspanten.



bilde

Fast wie einen riesigen Weidenkorb mit einer Fläche von etwa 3600 Quadratmetern muss man sich die Arche demnach vorstellen, abgedichtet mit Bitumen (Erdpech) und versehen mit mehreren Decks. Einen Bug oder ein Heck brauchte das Gefährt nicht, da es lediglich dazu dienen sollte, die Insassen einfach auf der steigenden Wasseroberfläche zu halten. Ähnliche Boote, allerdings meist für ein bis zwei Personen, wurden zum Beispiel in Mesopotamien mindestens von 3000 Jahren vor unserer Zeit an bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet. Zu finden waren sie auch in Indien, aber auch in Wales.

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Nicht nur im biblischen Buch Genesis wurde der Held demnach aufgefordert, von jeder Tierart ein Paar zu retten. Auch diese detaillierte und für den Erhalt der Artenvielfalt essentielle Anweisung hatte bereits einer der mesopotamischen Götter dem Vorbild des biblischen Noah gegeben.
Das Wörtchen "sana" belegt einmal mehr, dass die Autoren der Bibel immer wieder auf Quellen zurückgegriffen haben, die nicht israelitischen Ursprungs waren.
Vielmehr erzählen die Schriften meist dramatische, aber überwiegend fiktive Geschichten vor einem unsicheren historischen Hintergrund.
So kann etwa der Auszug aus Ägypten Historikern wie dem israelischen Archäologen Israel Finkelstein von der Universität Tel Aviv zufolge weder auf die Weise noch zu der Zeit stattgefunden haben, wie es das Buch Exodus es schildert. Für Moses ist kein reales Vorbild zu finden. Und die Arche existierte nicht, da sei er sich "zu 107 Prozent sicher", sagte Irving Finkel jetzt dem britischen Guardian.
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Die "Archen-Tafel" ist im British Museum in London zu sehen. Über seine Arbeit hat Irving Finkel gerade ein Buch veröffentlicht: "The Ark Before Noah".

http://www.sueddeutsche.de/wissen/arche-und-archaeologie-noahs-vorbild-1.1872826-2

 
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