Velez schrieb:
lupo-de-mare schrieb:
Bekim Osmani (36) hat im legendären "Café Keese" das Sagen, in dem seit Januar der "Quatsch Comedy-Club" gastiert.
Er ist Boxfan, zeigt sich gern mit dem "Tiger" Dariusz Michalczewski oder mit dem Schwergewichter Luan Krasniqi.
Lesen Sie morgen Die 90er auf dem Kiez
(MOPO vom 07.08.2006 / SEITE 14-15)
http://www.mopo.de/2006/20060807/hamburg/panorama/alles_begann_mit_einer_reisetasche.html
lupo du gehst auf die nerven all minute eröffnest du einen neuen theard
Die Ergänzung kommt jetzt hier halt rein, damit Dein Sonntag nicht gestört wird.
IN HAMBURG WIRD SEIT EINIGEN WOCHEN AUSFÜHRLICH ÜBER EINE FAMILIE OSMANI BERICHTET. ES IST NICHT WIRKLICH NEU. DAZU EINIGE HINTERGRÜNDE, DIE HOFFENTLICH BALD PROBLEMATISIERT WERDEN.
Der Chef begann seine Karriere als Zocker in den illegalen Spielclubs der Stadt. Hunderttausende habe er in einer Nacht im Spielcasino gewonnen, wird getuschelt. Aufgefallen ist er der Polizei durch „beeindruckende Brutalität“ beim Zocken. Gleichzeitig galt und gilt er, genau wie seine beiden Brüder, auch als „hochintelligent“. Einen bestimmten Ruf hatte der Albaner-Clan sogar bei anderen Polizeidienststellen, wie der in Bochum. 1993 wurde Deutschland von den kriminellen Clans der Kosovo-Albaner aufgeteilt. In Hessen herrschte der Clan Dobroshi Princ, in Nordrhein-Westfalen der Clan Gasmet Fritsche und in Norddeutschland der Clan von „Felix dem Glücklichen.
„Wir sind damals auf ihn durch einen Informanten gestoßen und zwar im Zusammenhang mit dem Mord an drei Italienern in Hamburg“, berichtet ein Bochumer Ermittler. Die Hintermänner dieses Mordes sind bis heute nicht bekannt. Nicht aufgeklärt ist auch der Mord an einem Jugoslawen. Der hatte während einer Zockerrunde „Felix“ zutiefst beleidigt. Die Rache folgte, indem einer seiner Mittelmänner beauftragt wurde, Killer zu suchen. „Dass Felix hinter dem Auftragsmord stand wusste jeder auf dem Kiez“, behauptet mir gegenüber einer seiner Angestellten. Vielleicht übertreibt er ja – in Hamburg ist alles möglich. Tatsache ist, das es keine Zeugen dafür gegeben hat, die bereit waren gegenüber der Polizei auszusagen und der "Glückliche" deshalb mit gutem Gewissen sagen kann, er habe damit überhaupt nichts zu tun.
Clever war sicherlich, dass er die Zockergewinne sofort wieder investierte, unter anderem in Immobilien und Restaurants auf der Reeperbahn. Heute gehört ihm der größte Teil davon. Und er ist auf dem besten Weg, noch größere Immobiliengeschäfte abzuschließen. Nur einmal schien er Pech gehabt zu haben. In der Untergrundszene wurde die Geschichte kolportiert, dass er Anfang der Neunziger Jahre mit Kollegen von Stapeln von Geldscheinen in dem geheimen Zocker-Treff Baracca auf St. Pauli saß. Fünf Maskierte mit Maschinenpistolen hätten den Schuppen gestürmt. Allein die Uhren, Goldketten und anderer Preziosen, die von den Überraschungsgästen eingesammelt wurden, sollen Millionen Wert gewesen sein. Die andere runde Million hätten sie in Cash abkassiert. Trotz hoher Kopfprämien wurden die Täter nie gefasst.
„Ohne den Clan geht auf dem Kiez überhaupt nichts“ sagte ein ermittelnder Polizeikommissar. Und bewunderte dessen Intelligenz. „Felix macht keine Fehler. Er macht alles persönlich. Er trifft sich in seinem Lokalen, geht sofort nach hinten und ist nicht zu observieren gewesen. Ihm wurden Infos aus den Behörden gesteckt, weil er Leute, zum Beispiel in der Baubehörde hat, die er beeinflussen kann.“
Ein anderer Beamter klagte: „Wir wussten das er in den Drogenschmuggel großen Stils verwickelt war. Doch plötzlich haben sich die Ermittlungen immer in Nichts aufgelöst. Das war schon seltsam. Er wird von allen geschützt, die Einfluss haben“. Die deutschen Zuhälter, die auf dem Kiez nichts mehr zu sagen hatten, seitdem der Albaner-Clan, auch „Knopfaugen“ genannt, das Sagen hatten, beschuldigten gar die Polizei die Expansion der Albaner begünstigt zu haben. Als Beispiel nannten sie einen vernichtenden Schlag gegen die Hell’s Angels, die mit der deutschen Unter- und Halbwelt auf dem Kiez ein Bündnis eingegangen waren. Dann aber zerschlug die Polizei diese Allianz. Die Hamburger Morgenpost mutmaßte, wer Nutznießer des Polizeischlags sein könnte: Felix der Glückliche. „Der smarte Albaner habe es seit weit über einem Jahrzehnt verstanden, auf St. Pauli und anderswo für Ruhe zu sorgen.“ Und ein deutscher Unterweltler grummelte: „Weiß doch jeder, dass die Schmiere ein gemeinsames Ding mit den Knopfaugen fährt.“
Immerhin bestand bei Staatsbesuchen albanischer Politiker die albanische Delegation darauf, dass „Felix“ als prominentester Gast der albanischen Gemeinde in Norddeutschland geladen wurde.
