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Die Eroberung
Konstantinopels durch die
Kreuzritter verstärkte das griechische
Nationalgefühl im Reich.
Niketas Choniates bestand auf die Benutzung der Bezeichnung
Hellenen und betonte die Verbrechen der
Lateiner gegen die
Hellenen auf dem
Peloponnes und dass der Fluss
Alpheios die Neuigkeiten zu den
Barbaren nach
Sizilien tragen würde, den
Normannen.
[44] Nikephoros Blemmydes bezeichnete die
Byzantinischen Kaiser als
Hellenen[45] und
Theodor Alanias schrieb in einem Brief an seinen Bruder, dass „die Heimat vielleicht erobert wurde,
Hellas aber dennoch in jedem weisen Manne weiterlebt“.
[46] Kaiser
Johannes III. schrieb aus dem Exil in einem Brief an
Papst Gregor IX. über die Weisheit, die „auf die hellenische Nation herabregnet“.
Er behauptete, dass die Übertragung der kaiserlichen Macht von Rom nach Konstantinopel national gewesen sei, nicht nur geografisch und es den Lateinern nicht zustehe, Konstantinopel zu besetzen: Das Erbe Konstantins, so argumentierte er, wurde an die Hellenen weitergegeben und sie allein seien dessen Erben und Nachfolger.[47] Sein Sohn,
Theodor II. Laskaris bietet weitere Zeugnisse des aufgekeimten hellenischen Nationalgefühls als er schreibt, dass die hellenische Sprache über allem anderen stehe. Außerdem schreibt er, dass „jede Form der
Philosophie und des Wissens auf Entdeckungen der Hellenen zurückgehen... Was hast du, O Italiker, vorzuweisen?“
[48] Äußerungen wie diese veranschaulichen in deutlicher Weise die Steigerung griechischen
Nationalismus als Folge des
4. Kreuzzugs. Außerdem dokumentieren sie die semantische Rückkehr der Bezeichnung
Hellene zu einem Begriff der ethnischen Zugehörigkeit.
Die Entwicklung dieser Bezeichnung vollzog sich langsam, ersetzte aber die Selbstbezeichnung
Romios (Ῥωμιός) nie vollständig. Entsprechend nannte
Nikephoros Gregoras sein Werk
Römische Geschichte.
[49] Kaiser
Johannes VI., ein großer Befürworter der hellenischen Bildung, bezeichnete in seinen Erinnerungen die "
Byzantiner" als
Römer.
[50] Dennoch wurde er in einem Schreiben vom
Sultan Ägyptens,
Nasser Hassan Bin Mohammed, als „Kaiser der Hellenen,
Bulgaren, Asanen,
Walachen,
Russen,
Alanen“ angesprochen, nicht aber der
Römer.
[51] Im 15. Jahrhundert betonte
Georgios Gemistos Plethon Kaiser Konstantin Palaiologos gegenüber, dass das Volk das er führte
hellenisch sei, wie deren „Rasse, Sprache und Bildung“ beweise
[52], während
Laonikos Chalkokondyles sich dafür aussprach, den Begriff
Römer vollständig mit
Hellenen zu ersetzen.
[53] Kaiser Konstantin Palaiologos selbst nannte Konstantinopel einen „Zufluchtsort der
Christen, Freude und Hoffnung aller Hellenen“.
[54]