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Astrophysik Sternenpaar bestätigt Einsteins Theorie

papodidi

Geek
Sternenpaar bestätigt Einsteins Theorie

00:00 Uhr
von Rainer Kayser

Zwei Weiße Zwerge strahlen offenbar Gravitationswellen ab. Diese Beobachtung von Astronomen in den USA stützt Einsteins Relativitätstheorie.

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Foto: Nasa
Tanz der Sterne. Bei der Bewegung werden Gravitationswellen abgestrahlt.

Bei der Beobachtung von Sternen haben Astronomen neue Hinweise auf Gravitationswellen gefunden. Albert Einstein hatte in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie bereits vorausgesagt, dass es solche Stauchungen der Raumzeit geben muss. Ein direkter Nachweis dieses Phänomens ist bisher nicht gelungen, doch Warren Brown vom Smithsonian Astrophysical Observatory und Kollegen präsentieren nun Daten, die Einsteins Theorie mit bislang unerreichter Präzision stützen.

Wie sie in den „Astrophysical Journal Letters“ berichten, umkreisen sich die beiden Weißen Zwerge mit der Katalogbezeichnung „J0651“ alle 12,75 Minuten auf einer extrem engen Bahn – und sie nähern sich einander für astronomische Verhältnisse rasant an.

Ihre Umlaufzeit verkürzt sich pro Jahr um 0,31 Millisekunden. Damit bestätigt das Sternenpaar eine wichtige Vorhersage Einsteins: Beschleunigt bewegte Massen strahlen Gravitationswellen ab, dadurch verliert ein enges Doppelsternsystem Energie.

„Unser Ergebnis ist die bislang sauberste und stärkste Entdeckung des Einflusses von Gravitationswellen“, sagt Brown. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte er 13 Monate lang die exakten Zeiten der gegenseitigen Verfinsterungen der Zwergsterne gemessen. Da wir von der Erde aus genau in die Bahnebene des 3000 Lichtjahre entfernten Systems blicken, ziehen die Sterne regelmäßig voreinander vorüber.

Im Vergleich zum April 2011, als wir das Objekt entdeckt haben, kommt es nun sechs Sekunden früher als erwartet zu diesen Verfinsterungen“, erläutert Mukremin Kilic von der Universität von Oklahoma. Und Brown ergänzt: „Das ist ein Effekt der Allgemeinen Relativitätstheorie, der sich mit einer Armbanduhr messen lässt.“ Die Astronomen erwarten, dass sich der Effekt immer mehr beschleunigt. Im Mai 2013 sollten die Verfinsterungen bereits 20 Sekunden früher auftreten als im April 2011. Und in etwa zwei Millionen Jahren werden die Weißen Zwerge miteinander verschmelzen.
...
Astrophysik: Sternenpaar bestätigt Einsteins Theorie - Wissen - Tagesspiegel

Na, die 2 Mio. Jahre können wir auch noch warten...
 
Zitat aus dem o.a. Bericht:

Wie sie in den „Astrophysical Journal Letters“ berichten, umkreisen sich die beiden Weißen Zwerge mit der Katalogbezeichnung „J0651“ alle 12,75 Minuten auf einer extrem engen Bahn – und sie nähern sich einander für astronomische Verhältnisse rasant an.

Das hat mir keine Ruhe gelassen: in ca. 13 Minuten umkreisen sich 2 Sterne!!! Also hab ich gesucht und gerechnet (alles gerundet)...

Die zwei Sterne (weiße Zwerge) haben nur einen Abstand von 116.000 km, zum Vergleich Erde-Mond 384.000 km (im Mittel). D.h. die Umlaufbahn hat einen Umfang von 365.000 km und bei 13 min. für eine Umkreisung bedeutet das 1,68 Mio. km/h - richtig schnell. Zum Vergleich: unser Raumschiff Erde umkreist die Sonne immerhin mit 108.000 km/h...

Witzig daran ist nur die Größe dieser "Zwerge": Zwerg 1: Durchmesser 49.000 km, ca. 25% der Sonnenmasse
Zwerg 2: " 19.000 km, ca. 50% der Sonnenmasse...

Da sollte man mit einem Raumschiff nicht zu dicht vorbeifahren!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dir ist ein kleiner Lapsus unterlaufen, ein Rechenschritt fehlt noch:

Der Umfang der Kreisbahn von 365.000km ist ok, die 28.000km auch, aber diese sind nicht pro Stunde sondern pro Minute (365.000 / 13), hochgerechnet auf Stunde sind das stolze 1.680.000km/h, das sind etwa 0,1% der Lichtgeschwindigkeit, das ist unvorstellbar bei so massereichen Objekten. Und die werden ja permanent in einer Kreisbahn beschleunigt, d.h. die müssen eine extrem hohe Dichte haben um nicht zerrissen zu werden.
 