„Felix“ wusste in der Tat, wie er sich vor neugierigen Ermittlern schützen kann. „Er geht immer davon aus, dass er überwacht wird und legt laufend falsche Spuren. Am Telefon sagt er, ich fahre nach Prag, in Wirklichkeit fliegt er nach Neapel.“ Ermittler haben zudem herausgefunden, dass der Clan nicht nur Verbindungen zu hohen Polizeidienstgraden in Hamburg oder zu kriminellen Russen hat, sondern dass ein Faktor bislang wenig beachtet wurde. In Hamburg weiß der Clan immer was läuft und daher haben sie ein dickes Pfund in der Hand – die Erpressbarkeit.
Der Albaner-Clan gehörte sicher zu denjenigen, die sich besonders freuten, dass Ronald Schill Innensenator wurde. Wie sonst ist die Erklärung eines der Clan-Brüder zu interpretieren, der einem seiner Freunde klagte, dass es bis zum Regierungswechsel erhebliche Probleme für ihn und seine Familie gab. „Die sind damals mit irgendwelchen Erkenntnissen über mich bei den Banken herumgelaufen und haben gesagt ‚wenn wir ihn einmal kriegen, werden Sie in Schwierigkeiten kommen’ und daraufhin haben wir nirgendwo Kredite bekommen.“
Tatsächlich wurde bereits im Jahr 1997 unter der damaligen SPD-Regierung die Ermittlungsgruppe 491 beim LKA aufgelöst, die sich mit den Albanern beschäftigte. Und zwar, das berichtete mir ein Beamter der in dieser Sonderkommission arbeitete, „weil wir zu nahe an unappetitliche Beziehungen gekommen sind.“ Doch einzelne Beamte und ein Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelten immer noch ein klein wenig gegen den Albaner-Clan. Das änderte sich bekanntlich schlagartig nach der politischen Heirat zwischen CDU und der Schill-Partei. Nichts wurde mehr getan. Und da wäre man auch wieder bei dem ominösen Treffen im Szenelokal Wollenberg. Der polizeiliche und staatsanwaltliche Verfolgungsdruck hörte nach dem Regierungswechsel in Hamburg offensichtlich auf.
Einer der renommierten Advokaten dieses Albaner-Clans hat sogar gesagt: „Wenn meine Mandanten auspacken, ist Hamburg regierungsunfähig.“ Das hat er ernst gemeint. Aber ist es wirklich ernst zu nehmen?
Die Lösung dieser Frage führt geradewegs zu einer der lukrativen Einnahmequellen des Albaner-Clans in Hamburg, den vielen Swinger-Clubs, luxuriösen Villen im Außenbezirk von Hamburg, zu den Privatpartys, auf denen sexuelle Ausschweifungen zelebriert werden. Wer sich da aufhält, Kunde ist, der Albaner-Clan erfährt davon, wenn die Lusttempel nicht sowieso dem Clan gehören oder von ihren Strohleuten geführt werden. Teilweise erklärte das warum der Clan bislang, trotz der schweren Vorwürfe gegen ihn, kein einziges Mal vor einem deutschen Gericht gestanden hat, warum jahrelang ermittelt wurde und dann die Ermittlungen eingestellt werden mussten.
Denn bereits zu Zeiten, als noch die SPD allein regierte, dürfte er beste Beziehungen in den Hamburger Senat gepflegt haben. Ein Staatsrat der SPD ist bereits entsprechend genannt worden. Der wies alle Vorwürfe, er sei in einem Bordell des Albaner-Clans gewesen, weit von sich. Ein Journalist, der über den Vorgang berichtete, wurde deshalb verurteilt. Denn alle Zeugen, die ihm zuvor den Vorgang bestätigt hatten, fielen während des Prozesses um. „Mich hat dieses Gerichtsverfahren empört“, sagt mir ein Anwalt, der in der Albaner-Szene Mandanten hat. „Alle Leute, die wissen wie es war, selbst seine Personenschützer, haben einen Meineid geschworen. Das Leute, die Macht haben, davon profitieren das habe ich bis heute nicht begriffen.“ Soweit die Meinung eines Anwalts über den damalige Skandal, Anfang 2000.
