Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Der Sufismus

Macedonian schrieb:
Magnificient schrieb:

Soweit ich weiss, hat M.K.P Atatürk diesen Orden verboten. Wird er jetzt etwa geduldet, oder sogar wieder voll zugelassen?

Als im Jahr 1926 Kemal Atatürk die Türkische Republik ausrief, verbot er gleichzeitig das religiöse Leben in der Öffentlichkeit. Für die Derwisch-Zentren hatte das ebenfalls zur Folge, daß sie geschlossen werden mußten.

Trotzdem erkannten manche Sufis, daß dieser Schritt von Atatürk eigentlich schon fast ein Segen für den Islam war. Während er von Seiten der orthodoxen Muslime angefeindet wurde, erklärten die Sufis, daß durch das Religionsverbot in der Öffentlichkeit der Islam gewissermaßen eine Reinigung erfuhr, denn diejenigen, die ihren Glauben lebten, konnten dies weiterhin tun, denn sie trugen ihren Glauben im Herzen. Diejenigen, die den Islam vorher nur aus gesellschaftlichen Zwängen ausüben mußten, damit sie nicht unangenehm auffielen, konnten endlich so leben, wie sie es wollten, sie mußten niemandem mehr etwas vorheucheln.
 
Meiner Seele Morgenlicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
Meiner Liebe Traumgesicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

Leben ist, wohin du blickst, Tod, wo du dich wendest ab;
Hier, wo Tod mit Leben ficht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

Ich bin Ost, in dem du auf, West, in dem du untergehst,
Licht, das meine Farben bricht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

Ich, dein Bettler, bin der Fürst, dein Gefangner, ich bin frei,
Meine Lust ist meine Pflicht; sei nicht fern, o sei nicht fern!

Sieh' wie mich der Turban schmückt, mich der Parsengürtel ziert,
Wie mich Kutt' und Strick umflicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

Feuerdiener und Brahman, Christ und Muselman bin ich,
Du bist meine Zuversicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

In Pagoden, in Moscheen, und in Kirchen, mein Altar
Ist allein dein Angesicht; sei nicht fern, o sei nicht fern!

Ew'ger Mittelpunkt der Welt, mit Gebet umkreis' ich dich,
Weich aus deinem Kreise nicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!

Weltgericht und Seligkeit, Seligkeit ist, wo du nahst,
Wo du weggehst, Weltgericht; sei nicht fern, o sei nicht fern!

O Weltrose, dich hervor bringen wollend, sieh, wie rings
Aus Herzknospen Sehnsucht bricht; sei nicht fern, o sei nicht fern!

Hör', wie gellend in der Nacht, Rose, jede Nachtigall
Laut aus meiner Seele spricht: sei nicht fern, o sei nicht fern!

Die Beschwörung, der du nie widerstehn, o Liebe, kannst,
Ist Dschelaleddin's Gedicht: sei nicht fern, o sei nicht fern!

Mevlana C. Rumi
 
hallo ...

ich will von dir wissen , on die rechtsschulen auch die lehren des mevlanas weitergeben ?? und wie kannst du den atatürk lieben , wo er doch den islam weitgehend verboten hatte ....

nimm stellung

biba
 
absolut-relativ schrieb:
hallo ...

ich will von dir wissen , on die rechtsschulen auch die lehren des mevlanas weitergeben ?? und wie kannst du den atatürk lieben , wo er doch den islam weitgehend verboten hatte ....

nimm stellung

biba

Ich kenn mich zwar nicht sooooo gut aus mit dem islam...aber hat atatürk nicht lediglich den staat von der religion trennen wollen?
Wenn er eine religion "verboten" hätte, dann hätte er damals einpaar "kleinigkeiten" etwas anders gemacht!
 
Hallo Gugi,

da liegt ja gerade die Krux. Der Islam benötigt in seinem Verständnis keine Trennung zwischen Staat und Religion, weil das Handeln darauf beruht, auf ihn baut sich das ganze gesellschaftliche Leben auf! Er regelt in sich alles, ohne das es einer Trennung bedarf.

Das ist der Grund, warum Atatürk so umstritten ist.

LG
Gaia
 
Zurück
Oben