TM1987
Gesperrt
CIA trug Koffer voll Geld ins afghanische Präsidialamt
Die CIA hat einem Bericht der "New York Times" zufolge über Jahre hinweg etliche Millionen US-Dollar in Koffern, Rucksäcken und Einkaufstüten in das afghanische Präsidialamt gebracht. Mit dem Geld habe sich der US-Auslandsgeheimdienst Einfluss auf Präsident Hamid Karzai sichern wollen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf jetzige und frühere Berater des Staatsoberhauptes. Die Quellen hätten nur unter Zusicherung der Anonymität über diese Vorgehensweise des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes gesprochen.
Geld gegen Informationen
Das Geld beförderte demnach aber US-Regierungskreisen zufolge die Korruption und machte lokale Machthaber noch stärker. "Die wichtigste Ursache für Korruption waren die Vereinigten Staaten", zitierte das Blatt aus den Kreisen. Mit den Zahlungen hätten die USA ein Räderwerk von Warlords und bestechlichen Politikern mit am Laufen gehalten, das zum Teil zu Personen und Organisationen inkludiert, die Kontakt zu den Taliban haben, berichtet die Zeitung. Das Geld habe damit genau das Gegenteil davon bewirkt, was US-amerikanische Diplomaten und Militärs seit Jahren zu erreichen versuchen.Grundsätzlich ist der Austausch von Geld gegen Informationen in Geheimdienstkreisen nichts Ungewöhnliches. Die Praxis Geldkoffer ins Präsidialamt zu tragen ist allerdings bemerkenswert. Die Geldlieferungen hätten 2002 begonnen, nachdem Präsident Karzai um Geld gebeten habe, um sich die Loyalität der Warlords sichern zu können. Neben den USA hätte auch der Iran Geld im Präsidialamt abgeliefert.
Kein Kommentar der CIA
Der Zeitung zufolge gibt es keine Beweise dafür, dass Karzai selbst das Geld erhielt. Die Zahlungen seien von seinem Nationalen Sicherheitsrat abgewickelt worden. Die CIA lehnte eine Stellungnahme ab. Das US-Außenministerium ließ den Bericht zunächst unkommentiert.Die USA bereiten gerade den Rückzug vom Hindukusch vor. Nach dem Abzug der Kampfeinheiten sollen die afghanischen Streitkräfte und die Polizei für die Sicherheit verantwortlich sein. Beide erhalten jedes Jahr Milliardenhilfen von internationalen Geldgebern. Sie bekommen dennoch nur schwer Nachwuchs. Außerdem desertieren viele Mitglieder der Sicherheitskräfte. (APA/red, derStandard.at, 29.4.2013)
CIA trug Koffer voll Geld ins afghanische Präsidialamt - Afghanistan - derStandard.at
Die CIA hat einem Bericht der "New York Times" zufolge über Jahre hinweg etliche Millionen US-Dollar in Koffern, Rucksäcken und Einkaufstüten in das afghanische Präsidialamt gebracht. Mit dem Geld habe sich der US-Auslandsgeheimdienst Einfluss auf Präsident Hamid Karzai sichern wollen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf jetzige und frühere Berater des Staatsoberhauptes. Die Quellen hätten nur unter Zusicherung der Anonymität über diese Vorgehensweise des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes gesprochen.
Geld gegen Informationen
Das Geld beförderte demnach aber US-Regierungskreisen zufolge die Korruption und machte lokale Machthaber noch stärker. "Die wichtigste Ursache für Korruption waren die Vereinigten Staaten", zitierte das Blatt aus den Kreisen. Mit den Zahlungen hätten die USA ein Räderwerk von Warlords und bestechlichen Politikern mit am Laufen gehalten, das zum Teil zu Personen und Organisationen inkludiert, die Kontakt zu den Taliban haben, berichtet die Zeitung. Das Geld habe damit genau das Gegenteil davon bewirkt, was US-amerikanische Diplomaten und Militärs seit Jahren zu erreichen versuchen.Grundsätzlich ist der Austausch von Geld gegen Informationen in Geheimdienstkreisen nichts Ungewöhnliches. Die Praxis Geldkoffer ins Präsidialamt zu tragen ist allerdings bemerkenswert. Die Geldlieferungen hätten 2002 begonnen, nachdem Präsident Karzai um Geld gebeten habe, um sich die Loyalität der Warlords sichern zu können. Neben den USA hätte auch der Iran Geld im Präsidialamt abgeliefert.
Kein Kommentar der CIA
Der Zeitung zufolge gibt es keine Beweise dafür, dass Karzai selbst das Geld erhielt. Die Zahlungen seien von seinem Nationalen Sicherheitsrat abgewickelt worden. Die CIA lehnte eine Stellungnahme ab. Das US-Außenministerium ließ den Bericht zunächst unkommentiert.Die USA bereiten gerade den Rückzug vom Hindukusch vor. Nach dem Abzug der Kampfeinheiten sollen die afghanischen Streitkräfte und die Polizei für die Sicherheit verantwortlich sein. Beide erhalten jedes Jahr Milliardenhilfen von internationalen Geldgebern. Sie bekommen dennoch nur schwer Nachwuchs. Außerdem desertieren viele Mitglieder der Sicherheitskräfte. (APA/red, derStandard.at, 29.4.2013)
CIA trug Koffer voll Geld ins afghanische Präsidialamt - Afghanistan - derStandard.at