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Dersim Massaker

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 13322
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Alljährlich am 24. April gedenken in zahlreichen Städten der Türkei, aber auch in Europa und den USA viele Menschen des Völkermordes an den Armeniern. So fanden auch in diesem Jahr Gedenkfeiern in Ankara, Istanbul, Izmir, Bursa, Bodrum und Diyarbakir statt. Aber die türkische Regierung ist immer noch nicht bereit, der Geschichte offen gegenüberzutreten und die unleugbaren Tatsachen als solche anzuerkennen. Stattdessen rügt sie US-Präsident Obama scharf für seine Worte, daß Geschichtsverleugnung das Verhältnis zwischen der Türkei und Armenien blockiere und eine »vollständige, offene und wahre Anerkennung der Fakten« notwendig sei. Außenminister Davutoglu beließ es dabei, diese »einseitige und falsche« Betrachtung zu verurteilen. Premierminister Erdogan hingegen ging weiter. Er verfügte den Abriß des Denkmals, das der Bildhauer Mehmet Aksoy zur Versöhnung zwischen Türken und Armeniern in Kars geschaffen hatte. Als würde es nicht genügen, die Wahrheit zu leugnen, nein, auch die sichtbaren Bemühungen um die Versöhnung zweier Nachbarvölker müssen noch zerstört werden. Das sind keine guten Voraussetzungen, sich mit einem anderen Massaker in der kaum hundertjährigen Geschichte der Türkei zu befassen, das ebenfalls alle Zeichen eines Völkermordes trägt. Es geht dabei nicht nur um die Zahl der Toten, die die Bevölkerung von Dersim als Opfer ihres Aufstandes von 1937/38 zu beklagen hatte; die Zahl schwankt zwischen 30.000 und 70.000 Toten. Entscheidend sind vielmehr die Absichten, mit denen dieser letzte große Aufstand der Kurden bis zur Wiederaufnahme der Kämpfe durch die PKK 1984 niedergeschlagen wurde: Zerstörung, Deportation, Mord. Denn es ging nicht nur um die Bekämpfung eines Aufstandes, sondern um die Vernichtung einer religiösen Gruppe des kurdischen Volkes: der Alewiten. In der Konvention von 1948, die den Völkermord als schweres völkerrechtliches Verbrechen verbietet, heißt es in Artikel 2: »In dieser Konvention bedeutet Völkermord eine der folgenden Handlungen, die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören.« Zu diesen Handlungen zählt die Konvention die »Tötung von Mitgliedern der Gruppe«, die »Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe« oder die »vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen«. Alle Umstände und Überlieferungen des Massakers in Dersim weisen eindeutig auf Genozid hin. Zum besseren Verständnis müssen wir kurz einen Blick auf die Geschichte der Gegenwehr der Kurden gegen die gnadenlose Zwangsassimilierung im jungen türkischen Staat werfen. Aufstände der Kurden hatte es bereits im Osmanischen Reich gegeben. Einzelne kurdische Fürsten- und Scheichtümer opponierten gegen die Zentralisierungsbestrebungen der osmanischen Herrschaft, konnten sich aber auf keine gemeinsame Idee, keine Massenbewegung stützen, blieben isoliert und waren der osmanischen Streitmacht nicht gewachsen. Anders nach der Gründung des türkischen Staates 1923, als die Hoffnung der Kurden auf einen unabhängigen Staat, wie er ihnen noch im Vertrag von Sèvres versprochen worden war, in der kemalistischen Assimilierungspolitik wieder unterging. Die osmanische Herrschaft hatte noch die vielfältigen kulturellen, sprachlichen und religiösen Gemeinschaften anerkannt. Kemal Atatürk dagegen sah seine Aufgabe in der Homogenisierung einer heterogenen Gesellschaft, um eine türkische Nation zu bilden. Dieses Projekt der Türkisierung vertrug sich nicht mit der Anerkennung unterschiedlicher kultureller und ethnischer Identitäten. Sie wurden rigoroser Zwangsassimilierung unterworfen, die mit einem vagen Konzept der westlichen Modernisierung begründet wurde, um den »Anschluß an die westliche Zivilisation«, wie