Natürlich sind reichlich viele, auch einflussreiche Männer in Hamburg keine Klosterbrüder. Ihnen bieten sich bei dem weit gefächerten Sex-Angebot anscheinend unendliche Möglichkeiten selbst perversester Befriedigung. So weit, so in Grenzen normal. Anrüchig wird es, wenn jene Männer, die in der Öffentlichkeit von Recht und Ordnung reden, sich gegenüber den käuflichen Frauen wie Schweine verhalten. Das macht in der Szene Eindruck, wenn der Präsident eines überregionalen Sportvereins bei seinen Sexspielen kleine Mädchen in Ketten legt und dann drauf los prügelt, wie es eine seiner Kundinnen unter Tränen erzählte. Warum aber können diese Männer sich derartiges erlauben? Weil sie glauben übermächtig zu sein und ihre geradezu skrupellose Machtgeilheit dazu verleitet, an ihre Unantastbarkeit zu glauben. Womit sie ja leider, wie die Erfahrung zeigt, auch noch Recht haben.
Doch wer in den Club Sabrina geht, der den Albanern gehört, muss halt damit rechnen, dass Videoaufnahmen gemacht werden. Wer beim bekannten „Rudelbumsen“ Beteiligter ist, sollte eigentlich davon ausgehen, dass die kriminelle Szene das mitbekommt. Und wer als hoher Amtsträger sich Prostituierte zu feinen Feiern (Silvester- oder Geburtstagsfeier) bringen lässt, die auf der Gehaltsliste der Albaner stehen, der sollte sich nicht wundern, wenn die Folgekosten besonders hoch sein werden. „Das stinkt zum Himmel“ umschreibt Ursula Caberta das ganze Hamburger Milieu und drückt sich vergleichsweise gesittet aus.
Tatsache ist, bestätigte mir ein kundiger Informant aus dem Albaner-Clan: „Natürlich haben die Videos von den Kunden in den Absteigen, Privatclubs und Bordellen, die für sie einmal wichtig werden könnten und ganz sicher gibt es Videomaterial über Politiker.“
Eine prominente Figur im Umfeld von Ronald Schill war übrigens der Immobilienkaufmann Becken. Glaubt man einmal den Angaben des „Spiegel“ hat der Multimillionär, dessen Immobilienimperium auf eine Milliarde Euro geschätzt wurde, nicht nur Räumlichkeiten für die Schill-Parteizentrale bereitgestellt. Auch privat dürfte der Immobilienkönig mit Ronald Schill verkehrt sein. Zugleich war Dieter Becken seit langem Berater führender Politiker und Freund bekannter Persönlichkeiten der
Hansestadt. Kritiker sehen in dem Projektentwickler einen konservativen
Paten, der durch Klüngel und Kontakte überwiegend gewinnträchtige
Großprojekte verfolgt. Andere halten ihn für eine treibende Kraft bei
der Verwandlung Hamburgs in eine moderne Metropole. Schills Freund war zudem engagiert beim Büro-Neubau am ehemaligen Polizeihochhaus. in diesem Zusammenhang soll, laut Spiegel, im Wollenberg auch über die Verdrängung der Drogenszene gesprochen worden sein. Beim Hamburger Landeskriminalamt wurde zudem bemerkt, dass ihm der Albaner Clan nicht fremd sein dürfte. Das ist zurückhaltend formuliert. Wer zu bestimmten Zeiten ins Nobelrestaurant Palazzo an der Hamburger Rothenbaum-Chaussee geht, der könnte ihn hin und wieder mit „Felix dem Glücklichen“ treffen.
Und so gab es Fragen über Fragen. Zum Beispiel die, wie es kommen konnte, dass der Türsteher eines Lokals des Albaner-Clans Geschäftsführer der Schill-Partei werden konnte? Nichts im Vorleben Barth-Völkels ließ das eigentlich erahnen. Nach unzähligen Jobs landete der "Multifunktionär", wie er in der Szene genannt wurde, Mitte der 90er Jahre, im Nachtlokal "Corner 57". Das wird dem Albaner-Imperium zugeschlagen. Hier gingen illustre Gäste ein und aus. Als Beruf gab er Redakteur einer Flohmarktpostille an. In der Schill-Partei sollte der Mann fürs Grobe sich eigentlich um die Gesundheitspolitik kümmern und wurde zwischendurch mal schnell Chef des Gesundheitsausschusses. Aufsehen erregte er als „Politiker“ durch ungewöhnliche Forderungen. So wollte der Ex-Türsteher Hamburgs fliegende Ratten, die Tauben, zum Abschuss freigeben, Taxifahrer als Hilfssheriffs einsetzen und die Herbertstraße für den fließenden Verkehr öffnen lassen. Als es um die Gesundheitspolitik ging meinte er, dass HIV-infizierte Ausländer sofort und ohne Gnade abgeschoben werden müssen und forderte zudem Internierungslager für kranke Zuwanderer. Anderenfalls könnten junge Männer „ukrainische Au-pair-Mädchen in der Disco anlachen und folglich infizieren.