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Berlin (Reuters) - Deutschland boomt, Griechenland fällt immer weiter zurück: Die Konjunkturentwicklung in der Euro-Zone klafft zunehmend auseinander.
Während die deutsche Industrie die Erholung anführt und mit Rückenwind aufs Jahresende zusteuert, verlieren die griechischen Unternehmen mehr und mehr den Anschluss.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Währungsunion stieg um 0,9 auf 54,6 Punkte und damit stärker als in einer ersten Schätzung angenommen, teilten die Marktforscher des Markit-Instituts am Dienstag mit. "Das deutet darauf hin, dass sich das Wachstum zu Beginn des vierten Quartals wieder beschleunigt hat", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Industrie bleibe der Wachstumstreiber in der Währungsunion. Es ist der erste Anstieg des Barometers seit drei Monaten. Befragt wurden 3000 Unternehmen.
MASCHINENBAUER STELLEN SICH AUF GERINGERE DYNAMIK EIN
Die Wachstumslokomotive ist nach wie vor Deutschland. "Da die Betriebe aufgrund der volleren Auftragsbücher auch ihre Produktion wieder stärker ausweiteten als im September, hat die deutsche Industriekonjunktur erstmals seit drei Monaten wieder an Dynamik gewonnen", erläuterte Markit-Experte Tim Moore. Das im April erreichte Wachstumshoch bleibe aber in weiter Ferne. Die Industrie behalte ihre "etwas gemächlichere Gangart auch im vierten Quartal bei". Besonders bei Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen lief die Produktion auf Hochtouren, während es bei Konsumgütern nur einen moderaten Zuwachs gab.
Allerdings stellen sich die deutschen Maschinenbauer nach der Auftragsflut der vergangenen Monate auf schwächere Wachstumsraten ein. Im September seien die Orders gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 28 Prozent gestiegen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Im August und Juli hatte die Branche aber noch Steigerungen von 45 beziehungsweise 48 Prozent erzielt. "Nachholeffekte, die wesentlichen Anteil an den extremen Zuwächsen des ersten Halbjahres gehabt haben dürften, verleihen kaum noch zusätzliche Impulse", sagte der neue VDMA-Präsident Thomas Lindner. Die Investoren schalteten offenbar in den Normalmodus.
STREIKS BEEINTRÄCHTIGEN GRIECHISCHE BETRIEBE
Auch in Frankreich, Italien und Österreich wuchs die Industrie, auch in den mit einer schweren Schuldenkrise kämpfenden Euroländern Irland und Spanien gab es immerhin ein leichtes Plus. In Griechenland verschärfte sich der Abwärtstrend dagegen erneut. Dort melden die Unternehmen nun schon seit 14 Monaten Geschäftseinbußen. Ein Grund dafür sind häufigen Streiks, die sich gegen den Sparkurs der Regierung richten.
Die enormen Unterschiede in der Währungsunion bergen viel Zündstoff. Sie erschweren beispielsweise die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Für die boomende deutsche Wirtschaft wären steigende Zinsen im kommenden Jahr angemessen, um Inflationsrisiken frühzeitig zu dämpfen. Das würde die angeschlagenen Länder wie Spanien, Irland und Griechenland aber weiter zurückwerfen, weil teurere Kredite den Konsum und die Investitionen behindern würden.
Große Unterschiede werden auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. In Deutschland, den Niederlanden und Österreich entstanden neue Jobs, in Frankreich und Italien dagegen kaum, während es in Griechenland abermals zu Entlassungen kam.
Deutsche Industrie boomt - Griechenland fällt weiter ab | Konjunktur | Reuters
Während die deutsche Industrie die Erholung anführt und mit Rückenwind aufs Jahresende zusteuert, verlieren die griechischen Unternehmen mehr und mehr den Anschluss.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Währungsunion stieg um 0,9 auf 54,6 Punkte und damit stärker als in einer ersten Schätzung angenommen, teilten die Marktforscher des Markit-Instituts am Dienstag mit. "Das deutet darauf hin, dass sich das Wachstum zu Beginn des vierten Quartals wieder beschleunigt hat", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Industrie bleibe der Wachstumstreiber in der Währungsunion. Es ist der erste Anstieg des Barometers seit drei Monaten. Befragt wurden 3000 Unternehmen.
MASCHINENBAUER STELLEN SICH AUF GERINGERE DYNAMIK EIN
Die Wachstumslokomotive ist nach wie vor Deutschland. "Da die Betriebe aufgrund der volleren Auftragsbücher auch ihre Produktion wieder stärker ausweiteten als im September, hat die deutsche Industriekonjunktur erstmals seit drei Monaten wieder an Dynamik gewonnen", erläuterte Markit-Experte Tim Moore. Das im April erreichte Wachstumshoch bleibe aber in weiter Ferne. Die Industrie behalte ihre "etwas gemächlichere Gangart auch im vierten Quartal bei". Besonders bei Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen lief die Produktion auf Hochtouren, während es bei Konsumgütern nur einen moderaten Zuwachs gab.
Allerdings stellen sich die deutschen Maschinenbauer nach der Auftragsflut der vergangenen Monate auf schwächere Wachstumsraten ein. Im September seien die Orders gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 28 Prozent gestiegen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Im August und Juli hatte die Branche aber noch Steigerungen von 45 beziehungsweise 48 Prozent erzielt. "Nachholeffekte, die wesentlichen Anteil an den extremen Zuwächsen des ersten Halbjahres gehabt haben dürften, verleihen kaum noch zusätzliche Impulse", sagte der neue VDMA-Präsident Thomas Lindner. Die Investoren schalteten offenbar in den Normalmodus.
STREIKS BEEINTRÄCHTIGEN GRIECHISCHE BETRIEBE
Auch in Frankreich, Italien und Österreich wuchs die Industrie, auch in den mit einer schweren Schuldenkrise kämpfenden Euroländern Irland und Spanien gab es immerhin ein leichtes Plus. In Griechenland verschärfte sich der Abwärtstrend dagegen erneut. Dort melden die Unternehmen nun schon seit 14 Monaten Geschäftseinbußen. Ein Grund dafür sind häufigen Streiks, die sich gegen den Sparkurs der Regierung richten.
Die enormen Unterschiede in der Währungsunion bergen viel Zündstoff. Sie erschweren beispielsweise die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Für die boomende deutsche Wirtschaft wären steigende Zinsen im kommenden Jahr angemessen, um Inflationsrisiken frühzeitig zu dämpfen. Das würde die angeschlagenen Länder wie Spanien, Irland und Griechenland aber weiter zurückwerfen, weil teurere Kredite den Konsum und die Investitionen behindern würden.
Große Unterschiede werden auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. In Deutschland, den Niederlanden und Österreich entstanden neue Jobs, in Frankreich und Italien dagegen kaum, während es in Griechenland abermals zu Entlassungen kam.
Deutsche Industrie boomt - Griechenland fällt weiter ab | Konjunktur | Reuters