Ich versuche darauf zu antworten, muss mich aber ein wenig zurückhalten. Nicht die Demokraten haben ein Rassen- und Geschlechterproblem, sondern die
Laut Mortimer, wenn eine Kandidatin der Demokrate verliert, war es plötzlich ein Rassen- und Genderproblem der Demokraten. Dass Wahlergebnisse komplex sind, dass Kandidaten unterschiedliche Profile, Strategien und Resonanz haben, wird ignoriert. Hauptsache, man kann mit dem Holzhammer Identitätspolitik draufhauen.
Die Demokraten haben Millionen schwarze, asiatische, indigene und weibliche Wähler und auch Kandidaten. Barack Obama wurde zweimal gewählt, Kamala Harris war Vizepräsidentin, und diverse Kongressmitglieder wie Alexandria Ocasio-Cortez, Ilhan Omar oder Ayanna Pressley sind nicht gerade alte weiße Männer. Wenn das ein Rassenproblem ist, dann ist dein Maßstab mehr als kaputt.
Und was die angebliche Aussage betrifft, dass "echte Schwarze Afrikaner sein müssen" das ist keine politische Analyse, sondern, um es vorsichtig auszudrücken, Facebook-Kommentar-Niveau mit ethnologischer Verwirrung. Schwarze Amerikaner sind nicht weniger schwarz, weil ihre Vorfahren vor 400 Jahren versklavt wurden und Inderinnen sind nicht weniger kompetent, weil sie nicht aus Afrika stammen.
Kurz gesagt: Wer Wahlniederlagen mit Hautfarbe erklärt, hat keine politische Analyse, sondern ein Problem mit Komplexität und Rassismus. Und wer glaubt, dass Identität allein Stimmen bringt, sollte mal nachfragen, warum Hillary Clinton nicht Präsidentin wurde trotz weiß, weiblich und demokratisch.