es damals hieß, zu erreichen. Nicht nur, daß die kurdische Sprache abgeschafft wurde, die Große Nationalversammlung der Türkei erließ Gesetze – das Gesetz über Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung, das Gesetz über die Generalinspektorate und das Umsiedlungsgesetz –, die systematische Repression und Deportationen sowie auf kurdischer Seite Rebellion und Separatismus zur Folge hatten. Zwischen 1925 und 1938 kam es zu mehreren Aufständen, die dazu führten, daß das von Loyalität geprägte Zusammenleben der beiden Völker im Osmanischen Reich zerbrach. Das, was wir heute die kurdische Frage nennen, entstand in diesen Jahren. Man kann von einem neuen kurdischen Zeitalter sprechen, welches auf den Trümmern der osmanischen Identität eine neue kurdische Freiheit gründete. Azadi (Freiheit) war der Name der Geheimorganisation, die den Widerstand gegen die kemalistische Assimilierung organisieren sollte. Der erste große Aufstand von 1925 scheiterte an seiner regionalen Begrenzung und mangelnden Vorbereitung. Der zweite zog sich über die Jahre 1927 bis 1930 hin, wiederum koordiniert von einer von Exilkurden gegründeten Organisation mit dem aufschlußreichen Namen Xoybun (Unabhängigkeit). Diese Organisation konnte zum ersten Mal die Idee der Einheit aller kurdischen Gruppierungen mit dem Ziel eines unabhängigen Staates verbinden und dem türkischen Unterdrückungs- und Kontrollapparat entgegensetzen. Auch dieser Aufstand kostete viele Opfer und endete mit der Flucht oder Hinrichtung seiner Führung. Ihm folgte die sukzessive Kontrolle der übrigen kurdischen Regionen durch planmäßige Vertreibung und Assimilierung. Nur ein Gebiet widerstand: die Region um die Stadt Dersim, die fast ausschließlich von alewitischen Kurden bewohnt war. Sie war auch die einzige, die einen autonomen Status innerhalb der Grenzen der Türkei eingefordert hatte. Um diese letzte Festung der Kurden zu erobern, erließ die Große Nationalversammlung im Dezember 1935 das Gesetz über die Verwaltung von Tunceli, mit dem nicht nur der Name Dersim untergehen sollte. Schon 1931 sagte der Oberbefehlshaber der Armee, Feldmarschall Fevci Çamak: »Vorerst soll Dersim wie eine Kolonie betrachtet werden, unter der türkischen Oberhoheit soll das Dersimtum vernichtet und danach dem türkischen Rechtswesen unterworfen werden.« Wie ernst es der türkischen Führung mit der Kolonisierung, ja Vernichtung dieser alewitisch-kurdischen Enklave war, zeigt die Rede Kemal Atatürks zur Eröffnung des Parlaments im Jahre 1936: »Wenn es etwas Wichtiges in unseren inneren Angelegenheiten gibt, dann ist es nur die Dersim-Angelegenheit. Um diese Narbe, diesen furchtbaren Eiter in unserem Innern, samt der Wurzel anzupacken und zu säubern, müssen wir alles unternehmen, egal was es koste, und die Regierung muß mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden, damit sie dringend erforderliche Entscheidungen treffen kann.« In den Provinzen Dersim, Elazig und Bingöl wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, obwohl es noch keine Anzeichen für einen Aufstand gab. Dieser entwickelte sich erst, als die Schikanen, Erniedrigungen, Zerstörungen und Vertreibungen derart zunahmen, daß es nur einer tödlichen Konfrontation mit der Polizei bedurfte, um in kürzester Zeit mehr als 80.000 Kämpfer (nach kurdischen Angaben) zu rekrutieren, um sich gegen die erdrückende Herrschaft zur Wehr zu setzen. Die Gegenoffensive der türkischen Armee folgte unmittelbar, nachdem der Ministerrat unter Beteiligung von Kemal Atatürk am 4. Mai 1937 beschlossen hatte. »Diesmal ist das aufständische Volk aus diesem Gebiet zu sammeln und in ein anderes Gebiet zu deportieren. Während dieser Zusammenlegungsaktion sind einerseits alle Waffen dort zu sammeln, andererseits die dort Festgenommenen mit der gleichen Intensität zu deportieren …. Achtung: Wenn man sich nur mit Angriffsaktionen begnügen würde, würden die Aufstandsquellen für immer dort weiter existieren. Aus diesem Grunde sind alle, die eine Waffe benutzt haben und benutzen, an Ort und Stelle bis zum Schluß in eine Lage zu bringen, daß sie keinen Schaden mehr anrichten können, die Dörfer sind gänzlich zu vernichten und ihre Einwohner zu deportieren.