Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

D/A: Wo ist Euch das R geblieben?

Ich wiederhol mich nochmals: Ich rede hier nicht über Dialekte und auch nicht über das Schweizerdeutsch.

Aber ich verstehe die Verwirrung. Viele Deutsche, die noch nie in der Schweiz waren, aber das schweizerische Hochdeutsch aus dem TV kennen, meinen das sei Schweizerdeutsch, dabei ist Schweizerdeutsch was ganz anderes, ein Dialekt, der kaum ein Deutscher verstehen würde. Aber eben... Über das rede ich ja hier nicht. Sondern nur über Hochdeutsch, welche wo richtig bzw. weniger richtig ("mea oda weniga" :D ) ausgesprochen wird.

Vielleicht können die Leute das R garnicht aussprechen
 
In meiner Studi-Zeit hatte ich einen aus der Klasse, der Mayer hiess. Und er mochte Deutsche nicht wirklich (war so ein typischer ländlicher SVP-Schweizer), obwohl mehr als die Hälfte aller Dozenten Deutsche waren. :lol:
Und er erwiderte paar Mal dem einen oder anderen Dozenten wenn es hiess: "Hea Maya". Da hiess es paar Mal: "Herr Maiiier bitttte" (mit so richtigem schweizerische Akzent und Betonung auf dem R). :D :D :D
 
Ich wohne zwar in der Schweiz, aber ich habe schon immer gesagt dass das Schweizerdeutsche eine Vergewaltigung an der deutschen Sprache ist.
Drecksdialekte ko ih napravio pas mater.
 
Ich wohne zwar in der Schweiz, aber ich habe schon immer gesagt dass das Schweizerdeutsche eine Vergewaltigung an der deutschen Sprache ist.
Drecksdialekte ko ih napravio pas mater.

Auch für dich:

Niemand redet hier über das Schweizerdeutsch oder Dialekte. Lies bitte den Thread.

- Ich muss es wohl fast jedem hier sagen. Ist mein Thread sooo lang zum durchlesen? :lol:
 
The things is, eigentlich könnten viele genau wie Deutsche sprechen, aber man tut es nicht.

Und ja es gaht lang zum durelese zurich, 19 s
 
Dialekte im Deutschen Sprachraum gibt es überall. Aber auch wenn überall Hochdeutsch gesprochen wird, gibt es einen tiefen Graben zwischen der Schweiz und dem restlichen deutschen Sprachraum resp. Deutschland/Österreich.
Der Unterschied liegt ganz deutlich in der Aussprache gewisser Schreib-Regeln. Ganz berühmt: Das weglassen des R in gewissen Stellen.

Wieso man das macht, ist mir bis heute nicht klar.
Bsp:

CH: Immer ; D/A: "Imma"
CH: Hammer ; D/A: "Hamma"
CH: Vier ; D/A: "Via"
CH: Sehr ; D/A: "Sea"
CH: Ohr ; D/A: "Oa"
...usw... Könnte jetzt tausende von Wörtern aufzählen.

Das Gleiche mit der ck- und ch-Regel. Eigentlich sollte man k weich aussprechen und ck hart aussprechen (kratzig) und bei h und ch genau so. Doch in D/A (habe ich das Gefühl) gibt es nur weiche k's und h's.



Aber im Englischen ist es mit dem R auch nicht anders. Ich bekam oft Punkteabzug, weil meine ehem. Lehrerin auf dem British-Englisch beharrte und ich auf dem US-Englisch. Und die Briten sind wie die Deutschen (Schlucken das R an gewissen Stellen).
So musste ich das Wörter wie "together" oder "thunder" oftmals wiederholen. Ich mit dem starken, amerikanischen R. Ich: "togehter", sie: "togetha", ich wieder: "togehter", sie: "togetha",..usw... Oder ich: "thunder", sie "thunda" resp. "fannnda" :lol: . Da wurde ich oft frech mit Sätzen wie: Da ist ein R, und ich lese das R! Punkt!
- Genau so wie es die Amis machen, oder die Schweizer im Deutsch.

