Waffenruhe verweigert – Trumps Spiel mit der Diplomatie
Kiew rief zur Waffenruhe auf. Ein Moment der Stille in einem Krieg, der alles andere als still war. Doch Moskau lehnte ab. Nein, sagten sie, und die Kämpfe gingen weiter.
In Europa rumorte es. Staatschefs sprachen von Sanktionen, von Konsequenzen, von einem „klaren Signal“ an den Kreml. Doch während sie sich noch abstimmten, änderten die USA ihren Kurs. Trump hatte andere Pläne.
Der Präsident, der in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten erwartet wurde, sprach plötzlich von einem Abstecher in die Türkei. Vielleicht, dachte er laut, könnte seine Anwesenheit in Istanbul „hilfreich“ sein. „Ich habe darüber nachgedacht, einfach rüberzufliegen. Ich weiß nicht, wo ich am Donnerstag sein werde“, sagte Trump. „Ich habe so viele Meetings … Es besteht die Möglichkeit, denke ich, falls ich glaube, dass etwas passieren kann.“
Doch es ging nicht nur um die Ukraine. Zwischen seinen Bemerkungen über Putin und Selenskyj erwähnte Trump Syrien – und die Möglichkeit, die Sanktionen gegen das Regime in Damaskus aufzuheben. „Vielleicht wollen wir sie von Syrien nehmen, weil wir ihnen einen Neuanfang geben wollen“, sagte er, offenbar auf Bitten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Syrien. Ein Land, in dem sich Macht und Moral längst vermischt hatten. Der neue Präsident Ahmed Al-Sharaa, ein Mann, dessen islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) Baschar al-Assad im Dezember gestürzt hatte, stand nun an der Spitze. Eine neue Regierung, die Trump noch nicht offiziell anerkannt hatte. Doch während die Sanktionen offiziell bestehen blieben, sprach Trump schon von einem „Neuanfang“.