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Brioni Inseln ein uraltes Balkan Kultur Gut

lupo-de-mare

Gesperrt
Kam heute im BR Alpha TV. Uralte Römische Senatoren Villen und uralte Kirchen sind dort. Ein uralter National Park, der lange Zeit unter Tito Militärisches Sperr Gebiet war.

Brioni - ein Inselporträt
Natur und Geschichte

Unser Beitrag spielt auf einer ebenso schönen wie beliebten Insel. Nicht nur das, jahrzehntelang hat das kleine Eiland auch Berühmtheiten aus aller Welt angezogen - aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Die Rede ist nicht etwa von Mallorca, sondern von Brioni, jener kleinen kroatischen Inselgruppe vor der Westküste Istriens. Bekannt wurde Brioni auch durch seine bewegte Vergangenheit, vor allem aber durch den ehemaligen jugoslawischen Staatschef Tito, der dort seine Sommerresidenz hatte. Tito, der unumschränkte Herrscher Jugoslawiens von kroatischer Abstammung, gefiel sich vor allem dort als großmächtiger Gastgeber für Staatsgäste aus Ost und West. 1983, drei Jahre nach dem Tod des jugoslawischen Präsidenten wurde Brioni zum Nationalpark gemacht und für den Tourismus wieder geöffnet. Heute ist es ein echtes Schmuckstück für den neuen EU-Anwärter Kroatien, eine bezaubernde Perle in der Adria.


Traumhafte Landschaft Zeugen römischer Herrschaft

Wer in den Parks von Brioni Wildtiere in freier Natur beobachten will, muß früh aufstehen. Die ersten Sonnenstrahlen locken Zebras und Mufflons, Elche und Straußen auf die Wiesen, jene Exoten, die Präsidenten und gekrönte Häupter Tito als Gastgeschenk mitgebracht haben. Aber auch ohne Tiere wirkt diese malerische Insel mit ihrem Lorbeer- und Kiefernduft auf den gestressten Menschen unserer Tage wie ein Paradies. So intensiv Natur zu erleben, dies ist heute nur noch selten möglich - Brioni bietet es in Überfülle. Ach ja - Tito. Der jugoslawische Diktator - hier beim Weihnachtsfest auf Brioni - hatte die Insel 1947 zu seinem Feriensitz erkoren. Bis zu seinem Tode 1980 verbrachte er jedes Jahr bis zu sechs Monaten auf Brioni, hier wurde Weltpolitik gemacht, schließlich war Tito einer der Führer der Bewegung der Blockfreien Staaten.

Nach wie vor ist Tito hier überall präsent. Sein Cadillac steht Besuchern für eine Inselrundfahrt zu Verfügung, bis vor kurzem war sogar der Fahrer noch da, der aus seiner Zeit mit Tito zu erzählen wusste, nebenan sehen wir das Privatkino, das er in die Landschaft bauen ließ, eine „Leinwand“ aus Beton, und dahinter ein eigenes Häuschen als Vorführraum - leider in einem erbärmlichen Zustand. 99 Präsidenten und 1600 höchste Regierungsdelegationen pilgerten hierher, auch Willy Brandt gehörte zu den Gästen auf Brioni, die beiden Staatsmänner waren befreundet, sagt man. Tito wusste sich immer in Szene zu setzen und dabei Ost und West gegeneinander auszuspielen. Aber nicht nur Politiker, auch die Stars des Show-Business kamen, Elisabeth Taylor, Richard Burton und Sofia Loren, um nur einige der vielen zu nennen, die dem Herrscher Jugoslawiens ihre Aufwartung machten.

Zu Titos Erbe auf Brioni gehört auch der Zoo, der durch Gastgeschenke entstanden ist. Indira Ghandi kam gar mit zwei Elefanten an, einer davon ein aggressiver Gesell, dem sich - angeblich - nur Tito selbst gefahrlos nähern konnte. Aber Brioni, das ist nicht nur Tito, das ist eine lange Geschichte. Sie beginnt mit einem Gräberfeld aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. Hier haben die Ureinwohner der Insel vor rund dreieinhalbtausend Jahren ihre Toten zur Ruhe gebetet. Ab dem Jahre 177 beginnt eine lange Ära der römischen Herrschaft, eines der schönsten Denkmäler dieser Zeit ist die Sommerresidenz, die von der hoch entwickelten Kultur der Eroberer zeugt. Flores Muskovic, Brioni-Marketing: Dies war ein Schloss auf drei Terrassen, das beweist, wie sehr die Römer auf dieser Insel präsent waren. Man sagt, die Besitzer waren Senatoren, manche glauben sogar, dass es dem Kaiser selbst gehörte.