Der Schweizer hat nach dem Wort gerne den Mund offen;)
 
Dialekte im Deutschen Sprachraum gibt es überall. Aber auch wenn überall Hochdeutsch gesprochen wird, gibt es einen tiefen Graben zwischen der Schweiz und dem restlichen deutschen Sprachraum resp. Deutschland/Österreich.
Der Unterschied liegt ganz deutlich in der Aussprache gewisser Schreib-Regeln. Ganz berühmt: Das weglassen des R in gewissen Stellen.

Wieso man das macht, ist mir bis heute nicht klar.
Bsp:

CH: Immer ; D/A: "Imma"
CH: Hammer ; D/A: "Hamma"
CH: Vier ; D/A: "Via"
CH: Sehr ; D/A: "Sea"
CH: Ohr ; D/A: "Oa"
...usw... Könnte jetzt tausende von Wörtern aufzählen.

Das Gleiche mit der ck- und ch-Regel. Eigentlich sollte man k weich aussprechen und ck hart aussprechen (kratzig) und bei h und ch genau so. Doch in D/A (habe ich das Gefühl) gibt es nur weiche k's und h's.



Aber im Englischen ist es mit dem R auch nicht anders. Ich bekam oft Punkteabzug, weil meine ehem. Lehrerin auf dem British-Englisch beharrte und ich auf dem US-Englisch. Und die Briten sind wie die Deutschen (Schlucken das R an gewissen Stellen).
So musste ich das Wörter wie "together" oder "thunder" oftmals wiederholen. Ich mit dem starken, amerikanischen R. Ich: "togehter", sie: "togetha", ich wieder: "togehter", sie: "togetha",..usw... Oder ich: "thunder", sie "thunda" resp. "fannnda" :lol: . Da wurde ich oft frech mit Sätzen wie: Da ist ein R, und ich lese das R! Punkt!
- Genau so wie es die Amis machen, oder die Schweizer im Deutsch.

Ich rede hier nicht über Schweizerdeutsch. Das ist ein Dialekt, der in Deutschland sehr schwer zu verstehen ist. Ich rede hier nicht über Dialekte, sondern über das gesprochene Hochdeutsch!!!
Also wenn Schweizer, Deutsche und Österreicher Hochdeutsch reden.




Du mischt hier teilweise Möhren und Birnen zusammen, was an sich gar keinen Zusammenhang hat. :-) Zum sogenannten "Schweizerdeutschen", ich zitiere es einmal aus Wikipedia:

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht gibt es keine Sprachgrenzen zwischen den alemannischen Dialekten des Schweizerdeutschen und den übrigen alemannischen (Elsass, Baden-Württemberg, das bayerische Schwaben, Vorarlberg, Liechtenstein, Walsersiedlungen) beziehungsweise sonstigen deutschen Dialekten, sondern es besteht ein Dialektkontinuum. Zwischen den deutsch-alemannischen Dialekten in der Schweiz und den übrigen alemannischen Dialekten besteht der pragmatische Unterschied, dass die schweizerdeutschen Dialekte in fast allen Gesprächssituationen vorrangig benutzt werden, während im übrigen alemannischen Sprachraum die deutsche Standardsprache (bzw. im Elsass das Französische) die Ortsdialekte inzwischen vielfach als vorrangige Sprache verdrängt hat.

Schweizerdeutsch Wikipedia



Es gibt gar kein Schweizerdeutsch. Es gibt eine Reihe von hoch- und höchstalemannischen Mundarten, welche sich in einem Dialektkontinuum über das schweizerische Staatsgebiet hinaus durch das ganze alemannischsprachige Gebiet erstrecken. Das merkst du gut, wenn du z.B. den Regio-Express oder die S-Bahn von Bülach nach Schaffhausen nimmst. Vergleichst du auf jener Strecke den Dialekt in Rafz (CH) mit dem Dialekt in Lottstetten (DE, eine S-Bahn-Station Entfernung), so merkst du, dass man an beiden Orten im Grunde den gleichen Dialekt, Hochalemannisch mit "nordostschweizerischer" Färbung, spricht. Nur verfolgt Deutschland, ähnlich wie z.B. Italien und Frankreich auch, schon seit langer Zeit eine rigide Sprachpolitik der Ausmerzung der Dialekte. In der Schweiz lässt sich seit Ende des 2. WK hingegen ein gegenteiliger Trend feststellen, weil man sich Aufgrund des Kriegsverlusts Deutschlands vom Nachbar "distanzieren" wollte. Dies ist mit ein Grund für das allmähliche Abbröckeln des alemannischen Dialektkontinuums. Die Tatsache, dass aufgrund der antidialektalen Sprachpolitik in DE und F dem Dialekt ein geringer sozialer Status zuerkannt wird, und die jungen Generationen ihn je länger desto weniger von den Eltern vermittelt bekommen. Andererseits eine durch die Staatsgrenze und durch andere Umstände bedingte Sonderentwicklung der alemannischen Dialekte in der Schweiz.

