"Die Russen sterben aus"
Russlands Bevölkerungszahl nimmt in einem Tempo ab, das auf der Welt seinesgleichen sucht. Kreml und Kirche beschwören die Liebe, doch der Nachwuchs bleibt aus - während die ältere Generation rapide stirbt.
Wer als Russe geboren wird, wächst für gewöhnlich mit ein paar Gewissheiten heran. Zunächst mit jener, in einem großen Land zu leben, dem größten der Welt. Und dann auch mit jener, einer von ziemlich vielen zu sein. Offiziell einer von 142,2 Millionen. Auf diese Menge haben Russlands Statistiker jüngst den Bevölkerungsstand taxiert.
Mittlerweile sind es in Wahrheit allerdings ein paar hunderttausend weniger, denn die Zahl stammt vom Jahresbeginn. Russlands Bevölkerungszahl nämlich nimmt in einem Tempo ab, das auf der Welt seinesgleichen sucht. Seit 1996 ist die Einwohnerschaft des Landes um sechs Millionen geschrumpft - eine Zahl, die der Bevölkerung von ganz Hessen entspricht.
"Die Russen sterben aus", brachte es jüngst ein Internetdienst auf den Punkt. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in Russland im Jahr 2050 nur noch 108 Millionen Menschen leben werden. 2080, so warnte Sergej Mironow, der Vorsitzende des Föderationsrates, werde es in Russland nur noch 52 Millionen Bürger geben. "Ein so großes Territorium", fügte er hinzu, "kann man mit so einer Bevölkerung nicht halten. Das bedeutet das Auseinanderfallen des Staates."
Quelle (
Demographie - "Die Russen sterben aus" - Leben - sueddeutsche.de)