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Das Mausoleum von Petar II. Petrovic Njegos (Montenegro)

Monte-Grobar

Spitzen-Poster
Ich fand diese Bilder einfach toll, ich will sie euch nicht vorenthalten 8)

Für unseren Ausflug in das Lovcengebirge haben wir uns einen netten kleinen gelben Flitzer gemietet.

Kurz hinter Budva folgten wir dem Schild Richtung Cetinje und fuhren in Serpentinen das Gebirge hoch. Von einem Aussichtspunkt hatten wir einen fantastischen Blick ins Tal nach Budva und auf die Insel Sv. Nicola.

Und weiter geht`s - über fast leere Strassen nach Cetinje.
Ausser einem halb verwittertem Holzschild auf dem "mauzolej" steht, und das wir nur durch Zufall sehen, weist nichts den Weg auf den Jezerski vrh, die Heimat des Mausoleums.
Wir folgen dem Schild und nach kurzer Zeit haben wir die Stadt hinter uns gelassen und fahren durch eine schöne Waldlandschaft nach oben.
Ein paar Waldarbeiter sitzen am Strassenrand und machen Pause, ein Hund bellt uns wütend nach, links unten in dem kleinen Hochtal grasen zwei Esel aber sonst sind wir, glaube ich, alleine unterwegs. Die Strasse schlängelt sich weiter nach oben auf den kleinen runden Parkplatz, der sich unterhalb des Aufganges zum Mausoleum befindet.

Dort oben ruhen die Gebeine von Petar II. Petrovic Njegos, dem Philosophen, Dichterfürsten, Dramatiker, Reformator und geistlichen Oberhauptes, der von 1830 bis 1851 König von Montenegro war.
Budva_Blick~auf~Budva~m.~Sv.~Nicola.jpg



Lovcen_Aufgang~mauzolej~Njegos.jpg

Zum 100. Todestag von Nijegos, im Jahre 1951 bat die Regierung Montenegros den berühmten Bildhauer Ivan Mestrovic, die Projektierung eines würdigen Denkmals auf dem Lovcen zu übernehmen. Viele Jahre dauerte es noch, bis 1970 mit dem Bau begonnen wurde.

461 Stufen führen nach oben, die meissten befinden sich in dem 5m hohen und
3,5m breiten Tunnel, in dem auch zwei Aussichtspunkte sind.
Noch bevor man die letzen Stufen erklommen hat, sieht man schon dieses
architektonisch und baulich einzigartige Werk.
Lovcen_Njegos~mauzolej.jpg


Lovcen_Njegos~mauzolej_Atrium.jpg

Das Plateau vor dem Mausoleum ist gepflastert mit Steinen von der Insel Brac und eingefasst mit Steinen aus dem Lovcengebirge.

Das Atrium ist gepflastert mit Granit aus Jablanica. Der Steinbrunnen in der Mitte wurde aus einem 4 t schweren Steinblock gehauen. Die Karyatiden, zwei stilisierte montenegrinische Frauengestalten sind 4,33m hoch und wurden jeweils aus einem 7,5 t schwerem Block Jablanica Marmor gehauen.
Lovcen_Njegos~mauzolej_Skulptur~Njegos.jpg

Dahinter, in der Kapelle finden wir die von
Ivan Mestrovic gehauene, 3,74 m hohe
Skulptur von Njegos der einen Adler auf
der Schulter trägt.

Der Boden der Kapelle wurde mit rotem
Stein aus der Bucht von Kotor und hell-
grauem Stein von der Insel Brac ausgelegt.

Hinter der Kapelle führt eine Treppe in
die Krypta mit dem Sarkophag. Dieser
Raum ist wiederum aus Stein von der Insel Brac.

Die Deckplatte des Sarkophages trägt im
Relief das montenegrinische Wappen und
das Kreuz -die Symbole der weltlichen und
der geistlichen Macht und die Inschrift
Lovcen_Njegos~mauzolej_Sarkophag.jpg

Wenn wir das Mausoleum hinten
verlassen, kommt man zu einer
Aussichtsplattform, die einem
montenegrinischen Dreschplatz
nachgebildet wurde und einen
Durchmesser von 8,60 m hat.
Von hier hat man eine wunder-
schöne Aussicht über
Montenegros Bergwelt.
Lovcen_mauzolej~Aussichtsplattform.jpg
Lovcen_~Berg~Stirovnik.jpg
Lovcen_Blick~$FCber~das~steinere~Meer.jpg
Lovcen_Talfahrt~Njegusi.jpg

