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Bücherthread: Was lesen die Balkanesen gerade?

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Omon hinterm Mond

Was realistisch anfängt - mit einer Kindheitsbeschreibung hinarbeitend auf das spätere Ziel Kosmonaut zu sein, den Mond, das wird dann zunehmend surreal. Angefangen von der durchgehenden Amputation der Beine in der Fliegerschule, in die Omon gelangt. Weiter in die geheime Kosmonautentruppe, deren Geheimniss ist, dass alle Raumfahrt-/Militärtechnik nur scheinbar automatisch ist und tatsächlich immer ein Mensch im Automatismus verbirgt. Als solcher geht Omon auf eine Reise, ohne Wiederkehr, auf die Rückseite des Mondes um die Lenin-Spalte zu erkunden. Am Ziel, nach dem Ende aller Anderen, merkt er, dass er sich in einem irdischen Tunnel befindet und kann nur aus selbigem fliehen.
Interessant beginnts mit dem Kindheitstraum von der Weite des Alls, die Wahrwerdung dieses Traumes geht einher mit einem Wandel zum surrealen - der Traum verlagert sich gewissermaßen nach außen. Je mehr er aber das tut, umso brüchiger wird die Realität und zerbirst am Ziel, dem eigentlich für ihn vorgesehenen Heldentod auf der Rückseite des Mondes. Schon die Reise dorthin, mit jeder Stufe der Rakete die einen Kameraden sich verabschieden lässt, bricht ein Stück hinweg des alten hinweg. Ebenso wie es bei der Person, Omon ist auch beim Raumflug dann der Omon Ra seines Kindheitstraumes, um Verlust des Raumtraumes geht, so scheint auch der Traum vom Sozialismus in der SU zu zerfallen unter dem Rüstungswettlauf und dem Weltraumrennen - am Ende geht es soweit, dass eben nur mehr die Fassade im Rückblick bleibt, somit stellt er das System gewissermaßen als entkernt dar. Sehr schön auch die enge Verknüpfung von Kindheit und realisiertem Traum wenn Omon in seinem Lunochod in die Pedale tritt und sich als Kind auf dem Fahrrad sieht und fühlt. Amüsant immer auch gewisse Einfügungen, so wenn von einer "marxistischen Theorie des Mondes" erzählt wird oder auf fiktive Leninsche Schriften verwiesen wird, wie "Mond und Meuterei" und "Die Räte des Trabanten". Und an Anspielungen gibts noch weit mehr...
 
Wayne, lies doch einfach im Original. Mach ich auch. Übersetzungen vermiesen einem das Buch eh immer.
 
Ich lese grade meine zweites freiwilliges Buch.
Nach "Scarface", einem, nun ja, durchschnittlichen Buch,
lese ich jetzt

Mario Puzo
Der Pate

ist wirklich sehr gut :thumbright:

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