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Rückschlag für den Schutz tropischer Wälder:
Brasilien hat ein neues Gesetz beschlossen, nach dem Rodungen im Regenwald wieder möglich sind. Klimaschützer sind entsetzt.
Während der UN-Klimakonferenz in Durban haben die Bemühungen um den Schutz tropischer Wälder einen schweren Rückschlag erlitten.
Grüne Lunge für den gesamten Planeten: der brasilianische Regenwald.
Im Vordergrund sind abgeholzte Bäume zu sehen
Der brasilianische Senat beschloss am Dienstag eine Neuregelung des Waldschutzgesetzes von 1965,
die neue Rodungen im Amazonas-Regenwald ermöglichen würde.
Die Entscheidung stieß bei Umweltschützern innerhalb und außerhalb Brasiliens auf heftige Kritik.
Präsidentin Dilma Rousseff stimmte für das Gesetz
Der neue sogenannte Wald-Kodex, dem der Senat mit 59 gegen sieben Stimmen zustimmte, verkleinert bislang vorgeschriebene Schutzzonen. Zudem befreit er die Waldbesitzer von Verpflichtungen zur Wiederaufforstung, wie sie in dem Gesetz von 1965 vorgesehen sind. Pedro Piccolo von der Umweltorganisation Comité Floresta beklagte, für Verstöße aus der Zeit vor 2008 werde eine „Amnestie“ ausgesprochen.
Die Umweltorganisation WWF warnte, insgesamt sei eine Fläche von 76,5 Millionen Hektar – so groß wie Deutschland, Österreich und Italien zusammen – von Rodung bedroht. „Brasilien torpediert mit dieser Entscheidung den weltweiten Wald- und Klimaschutz“, sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. „Das ist ein furchtbares Signal für die Klimaverhandlungen“, sagte Samantha Smith von WWF International in Durban.
Scharfe Kritik von früherer Umweltministerin
Die frühere brasilianische Umweltministerin und Präsidentschaftskandidatin der Grünen, Marina Silva, verurteilte das geplante Gesetz scharf.
Es „verringert den Schutz der Wälder, stellt die straffrei, die gerodet haben und verstärkt die Entwaldung“, sagte Silva am Rande der UN-Klimakonferenz in Durban.
Der Verlust tropischer Wälder gilt als ein maßgeblicher Faktor für den weltweiten Klimawandel.
Silva forderte Staatspräsidentin Dilma Rousseff auf, gegen das Gesetz ihr Veto einzulegen.
Dieses könnte allerdings vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit überstimmt werden.
Google Street View entlang des Amazonas'
Google fotografiert derzeit im Amazonas-Gebiet. Hier wird die 360°-Kamera auf einem dreirädrigen Fahrrad durch die Gemeinde Tumbira gefahren.
„Mit dieser beschämenden Abstimmung werden Umweltverbrechen legalisiert“, kritisierte auch die brasilianische Senatorin Marinor Brito.
Umfragen zufolge, die Silva zitierte, sind rund 80 Prozent der Brasilianer gegen die Neuregelung.
Im Senat jedoch gab die Argumentation der Lebensmittelproduzenten den Ausschlag.
Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Soja und Rindfleisch.
Zugleich ist der Amazonas-Regenwald das Gebiet mit der höchsten Biodiversität der Welt.
Die illegale Abholzung des Regenwaldes konnte laut offiziellen Statistiken in den vergangenen Jahren gebremst, aber nicht gestoppt werden.
60 Prozent des Staatsgebietes sind Regenwald
Im Jahr 2004 wurden demnach noch 27.000 Quadratkilometer Regenwald vernichtet, in diesem Jahr dürften es 6200 Quadratkilometer sein.
Insgesamt beläuft sich die Waldfläche Brasiliens auf fünf Millionen Quadratkilometer, dies sind 60 Prozent des Staatsgebietes.
Die Befürworter der Neuregelung wollen das Gesetzgebungsverfahren noch in diesem Jahr abschließen.
Erforderlich sind dafür noch ein weiteres Votum des Abgeordnetenhauses sowie ein Präsidialdekret.
Das Abgeordnetenhaus hatte dem Gesetz bereits zugestimmt, muss aber noch vom Senat beschlossene Änderungen billigen oder zurückweisen.
Die größten Bäume der Erde
Kalifornische Redwoods, in Deutschland auch als Mammutbäume bekannt, wachsen in den Wäldern der westlichen USA.
Doch die Bäume sind nicht nur riesig – sie speichern auch viel Kohlendioxid.
Eine US-Umweltgruppe will Redwood-Klone nun weltweit exportieren.
