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Militärausgaben
Asien setzt zum überholen an
Asien könnte den Westen bei den Verteidigungsausgaben noch in diesem Jahr überholen. Während im Westen gespart werden muss, erhöhen Länder wie China, Indien und Südkorea ihre Militärbudgets.
Während die Budgets für das Militär in Europa und den USA seit der Finanzkrise 2008 stetig geschrumpft seien, erhöhten sie sich in Asien weiter, teilte das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in London mit.
Das IISS präsentierte seinen Jahresbericht «Das Militärische Gleichgewicht». Bei einem Rückblick auf 2011 stellen die Forscher fest, dass im Nahen Osten und in Nordafrika einige langjährige Annahmen über die Ausstattung des Militärs überworfen werden müssen.
In mindestens 16 europäischen NATO-Staaten habe es in den vergangenen Jahren Einsparungen beim Militär gegeben, so der Bericht. Einige Länder wie Frankreich und Grossbritannien versuchten, durch engere Zusammenarbeit Geld zu sparen - mit Blick auf gegenseitige Abhängigkeit ein nicht ungefährliches Unterfangen.
Nach einer Phase der Expansion hätten auch die USA ihrem Militär Einsparungen verordnet. Ganz anders in Asien: Unter Berücksichtigung von Inflation und Preisveränderungen seien die Ausgaben in Asien 2011 um rund 3,15 Prozent gestiegen.
Abstand wird geringer
Diese Veränderungen in entgegengesetzte Richtung bedeuteten aber noch nicht, dass sich das globale militärische Gleichgewicht bald verschieben werde, erklärte IISS-Generaldirektor John Chipman. Die USA und andere westliche Länder seien bemüht, durch Forschung und Entwicklung einen qualitativen Vorsprung vor Ländern wie China zu behalten, und das sei auch richtig so. «Aber der Abstand wird geringer», sagt Chipman.
Für den Westen werde es eine grosse Herausforderung, in wirtschaftlich schweren Zeiten die hohen militärischen Standards aufrechtzuerhalten, die in zehn Jahren ununterbrochenem multinationalem Kampfeinsatz entstanden seien. Das werde vor allem akut, wenn diese Einsätze endeten, erläuterte Chipman.
Veränderungen in Nordafrika
Mit Blick auf Nordafrika und Nahost stellt das IISS wichtige Veränderungen fest: So sei in den Konflikten des vergangenen Jahres klar geworden, dass einige der Armeen, die man vorher für sehr gross und modern gehalten habe, dies eigentlich gar nicht seien.
Stattdessen habe sich herausgestellt, dass es sich um «kleine Herzstücke begünstigter und gut ausgestatteter Truppen» handle, die vor allem dafür da seien, ein Regime zu stützen.
Auch der grosse Einfluss von Familienbanden sei deutlich geworden. In Libyen, Syrien, Jemen und Bahrain seien die Sicherheitskräfte im Konflikt zusammengeblieben und hätten weiter gekämpft. Dort seien Verwandte der Machthaber an Schlüsselpositionen im Einsatz gewesen.
In Tunesien und Ägypten hingegen habe es auf hohen Armee- und Polizeiposten keine Familienmitglieder gegeben. Hier habe sich das reguläre Militär vom Regime distanziert.
Die Ereignisse des Arabischen Frühlings hätten zudem überraschend deutlich gemacht, dass zahlreiche arabische Länder wie Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate zu Militäreinsätzen bereit seien. Das sei vorher so nicht zu erwarten gewesen.
Asien setzt zum überholen an
Asien könnte den Westen bei den Verteidigungsausgaben noch in diesem Jahr überholen. Während im Westen gespart werden muss, erhöhen Länder wie China, Indien und Südkorea ihre Militärbudgets.
Während die Budgets für das Militär in Europa und den USA seit der Finanzkrise 2008 stetig geschrumpft seien, erhöhten sie sich in Asien weiter, teilte das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in London mit.
Das IISS präsentierte seinen Jahresbericht «Das Militärische Gleichgewicht». Bei einem Rückblick auf 2011 stellen die Forscher fest, dass im Nahen Osten und in Nordafrika einige langjährige Annahmen über die Ausstattung des Militärs überworfen werden müssen.
In mindestens 16 europäischen NATO-Staaten habe es in den vergangenen Jahren Einsparungen beim Militär gegeben, so der Bericht. Einige Länder wie Frankreich und Grossbritannien versuchten, durch engere Zusammenarbeit Geld zu sparen - mit Blick auf gegenseitige Abhängigkeit ein nicht ungefährliches Unterfangen.
Nach einer Phase der Expansion hätten auch die USA ihrem Militär Einsparungen verordnet. Ganz anders in Asien: Unter Berücksichtigung von Inflation und Preisveränderungen seien die Ausgaben in Asien 2011 um rund 3,15 Prozent gestiegen.
Abstand wird geringer
Diese Veränderungen in entgegengesetzte Richtung bedeuteten aber noch nicht, dass sich das globale militärische Gleichgewicht bald verschieben werde, erklärte IISS-Generaldirektor John Chipman. Die USA und andere westliche Länder seien bemüht, durch Forschung und Entwicklung einen qualitativen Vorsprung vor Ländern wie China zu behalten, und das sei auch richtig so. «Aber der Abstand wird geringer», sagt Chipman.
Für den Westen werde es eine grosse Herausforderung, in wirtschaftlich schweren Zeiten die hohen militärischen Standards aufrechtzuerhalten, die in zehn Jahren ununterbrochenem multinationalem Kampfeinsatz entstanden seien. Das werde vor allem akut, wenn diese Einsätze endeten, erläuterte Chipman.
Veränderungen in Nordafrika
Mit Blick auf Nordafrika und Nahost stellt das IISS wichtige Veränderungen fest: So sei in den Konflikten des vergangenen Jahres klar geworden, dass einige der Armeen, die man vorher für sehr gross und modern gehalten habe, dies eigentlich gar nicht seien.
Stattdessen habe sich herausgestellt, dass es sich um «kleine Herzstücke begünstigter und gut ausgestatteter Truppen» handle, die vor allem dafür da seien, ein Regime zu stützen.
Auch der grosse Einfluss von Familienbanden sei deutlich geworden. In Libyen, Syrien, Jemen und Bahrain seien die Sicherheitskräfte im Konflikt zusammengeblieben und hätten weiter gekämpft. Dort seien Verwandte der Machthaber an Schlüsselpositionen im Einsatz gewesen.
In Tunesien und Ägypten hingegen habe es auf hohen Armee- und Polizeiposten keine Familienmitglieder gegeben. Hier habe sich das reguläre Militär vom Regime distanziert.
Die Ereignisse des Arabischen Frühlings hätten zudem überraschend deutlich gemacht, dass zahlreiche arabische Länder wie Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate zu Militäreinsätzen bereit seien. Das sei vorher so nicht zu erwarten gewesen.