Dir ist ein kleiner Lapsus unterlaufen, ein Rechenschritt fehlt noch:

Der Umfang der Kreisbahn von 365.000km ist ok, die 28.000km auch, aber diese sind nicht pro Stunde sondern pro Minute (365.000 / 13), hochgerechnet auf Stunde sind das stolze 1.680.000km/h, das sind etwa 0,1% der Lichtgeschwindigkeit, das ist unvorstellbar bei so massereichen Objekten. Und die werden ja permanent in einer Kreisbahn beschleunigt, d.h. die müssen eine extrem hohe Dichte haben um nicht zerrissen zu werden.



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Dir ist ein kleiner Lapsus unterlaufen, ein Rechenschritt fehlt noch:

Der Umfang der Kreisbahn von 365.000km ist ok, die 28.000km auch, aber diese sind nicht pro Stunde sondern pro Minute (365.000 / 13), hochgerechnet auf Stunde sind das stolze 1.680.000km/h, das sind etwa 0,1% der Lichtgeschwindigkeit, das ist unvorstellbar bei so massereichen Objekten. Und die werden ja permanent in einer Kreisbahn beschleunigt, d.h. die müssen eine extrem hohe Dichte haben um nicht zerrissen zu werden.

Danke, ich war zu schnell...:confused1:
Hab´s schon verbessert, weil es sonst zu blöd aussieht.

Schau Dir mal das Verhältnis von Durchmesser zu Masse an....
 
26.04.2013 11:17 Uhr

Extremes Sternenpaar
Albert Einstein hatte recht


Die Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein hat sich wieder einmal als korrekt erwiesen. Selbst unter den bislang extremsten Testbedingungen stimmen ihre Vorhersagen mit den Beobachtungen überein.

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Tandemtanz. Während zwei Sterne umeinander kreisen,
geben sie Energie ab, sagt die Theorie. Sie wurde bestätigt.

Das zeigen genaue Messungen der Umlaufbahnen eines 7000 Lichtjahre entfernten exotischen Doppelsystems aus einem Neutronenstern und einem Weißen Zwerg. Die Bahnenergie nimmt durch die Abstrahlung von Gravitationswellen exakt so ab, wie es die Relativitätstheorie beschreibt, berichten Astronomen im Fachblatt „Science“.„Wir dachten, dieses System könnte extrem genug sein, um Abweichungen von der Allgemeinen Relativitätstheorie zu zeigen“, sagt Paulo Freire vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. „Stattdessen haben sich Einsteins Vorhersagen wieder einmal erfüllt.
...
„PSR J0348+0432“ ist mit der doppelten Sonnenmasse – bei einem Durchmesser von nur 20 Kilometern – der bislang schwerste Neutronenstern, den die Himmelsforscher aufgespürt haben. Er rotiert nicht nur 25-mal pro Sekunde um sich selbst, sondern kreist mit einer ungewöhnlich kurzen Umlaufzeit von zweieinhalb Stunden um ein weiteres dichtes Gestirn, einen Weißen Zwerg. „Damit ist dieses System ein einzigartiges Labor für die Überprüfung einer der grundlegendsten physikalischen Theorien, der Relativitätstheorie“, sagt Marten van Kerkwijk von der Universität von Toronto.

Der Neutronenstern ist ein sogenannter Pulsar, er sendet also regelmäßig 25-mal pro Sekunde Radiopulse aus. Die genauen Zeiten, zu denen diese Pulse auf der Erde eintreffen, hängen von der Bahnbewegung ab. Das Team um Freire und Kerkwijk hat diese Eintreffzeiten mit extrem hoher Genauigkeit gemessen und so eine Änderung der Umlaufzeit des Systems um acht millionstel Sekunden pro Jahr nachgewiesen. Zusammen mit weiteren Beobachtungen zur Bestimmung der Massen beider Himmelskörper ergibt sich daraus eine perfekte Übereinstimmung mit der von der Relativitätstheorie vorhergesagten Änderung der Umlaufbahn.

Extremes Sternenpaar: Albert Einstein hatte recht - Wissen - Tagesspiegel
 
Exkurs

Ein Neutronenstern ist eine Vorstufe zum schwarzen Loch. Seine Gravitation ist so hoch, dass Protonen und Elektronen, die sich normaler weise durch die unterschiedliche Ladung abstoßen, zusammengedrückt werden und dadurch Neutronen ergeben. Ein Teelöffel dieser "Neutronenmasse" wiegt mehr als einige Berge zusammen.

Wenn er irgendwann genügend weitere Masse "geschluckt" hat und die kritische Masse überschreitet, wird er zu einem schwarzen Loch kollabieren.
 
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