[h=1]Aserbaidschan feiert "Novruz Bayram"[/h]
Veröffentlicht am 22.03.2013
euronews | Aktuelle internationale Nachrichten aus europäischer Perspektive Novruz ist bis heute eines der beliebtesten Feste des Landes. Mit Tanz und viel Musik zelebrieren die Aserbaidschaner Frühlingsanfang und Sonnenwende. Novruz bedeutet übersetzt "der neue Tag".
Überall im Land, in den Dörfern und in den Städten, haben die beiden Figuren Kechal und Kos eine wichtige Rolle, sie spielen den Sieg des Frühlings über den Winter nach. Der eine verkörpert den Frühling, der andere den Winter.
Bunt bemalte Eier, die aufeinander geschlagen werden, sind ihre Waffen, man kann sich denken, wer bei diesem Zweikampf der Stärkere ist.
Eier sind ein wichtiger Bestandteil des Festes. Ebenso Nüsse, Süßigkeiten und Gebäck, nährreiche Kost nach dem kalten Winter, erklärt Tahir Amiraslanov, Leiter der nationalen kulinarischen Vereinigung.
"Novruz ist ein sehr weibliches, sanftes und weiches Fest, als Symbol für die Rückkehr, die Geburt des Lebens. Auch die Farben der Eier symbolisieren das. Gelb steht für die Sonne, Grün für die Bäume und Blau für den Himmel. Die Eier symbolisieren den Übergang vom Tod zum Leben."
Hahnenkämpfe, Pferderennen und andere Kraftspiele gehören zum typischen Festtagsprogramm auf dem Land. In den aserbaidschanischen Dörfern hat man an den jahrhundertalten Traditionen festgehalten.
Das kleine Bergdorf Gonagkend hat eine besondere Beziehung zum Novruz-Fest. Übersetzt bedeutet der Name "Dorf der Gäste", die Türen der Häuser stehen offen, Fremde dürfen sich dazusetzten.
In diesem Jahr begann der Frühling mit Schnee. Ein gutes Zeichen, sagen die Einheimischen.
Novruz dauert nicht nur einen Tag, sondern ganze vier Wochen. An den vier Dienstagen vor dem Feiertag werden die vier Urelemente der Natur Wasser, Wind, Erde und Feuer gefeiert. Einen Monat lang steht Festtagskost auf dem Speiseplan.
"Wir versammeln uns mit den Nachbarn", erklärt eine Dorfbewohnerin. "Die einen backen Brot, andere bringen Pachlawa, wieder andere kochen warme Gerichte. Jeder hilft jedem in der Nachbarschaft. Pachlawa ist unverzichtbar. Man sollte während der Feiertage immer etwas davon auf dem Tisch haben."
Jede Region, jedes Dorf hat sein eigenes Rezept. Die süßen, zum Teil vielschichtigen Hefetaschen werden mit gemahlenen Walnüssen, auch Safran oder Mohn zubereitet.
Schlüsselmoment der Feierlichkeiten ist der Sprung über das brennende Feuer. "Das hat bei uns Tradition", sagt ein Mann. "Wenn wir über das Feuer springen, lassen wir all unsere Ängste und Sorgen hinter uns."
"Das Fest ist so alt, wie die Menschheit", meint Novruz-Experte Meherrem Hasanli."Überall in der nördlichen Hemisphäre wurde es von den Menschen gefeiert."
Forscher glauben, dass der Ursprung im Qobustan-Nationalpark liegt, 60 Kilometer von Baku entfernt. Zeichnungen aus der Steinzeit weisen darauf hin, dass Menschen vor uralten Zeiten den Frühlingsanfang mit Tänzen feierten, rund um ewige Feuerquellen, aus der Erde schießende Gasflammen.
Malahat Farajova ist Leiterin des Naturparks. "Wir haben viele Feuerspuren gefunden und in einem der großen Felsen Steinzeichnungen, die die Sonne symbolisieren. Wir glauben, dass es sich dabei um einen der Orte handelt, an dem die Menschen Sonne und Feuer anbeteten. Es ist durchaus möglich, dass Novruz hier geboren wurde."
Steinzeitliche Szenen, die sich bis heute in den traditionellen Tänzen widerspiegeln. Die Menschen glauben an die Kraft des Feuers, nicht nur auf dem Land, auch in der Stadt. Novruz ist das Fest des Neuanfangs und der Versöhnung. Ganz besonders wichtig ist, mit der ganzen Familie zu feiern.
"Wir zünden so viel Kerzen an, wie es Familienmitglieder gibt", erklärt Familienoberhaupt Jabir Imanov. "Niemand darf sie ausmachen. Das wäre wie ein Mord am Feuer!"
Novruz, eine uralte Tradition, die weiter lodert und den Funken der Moderne widersteht.