Nach dem Niedergang des weströmischen Reiches herrschte auf Brioni Byzanz. Der sicherlich eindrucksvollste Komplex von Baudenkmälern ist das byzantinische Castrum, das bis ins 14. Jahrhundert hinein bewohnt blieb. Gleich in der Nähe finden wir in einem bemerkenswerten Erhaltungszustand eine Kirche aus dem 5. Jahrhundert: die Marienbasilika, an die im 11. Jahrhundert, mit dem Vordringen des Christentums, eine Benediktinerabtei angebaut wurde. Seit 1331 herrschte Venedig auf Brioni. Es entsteht eine ganz eigene, istrisch-venezianische Architektur, eine ganze Reihe von Gebäuden aus dieser Zeit ist erhalten und belegt dies. Aus dieser Zeit, in der auch auf Brioni die Pest wütete, stammt die 1504 errichtete Rochuskapelle - geweiht dem Heiligen Rochus als dem Schutzpatron gegen die Pest. Ebenfall gotisch die Kirche Sankt German, die 1894 durch ein Feuer vernichtet und danach originalgetreu rekonstruiert wurde. 1815 beginnt die Herrschaft der k.-und-k.-Monarchie über Istrien, aber erst1893 erlebt Brioni seinen Aufstieg. Der österreichische Industrielle Paul Kupelwieser kauft die Insel und legt Wälder, Parks und Alleen an. Er will Brioni zu einem Ferienzentrum der europäischen High Society machen, doch die Insel ist Malaria-verseucht.

Robert Koch hatte sich seit 1898 bereits mit der Malaria beschäftigt, er kam tatsächlich nach Brioni, war von 1900 an ein Jahr auf der Insel und entwickelte hier sein Serum gegen die Malaria. Brioni wird von der Malaria befreit, ein Aufenthalt hier wird zu einem Prestige- und Statussymbol für die mondäne Gesellschaft, es kommen die Reichen und Schönen, vor allem aber die Prominenten, auf die Insel. Unter ihnen Thomas Mann, der sich in diesem windgeschützten Hohlweg bei Spaziergängen ausruhte. Nicht nur für den Nobelpreisträger ein Platz zu Verweilen: ein Methusalem unter den Olivenbäumen, 1600 Jahre alt, und noch immer lebendig. Für die Touristen unserer Tage ist Brioni vor allem ein malerischer Platz, um Ruhe zu schöpfen, Natur zu genießen, mediterranes Klima zu kosten. Viele gute Gründe, das Flair Brionis mit nach Hause zu nehmen.

Filmautor: Detlef Kleinert, ARD-Wien

http://www.br-online.de/politik/ausland/themen/2005/00333/
 
Ist schön da, und die offizielle ist zum Schlapplachen. Ich kenne ein paar nette Mädels aus Pula, die ab und zu auf Brijuni jobben indem sie in "römischer" Mädchenkleidung herumstehen und so die Landschaft verschönern... mehr nicht.

Das Geilste ist das Inselmuseum mit Tito-Photos. Auf einem steht Tito mit'm Jagdgewehr und grinst ganz feist, und drunter steht: "On Brijuni, Tito was constantly taking good care of the animals". Hätte den Kroaten gar nicht soviel schwarzen Humor zugetraut...
 
Schiptar schrieb:
Ist schön da, und die offizielle ist zum Schlapplachen. Ich kenne ein paar nette Mädels aus Pula, die ab und zu auf Brijuni jobben indem sie in "römischer" Mädchenkleidung herumstehen und so die Landschaft verschönern... mehr nicht.

Anscheinend war noch nie jemand dort wirklich. Ich bin früher halt auch nur vorbei gesegelt, denn damals war es heftiges Sperr Gebiet.
 
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