« Seitdem wird dieser Tag in der kurdischen Geschichte als der Beginn des Dersim-Genozids bezeichnet. Deutlicher kann man das Ziel der Operationen gegen Dersim nicht beschreiben, es lautete: Vernichtung der Rafizi, der »Rotköpfe«, womit die Alewiten gemeint waren. Etliche überlieferte Erinnerungen von Militärs, die an dem Feldzug teilgenommen haben, sprechen ungeschminkt von dem Auftrag, der ihnen die Vernichtung befahl. Diese wurde mit aller Konsequenz und Grausamkeit durchgeführt. Frauen, Kinder und alte Menschen, die sich in Höhlen versteckt hatten, wurden ausgeräuchert und durch Giftgas getötet. Kinder wurden enthauptet, schwangere Frauen mit Schwertern ermordet. Der kriegerische Mob muß derartige Angst verbreitet haben, daß sich Frauen die Felsen hinuntergestürzt haben sollen, um nicht in die Hände der türkischen Soldaten zu fallen. Zahlreiche Dörfer wurden durch Bombenhagel und Artillerie in Schutt und Asche gelegt. Anfang 1938 war auch dieser Aufstand niedergeschlagen. Der Völkermord brachte die Kurden für Jahrzehnte zum Schweigen, sie wurden aus den Geschichtsbüchern getilgt, ihre Sprache verbannt, ihre Identität geleugnet. Wenn wir heute dieser schrecklichen Ereignisse gedenken, müssen wir erkennen, daß sich viel verändert hat. Der Kampf der Kurden ist seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder aufgelebt. Er hat dazu geführt, daß die Identität des kurdischen Volkes und das Bewußtsein seiner eigenen Geschichte in den Massen verankert ist und immer mehr auch von der türkischen Gesellschaft anerkannt wird. Allerdings wird noch etliche Zeit verstreichen und die türkische Gesellschaft sich erheblich verändern müssen, um den Kurden muslimischen, alewitischen oder anderen Glaubens den Platz einzuräumen, der ihnen ein gleichberechtigtes und diskriminierungsfreies Leben garantiert. Emine Ülker Tarhan, die Präsidentin des Berufsverbandes der Richter und Staatsanwälte, die im März dieses Jahres von ihrem Amt als Oberste Richterin in Ankara zurücktrat, hat jüngst in einer Rede in Frankfurt am Main auf den desolaten demokratischen Zustand ihres Landes aufmerksam gemacht. Dabei sagte sie auch folgendes: »Religionsfreiheit genießen bei uns nur die sunnitischen Muslime. Unser Ministerpräsident behauptet, die Mehrheit der Richter an den obersten Gerichten seien Alewiten. Sie sind ihm wegen ihrer laizistischen Weltsicht ein Dorn im Auge. Bei der jüngsten Wahl des Obersten Gerichtshofs ist der Anteil der Alewiten fast auf null gesunken.« Sie malte ein finsteres Bild der Republik: »Das derzeitige Klima in der Türkei gleicht den Verhältnissen in George Orwells Buch ›1984‹. Denn das Vorgehen unserer Regierung unterscheidet sich nicht im Geringsten davon, wie Big Brother in seinem Angstimperium die Gedankenpolizei in Gang setzt, um Gedanken zu zerstören. Der Polizeistaat steht nicht nur vor unserer Tür, er hämmert mit dem Rammbock dagegen« (zitiert nach FAZ vom 8. April 2011). Daß die Alewiten nunmehr eines der schwärzesten Kapitel ihrer Geschichte gedenken können, bedeutet aber, daß sie trotz allem überlebt haben. Wenn heute von den 119.298 Beschwerden vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 33.568 aus der Türkei stammen, so verweist das nicht nur auf den beklagenswerten Zustand der Menschenrechte in der Türkei, sondern auch auf den Widerstand, der sich dagegen regt. Gedenken, sich erinnern, nicht vergessen und dies öffentlich bekennen, ist Widerstand – allerdings nur ein Teil des Widerstandes, der notwendig ist, die Verhältnisse zu ändern.
 
