J
Jezersko
Guest
Was spricht denn dagegen, stolz auf die Geschichte zu sein? auch wenn man selbst nichts dafür geleistet hat.
Mann kann es.
Eben DASS man nichts für die Geschichte geleistet hat!
Abgesehen davon ist die "Geschichte" der meisten Länder ohnehin nicht gerade gespikt mit "Leistungen und Heldentaten" auf die man (als Nachfahre) stolz sein kann. In den meisten Fällen geht es um Eroberungsfeldzüge, Schlachten, Religionskriege, etc... Alles Dinge, die zur Zeit des Geschehens zumeist Leid, Elend, Ausbeutung und Hungersnöte für hunderttausende Menschen bedeutete.
Wenn z.B. ein Land wie Österreich oder Frankreich stolz auf die barocken Schätze, Burgen, Schlösser, Kirchen,... ist, und dies "Hochkultur" nennt, so wird zumeist vergessen, dass dem "gemeinen Volk" von einigen wenigen Fürsten dies alles abgepresst wurde, und den Leuten nur das nötigste zum überleben geblieben ist. Darauf braucht man nicht stolz sein.
Wenn in der heutigen Zeit es aber z.B. geschafft wird, dass viele Flüsse und Seen (wieder) Trinkwasserqualität haben, dann können wir alle darauf stolz sein. Unsere Vorgängergeneration hat einen Wirtschaftsaufschwung in der Nachkriegszeit hingelegt, auf den viele Stolz sind. Nur wenige allerdings zurecht. Zumeist wurde dieser Wirtschaftsaufschwung durch Raubbau und auf Kosten der Umwelt - in der zukünftige Generationen leben (müssen), sowie auf unglaublichen Schuldenbergen für Generationen "erwirtschaftet". Wenn nun diese Schäden durch eigenes Nutzungsverhalten und eigenes (Steuer-)Geld von "uns" wieder repariert und auch zukünftig vermieden werden, dann ist das etwas worauf man stolz sein kann. Auf die derzeitig Wirtschaftsleistung Asiens, allen voran Chinas, braucht jedoch niemand stolz sein. Rohstoffraubbau und Arbeiterausbeutung kann jeder Depp!