Neues Gesetz: Brasilien lockert den Schutz des Regenwaldes - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
uppydogeyes:
Brasilien hat ein neues Gesetz beschlossen, nach dem Rodungen im Regenwald wieder möglich sind. Klimaschützer sind entsetzt.
Während der UN-Klimakonferenz in Durban haben die Bemühungen um den Schutz tropischer Wälder einen schweren Rückschlag erlitten.
Grüne Lunge für den gesamten Planeten: der brasilianische Regenwald.
Im Vordergrund sind abgeholzte Bäume zu sehen
Der brasilianische Senat beschloss am Dienstag eine Neuregelung des Waldschutzgesetzes von 1965,
die neue Rodungen im Amazonas-Regenwald ermöglichen würde.
Die Entscheidung stieß bei Umweltschützern innerhalb und außerhalb Brasiliens auf heftige Kritik.
Präsidentin Dilma Rousseff stimmte für das Gesetz
Der neue sogenannte Wald-Kodex, dem der Senat mit 59 gegen sieben Stimmen zustimmte, verkleinert bislang vorgeschriebene Schutzzonen. Zudem befreit er die Waldbesitzer von Verpflichtungen zur Wiederaufforstung, wie sie in dem Gesetz von 1965 vorgesehen sind. Pedro Piccolo von der Umweltorganisation Comité Floresta beklagte, für Verstöße aus der Zeit vor 2008 werde eine „Amnestie“ ausgesprochen.
Die Umweltorganisation WWF warnte, insgesamt sei eine Fläche von 76,5 Millionen Hektar – so groß wie Deutschland, Österreich und Italien zusammen – von Rodung bedroht. „Brasilien torpediert mit dieser Entscheidung den weltweiten Wald- und Klimaschutz“, sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. „Das ist ein furchtbares Signal für die Klimaverhandlungen“, sagte Samantha Smith von WWF International in Durban.
Scharfe Kritik von früherer Umweltministerin
Die frühere brasilianische Umweltministerin und Präsidentschaftskandidatin der Grünen, Marina Silva, verurteilte das geplante Gesetz scharf.
Es „verringert den Schutz der Wälder, stellt die straffrei, die gerodet haben und verstärkt die Entwaldung“, sagte Silva am Rande der UN-Klimakonferenz in Durban.
Der Verlust tropischer Wälder gilt als ein maßgeblicher Faktor für den weltweiten Klimawandel.
Silva forderte Staatspräsidentin Dilma Rousseff auf, gegen das Gesetz ihr Veto einzulegen.
Dieses könnte allerdings vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit überstimmt werden.
Google Street View entlang des Amazonas'
Google fotografiert derzeit im Amazonas-Gebiet. Hier wird die 360°-Kamera auf einem dreirädrigen Fahrrad durch die Gemeinde Tumbira gefahren.
„Mit dieser beschämenden Abstimmung werden Umweltverbrechen legalisiert“, kritisierte auch die brasilianische Senatorin Marinor Brito.
Umfragen zufolge, die Silva zitierte, sind rund 80 Prozent der Brasilianer gegen die Neuregelung.
Im Senat jedoch gab die Argumentation der Lebensmittelproduzenten den Ausschlag.
Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Soja und Rindfleisch.
Zugleich ist der Amazonas-Regenwald das Gebiet mit der höchsten Biodiversität der Welt.
Die illegale Abholzung des Regenwaldes konnte laut offiziellen Statistiken in den vergangenen Jahren gebremst, aber nicht gestoppt werden.
60 Prozent des Staatsgebietes sind Regenwald
Im Jahr 2004 wurden demnach noch 27.000 Quadratkilometer Regenwald vernichtet, in diesem Jahr dürften es 6200 Quadratkilometer sein.
Insgesamt beläuft sich die Waldfläche Brasiliens auf fünf Millionen Quadratkilometer, dies sind 60 Prozent des Staatsgebietes.
Die Befürworter der Neuregelung wollen das Gesetzgebungsverfahren noch in diesem Jahr abschließen.
Erforderlich sind dafür noch ein weiteres Votum des Abgeordnetenhauses sowie ein Präsidialdekret.
Das Abgeordnetenhaus hatte dem Gesetz bereits zugestimmt, muss aber noch vom Senat beschlossene Änderungen billigen oder zurückweisen.
Die größten Bäume der Erde
Kalifornische Redwoods, in Deutschland auch als Mammutbäume bekannt, wachsen in den Wäldern der westlichen USA.
Doch die Bäume sind nicht nur riesig – sie speichern auch viel Kohlendioxid.
Eine US-Umweltgruppe will Redwood-Klone nun weltweit exportieren.
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