Ein (eigenartiges)Bericht eines türkischen Reisenden über die Albaner
http://www.elsie.de/pdf/articles/A1... alle albanisch, was keiner anderer Sprache "
“Was ihre Sprache angeht, so sprechen sie alle albanisch, was keiner anderer Sprache
ähnelt. Ursprünglich waren die Albaner einer der arabischen Stämme von Qureysh in Mekka.
Aus diesem Grund gebrauchen sie noch einige arabische Worte. Als diese albanischen Stämme
aus den Bergen von Shkodra und Vlora herauskamen, mischten sie sich mit den Italienern und
Franken und produzierten so, während des Kalifats von ‘Omar9 eine Sprache zwischen dem
Arabischen und dem Fränkischen. Wir werden die Gründe hierfür und den Ursprung der
Albaner anderswo erklären. Hier gebührt es zur Sprache der Albaner zu sagen,
daß die Perser
sie ‘âr-nâ-bûd (“es möge keine Schande geben”) nannten, und einige Chronisten schreiben es
so. Es ist eine wunderschöne Sprache, die voller Demut und Sanftheit gesprochen wird, wenn
sie einander mit Respekt anreden. Sicherlich geben sich die Ungläubigen unter ihnen als
Christen aus aber dies auch nur, weil die Spanier und Venezianer darauf bestehen. Sonst sind
sie ein Haufen buchloser Ungläubiger und Hurensöhne, welche, genau wie die Zoroastrier,
nichts von dem ‘Buch’ und von der letzten Versammlung wissen. Ihre Sprache ist wie folgt:
Obgleich
die Albaner grobe Ausdrücke nicht so häufig wie ihre südslawischen Nachbarn zu verwenden
pflegen, gibt es in ihrer Sprache wie vermutlich in jeder Sprache natürlich eine ganz Palette von
Vulgaritäten.
Hier
sind einige grobe Ausdrücke, doch Reisende müssen sie kennen, denn sie könnten angegriffen
oder belächelt werden: hak mut ‘Friß Scheiße,’ t2kifÕat2 t;ámu ‘Ich ficke deine Mutter,’
t2kifÕat2 Õoke ‘Ich ficke deine Frau,’ t2 piriÕte b2hund ‘Ich furze dir in die Nase,’ t2kifÕat2
büt52 ‘Ich ficke dir in den Arsch,’ iç q2v2rd2m ‘du Stricher.’ Kurz gesagt, wenn Derwische auf
der Reise sind, müssen sie auch solche Ausdrücke kennen und, um Probleme zu vermeiden,
nicht dort hingehen, wo sie beleidigt werden.”
Evliya Çelebi war ein kreativer Schriftsteller und stellt eine wesentliche
Informationsquelle über das tägliche Leben im Albanien des siebzehnten Jahrhunderts dar. Sein
einmaliges türkisch-albanisches Lexikon, das er 1662 während seiner Reise in Shkodra
zusammenstellte, bietet in der Tat das, was ein Derwisch wissen müßte, wenn er durch die
Länder der Ungläubigen reist. Die Worte und Ausdrücke in dem Lexikon sind für den heutigen
Albaner zum größen Teil gut erkennbar und verständlich und könnten von einem ausländischen
Besucher auch heute noch mit einer gewissen Erfolgswahrscheinlichkeit verwendet werden. Es
wird allerdings zu Vorsicht und Zurückhaltung gemahnt.
Bibliographie
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