Kosova_Kid
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Lange hatte Valon Behrami, 20, gezögert, ehe er sich im November für die Schweizer Nationalmannschaft und gegen die seines Heimatlands Albanien entschied. Im Hinspiel der WMBarrage gegen die Türkei schoss Behrami das viel umjubelte 2:0 und war sogleich der neue Fussballheld. Jedoch: Die Schweiz könnte den Newcomer doch noch verlieren – an den Kosovo. Dort hatte Valon Behrami vier Jahre lang gelebt, bevor er mit der Familie ins Tessin geflohen war. Und obwohl die Provinz nicht von Serbien unabhängig ist, könnte der Kosovo bald autonom werden: allerdings nur fussballerisch. Diese Sonderstellung genehmigte die Fifa aus historischen Gründen schon Wales, Schottland, Nordirland, Palästina, Hongkong oder Macau. Laut albanischen Quellen empfängt die Fifa im Februar eine Delegation aus dem Kosovo, um Gespräche aufzunehmen. Dieser Gruppe um Verbandspräsident Fadil Vokrri gehören drei Spieler an: die beiden albanischen Nationalspieler Besnik Hasi und Lorik Cana– sowie Valon Behrami. Sie sollen künftig denn auch, so Vokrris Plan, die Stützen des neuen Nationalteams werden, obwohl sie schon für andere Länder im Einsatz gestanden haben. «Das wird kein Problem sein. Ich rechne damit, dass der Kosovo als neuer Fifa-Verband einen Sonderstatus erhält», sagt Vokrri. Er zieht den hinkenden Vergleich zur Lage im Osteuropa der Neunzigerjahren, als Russen und Jugoslawen plötzlich für die Ukraine oder Kroatien spielberechtigt waren.
http://www.facts.ch/dyn/magazin/sport/588496.html
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