Hier mal ein paar wichtige Punkte.

„Vorerst soll Dersim wie eine Kolonie betrachtet werden, unter der türkischen Obrigkeit soll das Dersimtum vernichtet und danach schrittweise dem türkischen Rechtswesen unterworfen werden.“


In seinen Memoiren schrieb der türkische Soldat Demirtas aus Kars, der in Dersim 1937 – 38 als
Kavallerist im Völkermord aktiv war: „Wir sammelten die Dorfbewohner in Dersim und sagten ihnen:
„wir werden euch retten!“. Wir brachten sie an die Ufer der Flüsse oder andere geeignete Ort.
Danach erschossen wir sie mit Maschinengewehren. „Wir töteten Sie alle: Frauen, Kinder, Säuglinge,
Greise und Jugendliche“. Unsere Offiziere forderten von uns: „tötet alle Aleviten, lasst keinem am
Leben“ … Es war damals wichtig einen Aleviten zu töten, sein Gold an sich zunehmen, im Wohlstand
zu leben und direkt ins Paradies zugehen
. In vielen Dörfern sind wir nach diesem Muster
vorgegangen“
.

Obwohl das Osmanische Reich seine Herrschaft bis nach Wien, Nordafrika, zu den arabischen Halbinseln und dem Persischen Reich ausgedehnt hatte, konnte so ein militärisch starkes Reich die Dersimer nicht in die Knie zwingen. Dersim blieb bis 1937/38 - also 15 Jahre nach Gründung der Türkischen Republik - de facto Unabhängig und eine Insel der Freiheit und des Friedens am oberen Euphrat. Das Land Dersim wurde erst Schritt für Schritt und zuletzt im Jahre 1937/38 durch den Genozid total erobert.

Hulusi Ibrahim Yahyagil, pansionierter Oberst, schreibt in seinem Buch mit dem Titel „Die Zeugen erzählen Said-i Nursi“, dass er als Offizier an dem Dersim Massaker 1938 teilgenommen habe: „Im Jahre 1938 wurden wir als Staatsdiener entsandt, um die Aufständischen in Dersim niederzumetzeln. Der Zustand, den sie als Aufstand bezeichneten, war, dass einige Bergdörfler in jenem Jahr keine Steuern gezahlt hatten. Der Befehl, der uns erteilt wurde, war mit einem Wort ausgedrückt:‘Vernichtung!’...