Veröffentlicht am 22.03.2013
euronews | Aktuelle internationale Nachrichten aus europäischer Perspektive Novruz ist bis heute eines der beliebtesten Feste des Landes. Mit Tanz und viel Musik zelebrieren die Aserbaidschaner Frühlingsanfang und Sonnenwende. Novruz bedeutet übersetzt "der neue Tag".
Überall im Land, in den Dörfern und in den Städten, haben die beiden Figuren Kechal und Kos eine wichtige Rolle, sie spielen den Sieg des Frühlings über den Winter nach. Der eine verkörpert den Frühling, der andere den Winter.
Bunt bemalte Eier, die aufeinander geschlagen werden, sind ihre Waffen, man kann sich denken, wer bei diesem Zweikampf der Stärkere ist.
Eier sind ein wichtiger Bestandteil des Festes. Ebenso Nüsse, Süßigkeiten und Gebäck, nährreiche Kost nach dem kalten Winter, erklärt Tahir Amiraslanov, Leiter der nationalen kulinarischen Vereinigung.
"Novruz ist ein sehr weibliches, sanftes und weiches Fest, als Symbol für die Rückkehr, die Geburt des Lebens. Auch die Farben der Eier symbolisieren das. Gelb steht für die Sonne, Grün für die Bäume und Blau für den Himmel. Die Eier symbolisieren den Übergang vom Tod zum Leben."
Hahnenkämpfe, Pferderennen und andere Kraftspiele gehören zum typischen Festtagsprogramm auf dem Land. In den aserbaidschanischen Dörfern hat man an den jahrhundertalten Traditionen festgehalten.
Das kleine Bergdorf Gonagkend hat eine besondere Beziehung zum Novruz-Fest. Übersetzt bedeutet der Name "Dorf der Gäste", die Türen der Häuser stehen offen, Fremde dürfen sich dazusetzten.
In diesem Jahr begann der Frühling mit Schnee. Ein gutes Zeichen, sagen die Einheimischen.
Novruz dauert nicht nur einen Tag, sondern ganze vier Wochen. An den vier Dienstagen vor dem Feiertag werden die vier Urelemente der Natur Wasser, Wind, Erde und Feuer gefeiert. Einen Monat lang steht Festtagskost auf dem Speiseplan.
"Wir versammeln uns mit den Nachbarn", erklärt eine Dorfbewohnerin. "Die einen backen Brot, andere bringen Pachlawa, wieder andere kochen warme Gerichte. Jeder hilft jedem in der Nachbarschaft. Pachlawa ist unverzichtbar. Man sollte während der Feiertage immer etwas davon auf dem Tisch haben."
Jede Region, jedes Dorf hat sein eigenes Rezept. Die süßen, zum Teil vielschichtigen Hefetaschen werden mit gemahlenen Walnüssen, auch Safran oder Mohn zubereitet.
Schlüsselmoment der Feierlichkeiten ist der Sprung über das brennende Feuer. "Das hat bei uns Tradition", sagt ein Mann. "Wenn wir über das Feuer springen, lassen wir all unsere Ängste und Sorgen hinter uns."
"Das Fest ist so alt, wie die Menschheit", meint Novruz-Experte Meherrem Hasanli."Überall in der nördlichen Hemisphäre wurde es von den Menschen gefeiert."
Forscher glauben, dass der Ursprung im Qobustan-Nationalpark liegt, 60 Kilometer von Baku entfernt. Zeichnungen aus der Steinzeit weisen darauf hin, dass Menschen vor uralten Zeiten den Frühlingsanfang mit Tänzen feierten, rund um ewige Feuerquellen, aus der Erde schießende Gasflammen.
Malahat Farajova ist Leiterin des Naturparks. "Wir haben viele Feuerspuren gefunden und in einem der großen Felsen Steinzeichnungen, die die Sonne symbolisieren. Wir glauben, dass es sich dabei um einen der Orte handelt, an dem die Menschen Sonne und Feuer anbeteten. Es ist durchaus möglich, dass Novruz hier geboren wurde."
Steinzeitliche Szenen, die sich bis heute in den traditionellen Tänzen widerspiegeln. Die Menschen glauben an die Kraft des Feuers, nicht nur auf dem Land, auch in der Stadt. Novruz ist das Fest des Neuanfangs und der Versöhnung. Ganz besonders wichtig ist, mit der ganzen Familie zu feiern.
"Wir zünden so viel Kerzen an, wie es Familienmitglieder gibt", erklärt Familienoberhaupt Jabir Imanov. "Niemand darf sie ausmachen. Das wäre wie ein Mord am Feuer!"
Novruz, eine uralte Tradition, die weiter lodert und den Funken der Moderne widersteht.