Hier eine Sprachenkarte mit Sprachbeispielen der alemannischen Mundarten die innerhalb des deutschen Staatsgebietes gesprochen werden (jeweils auf die Karte und auf die roten Punkte klicken): So schwätzt mer bi uns


Zur Aussprache des Buchstaben /r/, hast du einfach verallgemeinert, was das Zeug hält. Erstens ist die Aussprache des Standarddeutschen in Deutschland Regional keinesfalls überall die gleiche, und zweitens wird in Österreich im Vergleich zu DE sowieso völlig anders ausgesprochen (vergleiche mal ORF mit ARD), und in A selber ist auch regional verschieden. Was du wohl meinst ist das Meißnische, die sächsische Aussprache, in den Gebieten Norddeutschlands wo einst die niederdeutsche Sprache vom Hochdeutschen verdrängt wurde?

Anfänglich war die deutsche Standardsprache eine reine Schriftnorm. Wenn sie gesprochen wurde, dann entsprechend dem Lautstand der regionalen Mundarten.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhunderts galt die sächsische Aussprache des Standarddeutschen – das Meißnische – als vorbildlich, und zwar insbesondere in Mittel- und Norddeutschland, während sie sich im Süden des deutschen Sprachraums nur allmählich durchsetzte. Hinweise auf die ehemalige Vorbildlichkeit einer sächsisch gefärbten Aussprache finden sich etwa darin, dass noch zur Zeit der Weimarer Klassik ein Wortpaar wie müde – Friede als anstandsloser reiner Reim akzeptiert war.[SUP][1][/SUP]
Im 19. Jahrhundert wurde die norddeutsche Aussprache zur einflussreichsten. Verschiedene Faktoren spielten dabei eine Rolle. Einerseits war Preußen insbesondere seit der Gründung des deutschen Kaiserreichs zur dominierenden Macht geworden, andererseits waren in vielen Gegenden Norddeutschlands die Mundarten zugunsten der Standardsprache aufgegeben worden, so dass die Sprecher eine natürliche Gewandtheit im mündlichen Gebrauch der Standardsprache erreichten.

Deutsche Aussprache Wiki


Das /r/ wird nach dieser "prestigeträchtigen Aussprache" in bestimmten Fällen als Vokal, als ​[⁠ɐ⁠]​, gesprochen (Im Silbenauslaut wird das /r/ oft vokalisiert zu [ɐ̯], besonders nach langen Vokalen und in der unbetonten Endung /ər/, die bei Vokalisierung als ​[⁠ɐ⁠]​ realisiert wird). Aber das ist wie gesagt nicht überall in DE der Fall, und auch nicht überall in Österreich. Abgesehen davon ist der Status der Mundarten und die Sprachpolitik in Österreich wieder anders als in Deutschland. Diese Vokalisierung des /r/ kennt man übrigens auch in anderen germanischen Sprachen, wie zum Beispiel dem Dänischen und dem Englischen.


Heraclius
 
@ Heraclius

Danke für die ausführliche Erklärung. Das es für das ganze eine Thematik gibt ("Vokalisierung des R") habe ich nicht gewusst, obwohl mir die Problematik schon aufgefallen ist, als ich in die Schweiz kam (Die Schweizer reden anders Hochdeutsch als Deutsche (PS: Ich rede nicht vom Schweizerdeutsch, das ist ein Mundart-Dialekt, der ganz anders tönt als das "schweizerische Hochdeutsch").

Erstaunlich finde ich nur, dass diese sogenannte "Vokalisierung des R" in den beiden Mutterländer ihrer Sprachen heute stattgefunden hat (Deutschland, Grossbritannien) und in ihren "Ableger-Länder" USA, Schweiz, nicht. Die sprechen das R ganz normal und immer aus.
 
Zurück
Oben