‘Lasst niemanden am Leben, Jung-Alt, Kind-Frau usw.’. Die meisten dieser Menschen waren Rafizi (“Rotköpfe” - ‘Alewiten’ sind gemeint). Aber konnte man mit solch einer Vorgehensweise sie zum Guten bringen? Ich war Truppenkommandeur...” [M.Kalman, Belge ve Taniklariyla Dersim Direnisleri, Nûjen Yayinlari, Oktober 1995, Istanbul, Seite: 396-397]

In diesem angeblich demokratischen Türkischen Staat gibt einen rechtsfreien Raum. Kommt man als Besucher oder Bewohner nach Dersim so übertritt er eine „Staatsgrenze“. An allen Einfahrten nach Dersim gibt es mit Panzern und Geschützwagen gesicherte Kontrollposten . Jeder Passant muss eine eindringlichen Befragung dulden, warum und wieso, wohin und wie lang und wieso er überhaupt in diese Region will. Alles ist dazu angelegt den Menschen abzuhalten den Dersim zu betreten. Das Militär verbreitet Angst.

Geht man hinein , befindet man sich in einem Gefängnis ohne Rechtsschutz. Tunceli ist von Militär umstellt und das öffentliche Leben wird von Militär und Polizei geprägt. Es herrscht ein Ausnahmezustand.Es gibt hier eine alevitische Bürgermeisterin, einen AKP Gouverneur , der vom Innenministerium eingesetzt wird und es gibt das allgegenwärtige Militär, dass in seinen Endscheidungen, also auch den regionalen, nicht der Exekutiven Gewalt untersteht. Das Militär in der Türkei ist eine Staat im Staat, auch wenn der nationale Sicherheitsrat um exekutive zivile Minister erweitert wurde.

Der Genozid wurde erst an den Asyrer-Aramäern und den Yeziden (zuletz in den Jahren 1915-16), dann an den Armeniern (zuletzt in den Jahren 1915-16), den Griechen und Pontus-Griechen (in 20er Jahren in Anatolien), und schließlich an Dersimern (alevitische Zazas 1937-38) begangen. Die Lazen wurden in früheren Jahrhunderten durch Massaker und Gewalt zum Islam bekehrt und assimiliert worden.

Historisches

„Seit dem Yavuz Selim... Obwohl diese Volksstämme in vier Jahrzehnten mindestens vierzig mal niedergemetzelt und exemplarisch bestraft wurden, nahmen die Aufstände kein Ende an.“ [Dersim, Ministerium für Innere Angelegenheiten der Türksichen Republik, Generalstab der Gendarmerie, III, Ş. IKS - Nr. 55058, Seite: 222-223]


Wie die vielen kemalistischen Autoren selbst damals zugaben und schrieben, wurde der Armee befohlen, in Dersim kein einziges Lebewesen am Leben zu lasssen. Mit dieser Intensität wurden die erteilten Befehle umgesetzt: Der Beschluß, daß in Dersim kein einziges Lebewesen im Leben gelassen werden sollte, wurde strengstens befolgt“ [Hasan Izzettin Dinamo, Kutsal Bariş, Band VIII, Seite 369, Istanbul]

Nun was nachdenklich ist, ist das, wie ich vorher auch gesagt habe, waren die militärische Operationen im Jahre 1938 nicht nur begrenzt gegen die aufständischen Gebiete wie Kutuderesi, Tujik Dağı gerichtet gewesen, sondern umfassten diese militärische Operationen auch die Städte, aus denen die Bevölkerung ihre Steuern freiwillig an den Staat entrichteten und freiwillig zum Militärdienst gingen, wie Pertek, Mazgirt, Nazimiye sowie Kreis Städte und Dörfer der Pülümür. Und sogar hier in diesen Gegend lebende viele unschuldige Menschen wurden ermordert. Die Militärische Operationen im Jahre 1938 waren nicht nur innerhalb der Grenzen Dersims beschränkt, sondern sie dehnten sich bis hin nach Erzincan. Dies habe ich von einem Angehöriger einer im Jahre1938 zwangsdeportierten Familie Namens Hasan Hayri Binici erfahren“. [M. Kalman, Belge ve Tanıklarıyla Dersim Direnişleri, Seite 415]