Lange Zeit haben wir uns völlig alleine, bis auf den Mausoleumswächter oben aufgehalten. Er war sehr freundlich und konnte sehr genau über die Geschichte und Entstehung Auskunft geben.
Wir verlassen dieses einzigartige Bauwerk und fahren wieder ins Tal nach Njegusi.
Dort wollten wir eigentlich eine Pause einlegen und Schinken und Käse essen, aber die vielen Ausflugsbusse haben uns davon abgehalten und so fuhren wir weiter um mit vielen Pausen den Blick auf die Bucht von Kotor von oben zu geniessen. Einfach einzigartig!!!
Boka~Kotorska.jpg
Boka~Kotorska_Fjord.jpg
Boka~Kotorska_Blick~auf~Kotor.jpg

In der Bildersammlung darf natürlich das M für Königin Milena nicht fehlen, eine Hommage von dem Strassenbauer Josip Silovic an Königin Milena, die Ehefrau von König Nicola, die er sehr verehrte.
Noch ein guter Blick auf Start-und Landebahn in Tivat, und wir freuen uns, dass wir noch über eine Woche Zeit haben, bevor wir wieder nach Hause müssen.
Milena.jpg
Tivat_Landebahn.jpg
 
Njegos ,ein grosser serbischer König! Ich glaube wenn er noch wäre dürfte nicht mal einer das Wort Unabhängigkeit erwähnen.


RIP
 
Das üben wir noch mit dem editieren :wink: :D

Aber jetzt haben die Anderen eine Vorstellung was überhaupt auf den
Bildern zu sehen ist. Danke, und ich freue mich, dass dir meine Bilder gefallen!!! :D
Njegos war schon ein grossartiger Mensch.


Und noch etwas Geschichte zu König Njegos

Der Reformator

Njegos war einer der bedeutendsten Reformator in Montenegro. Er legte
den Grundstein für einen modernen montenegrinischen Staat. Er schafft
rücksichtslos die Clangesellschaften ab und führte eine Zentralregierung
bestehend aus Landesfürst, Senat, Richter (Gvardija) und Polizei
(Perjanici) ein.
1833 führte er landesweit Steuern und Abgaben ein.
Er liess Strassen bauen und brachte 1833 von seiner Reise nach Russland
eine Druckereieinrichtung mit. Damit gründete er in Cetinje eine Druckerei.
Hier wurden seine ersten Werke und die ersten montenegrinischen
Schulbücher gedruckt.

Der Dichter

Er wird gerne als serbischer Eptiker, Lyriker und Dramatiker unter
wechselndem Einfluss von Volksdichtung und slavischem Klassizismus
dargestellt.
Sein klassisches Drama „Der Bergkranz“ handelt von Freiheit und Verrat,
Massaker und Gewalt. Goethe verglich ihn mit Homers „Ilias“, und lernte
sogar die serbische Sprache um den Bergkranz lesen zu können.

„Das Kreuz zu tragen ist uns bestimmt, grauenhafte Kämpfe mit Eigenen und Fremden“
(aus „Der Bergkranz“)

Dennoch sucht dieses dichterische Werk in der Balkanliteratur seinesgleichen.

Die Person

Besonders der Brauch, dem besiegten Feind den Kopf abzuschlagen, hatte
es ihm angetan.
Er liess in seiner Residenz in Cetinje ein wie ein Nadelkissen geformten
Schädelturm errichten, genannt die „tablja“, auf deren Eisenspitzen die
Trophäen aufgespiesst wurden.
Als der gefürchtete Smail Aga Cengijic in einen Hinterhalt geriet, ging
Njegos seinen Truppen in vollem Bischofsornat entgegen. Er erhielt den
dem Brauch nach gewaschenen und gekämmten Kopf des Aga zum
Geschenk, warf ihn wie einen Apfel in die Luft und rief beim
Auffangen: »Nun bist auch du, armer Smail, zu mir gekommen.


Die Voraussage

1850 schrieb Petar II. Petrovic Njegos bereits:

Europa wird erst dann friedlich und frei sein, wenn es sich auf kleine
Kantone aufteilt, so dass ein jeder zwei oder drei Millionen Einwohner hat,
sie aber alle miteinander einen Bund bilden und die stehenden Heere
aufgelöst werden.
Die Menschheit kann nicht ruhig und glücklich sein, solange sie auf Staaten
aufgeteilt lebt, deren Hauptziel sie selbst, die Religion, das Volkstum und
die Dynastien sind.
(zit. in Ivanji, S. 203f.)

1851 starb Njegos, religiöser und weltlicher Herrscher Montenegros an
Tuberkulose. Der Erzählung nach, liess er sich aufrecht an einen
Lehnstuhl gebunden, von Maultieren auf den Lovcen hochschaukeln.
Seither ruht er auf 1657 Metern Höhe mit Blick auf das Wasser der
Kotor-Schlucht.


Grüsse Claudia
 
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