http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Moissi
Alexander Moissi auch Aleksander bzw. Alessandro - Moisiu bzw. Moisi (Taufname Alessandro Moissi) (* 2. April 1879 in Triest; † 22. März 1935 in Wien) war ein albanischer Schauspieler.
Moissi wuchs in Triest und Durrës auf und kam als 19jähriger nach Wien, wo er sich mit Unterstützung von Josef Kainz der Schauspielkunst zuwandte. 1898 begann er seine Karriere als Komparse am Burgtheater. Engagements am Neuen Deutschen Theater in Prag (1901) und am Deutschen Theater in Berlin (seit 1904 bzw. 1905) waren Stationen seiner steilen Karriere. In der deutschen Hauptstadt wurde Moissi in das Ensemble von Max Reinhardt aufgenommen, mit dem er 1911 auf Tournee nach St. Petersburg ging. Dort wurde Moissi für seine Interpretation des Ödipus gefeiert. An diesen Erfolg schlossen sich zahlreiche weitere Gastspielreisen durch ganz Europa und Nordamerika an.
Moissis Repertoire umfasste das ganze Spektrum der europäischen Theaterliteratur von der antiken griechischen Tragödie bis zur Moderne. Besonders bekannt wurden seine Interpretationen von Hamlet, Ödipus, und Fedja aus Leo Tolstois Lebendem Leichnam. Er spielte aber auch Hauptrollen in den Uraufführungen der Stücke Hauptmanns (Der weiße Heiland), Wedekinds (Frühlings Erwachen) und Hofmannsthals. 1920 verkörperte er als erster bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle im "Jedermann". Moissi wurde nicht zuletzt wegen seiner schönen Stimme und seinem für den Zuschauer immer fühlbaren emotionalen Engagement geschätzt. Er galt vor allem in den Jahren vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges als einer der größten deutschsprachigen Schauspieler, in der Zwischenkriegszeit wurde er immer mehr zum Starschauspieler, der sich zunehmend auf Tournee befand. In Berlin trat er nur noch als Gast auf. Sein Schauspielstil galt hier als antiquiert und konnte sich nicht mehr mit Entwicklungen wie Expressionismus oder dem politischen Theater Brechts und Piscators messen.
Zwischen 1910 und 1935 wirkte der Schauspieler an zehn Filmproduktionen, acht davon Stummfilme, mit. 1935 beantragte Moissi kurz vor seinem Tod sowohl die italienische als auch die albanische Staatsbürgerschaft. Albanien verweigerte den Pass, Italien erkannte Moissi, der damals schon auf dem Sterbebett lag, als Bürger an. Er starb am 22. März 1935 in Wien. Er ist auf dem Friedhof von Morcote begraben.
Moissi wird heute vor allem in Albanien als der bedeutendste Schauspieler dieses Landes verehrt, obwohl er es seit seiner Jugend nicht mehr besucht hatte. Die Schauspielschule in Tirana und das Theater von Durrës tragen seinen Namen. Sein 60. Todestag wurde 1995 mit einem Jahr der Schauspielkunst begangen. In Durrës existiert eine Aleksander-Moisiu-Stiftung, die sich der Pflege seines Erbes widmet.
Seine Frau Maria Moissi war Wienerin. Aleksander Moisiu ist der Urgroßvater des bekannten deutschen Schauspielers Gedeon Burkhard.
Filme
"Das Schwarze Los", 1913
"Die Augen des Ole Brandis", 1913
"Kulissenzauber", 1915
"Sein einziger Sohn", 1915
"Pique Dame", 1918, mit Johanna Terwin
"Der Ring der drei Wünsche", 1918
"Erborgtes Glück", 1919, mit Käthe Dorsch
"Der Junge Goethe", 1919, mit Käthe Dorsch
"Zwischen Tod und Leben", 1919, mit Maria Zelenka
"Figaros Hochzeit", 1920, Figaro, mit Hella Moja, Eduard von Winterstein, Vera Schwarz, Gertrude Welcker
"Die Nacht der Königin Isabeau", 1920, mit Fritz Kortner,
"Kean", 1921, Kean, mit Camilla Horn
"Die Königsloge", 1929, Edmund Kean, mit Camilla Horn
"Lorenzo de Medici", 1935