Neben unter anderem tausenden von Zeugen, hat z.B. der spätere Oberbefehlshaber der Luftstreitkräfte Muhsin Batur in seinen späteren Memoieren erwähnt, dass er wegen des Scham- und Reuegefühls über „diesen Fall“ nicht schreiben wollte:
„Eines Tages bekam unser Regiment einen Befehl... Nach einer bestimmten Truppenübungszeit mussten wir nach Dersim... Am Berghang von Harput, etwas weiter entfernt von Elazig liegend, stationierte sich unsere Truppe und nach einer Weile sind wir in Pertek einmarschiert, den wir als ersten Haltepunkt beschlossen hatten, wir haben dort für zwei Monate eine Sonderaufgabe erfüllt. An dieser Stelle entschuldige ich mich bei meinen Lesern und verzichte darauf, über diesen Abschnitt meines Lebens zu erzählen.“ [Muhsin Batur, Anılar-Görüşler-Üç Dönemin Perde Arkası, S. 25]
 
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Die unrechtmäßige Verurteilung und Hinrichtung von Seyid Riza und einigen seiner Männer(darunter auch sein Sohn) in Elazig jährte sich am 15.11. zum 77 Mal.
Ursprünglich brach der Pile Dersim auf, um mit den türkischen Regierung zu verhandeln. Dazu kam es jedoch nicht.

Sein Urteil, Tod am Strick, vollstreckte er selbst
Der Mann, der das Gerichtsverfahren als junger Beamter organisierte, war der spätere Außenminister İhsan Sabri Çağlayangil. Er schilderte die Hinrichtung in seinen Memoiren mit folgenden Worten:
„Als Seyit Rıza die Galgen sah, verstand er. „Ihr werdet mich hängen“, sagte er, und drehte sich zu mir um. „Bist du aus Ankara gekommen, um mich zu hängen?“ Wir schauten uns an. Zum ersten Mal stand ich einem Menschen, der hingerichtet werden sollte, von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Er lachte. Der Staatsanwalt fragte, ob er beten wolle. Er lehnte ab. Wir fragten nach seinen letzten Worten. „Ich habe noch vierzig Lira und eine Uhr, gebt die meinem Sohn“, sagte er. In dem Moment wurde Fındık Hafiz gehängt. Zweimal riss der Strick. Ich stand vor dem Fenster, damit er nicht sehen konnte, wie Fındık Hafiz gehängt wurde. Die Hinrichtung Fındık Hafiz' war zu Ende. Wir brachten Seyit Rıza zum Richtplatz. Es war kalt. Niemand war da. Aber Seyit Rıza sprach in die Stille und Leere, als ob der Platz voller Menschen sei. „Wir sind Kinder Kerbelas. Wir haben nichts verbrochen. Es ist eine Schande. Es ist grausam. Es ist Mord.“, sagte er. Es überlief mich eiskalt. Dieser alte Mann ging schnellen Schrittes und schob den Sinti und Roma beiseite. Er legte sich den Strick um, trat den Stuhl weg und vollstreckte sein eigenes Urteil.“[SUP][6][/SUP]

Mit Seyit Rıza wurde auch sein Sohn Resik Hüseyin hingerichtet.

Möge er in Frieden Ruhen.

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n explaining the reason for the Kurdish rebellion to the British foreign secretary Anthony Eden he said the following:[SUP][6][/SUP]
The government has tried to assimilate the Kurdish people for years, oppressing them, banning publications in Kurdish, persecuting those who speak Kurdish, forcibly deporting people from fertile parts of Kurdistan for uncultivated areas of Anatolia where many have perished. The prisons are full of non-combatants, intellectuals are shot, hanged or exiled to remote places. Three million Kurds, demand to live in freedom and peace in their own country.

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Wir wissen nicht einmal, wo sein Grab ist.

His Grave

Seyid Riza was buried in a secret place and its whereabouts is still unknown. There is an ongoing campaign to find his grave.[SUP][11][/SUP] In his latest visit to Tunceli president Abdullah Gül was requested to disclose the location of the grave of Seyit Rıza and his companions,who were executed back then. "This is not a difficult issue, it is in the state archives." said Mr.Hüseyin Aygün a lawmaker from Dersim/Tunceli, representing the province in Turkish parliament for opposition party CHP

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Die, welche dem türkischen mächtig sind, können sich das ja mal zu Gemüte führen.
“Allah Muhammed’in ümmetini bir daha bu hale düşürmesin! Biz Diyarbakır’dan Dersim’e yedi gün, yedi gece yürüyerek gittik. Gittikten sonra bizi Ali Boğazı’na verdiler. Gittiğimizde evler yakılıyordu. Askerler ulaştıkları evleri içindekilerle birlikte gazyağı döküp yakıyorlardı. Komutanımızın adı Ethem Atalay’dı. Elazığlı olduğunu söylüyorlardı. Kaçanların bir kısmı derelere, mağaralara sığınmışlardı. Daha dirençli olanlar, (Munzur) nehirden karşıya geçiyorlardı. Askerler oraya gider gitmez mağaraları ateşe veriyorlardı. Sonra gittiğimizde gördük ki çoğu yaşlı benim gibi ama kadın ve çocuklarda vardı içlerinde. Yaralı ölü ayırt etmeden getirip üst üste yığıyorlardı sonrada üzerlerine gazyağı döküp canlı canlı ateşleyerek yakıyorlardı.
Dersimlilerden çok ölenler oldu! Kutu deresinde ceset kokusundan durulmuyordu. Bazı insanları öldürüp oraya atmışlardı. Böyle felaket görülmedi. Maalesef kötü askerler çoktu. Kadın, çoluk-çocuk ayrımı yapmamışlardı. Kadınları götürüp kötülükler yapıyorlar sonrada ziynet eşyalarını alarak öldürüyorlardı. Onlarda aynı bizim gibi Zazaydılar. Kurmançlar da vardı. Dersim köylülerinden de askerler vardı yanımızda. Biz aynı milletin çocukları idik ve birbirimizi öldürmüştük.’’
Dersim tenkim harekâtı sırasında ‘asilere’ yardım ve yataklık yaptıkları gerekçesiyle Xeç (Demirkapı) Köyünden toplanarak elleri bağlanan 370 köylü Beyaz Dağ’a götürülerek topluca infaz edildiler. Dersim denilince temkinli konuşanlar, katliam dediğimizde duraksıyorlar. Çünkü bu yasal bir katliamdı. Tüm o ölenlerin yani insanların, insan olduğu hakikati göz ardı ediliyor nedense.

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der heutige seyit riza ist ocalan ..beiden sind/waren terroristen ,die eine religioese und ethno nationalistische abspaltung politik verfolgten..sie gingen sogar ueber tote(aufstaende terroranschlaege)

fur verrat gibt es normalerweise den tot
 
der heutige seyit riza ist ocalan ..beiden sind/waren terroristen ,die eine religioese und ethno nationalistische abspaltung politik verfolgten..sie gingen sogar ueber tote(aufstaende terroranschlaege)

fur verrat gibt es normalerweise den tot

Die 30.000-40.000 anderen?Die zivilbevölkerung? Die Kinder und Säuglinge? Auch alles Öcalan, nicht wahr?
Eure Ausreden klingen sehr erbärmlich.

[FONT=&quot]Tı her sate mı viri dera Dersim.[/FONT][FONT=&quot]!!! Mı bia ra xo viri[/FONT]. Laze kutiki ame, dewe ma talan kerd.
 
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