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Die Geschichte des Zypern-Konflikts 1955-1974

Magnificient

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Die Geschichte des Zypern-Konflikts 1955-1974
Türkische Internet Community
Olgun Bayrak

31.12.2005

Die Geschichte der Insel

Die strategisch günstige Lage Zyperns ist ein wesentlicher Grund für die wechselhafte Vergangenheit der Insel. Zypern trägt im Militärjargon den Beinamen "unsinkbares Schiff", da von ihr aus Nordafrika, der Nahe Osten und die türkische Schwarzmeerküste erreichbar sind. Ferner ist die Insel eine wichtige Zwischenstation auf dem Seeweg nach Indien (Suez-Kanal) und zu den Ölfeldern des Nahen Ostens und somit von strategisch unschätzbarem Wert.

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Strategische Lage Zyperns

Zypern wurde im 4. Jahrhundert dem Byzantinischen Reich eingegliedert. 1191 eroberten die Kreuzritter unter Richard Löwenherz die Insel. 1489 fiel Zypern an Venedig und 1571 an das Osmanische Reich. 1875 musste das Osmanische Reich den Staatsbankrott erklären und schloss auf dem Berliner Kongress 1878 nach dem verlorenen 8. osmanisch-russischen Krieg einen Beistandspakt mit England, in dem Zypern für 500 Millionen US-Dollar verpachtet wurde. Mit dem Eintritt des Osmanischen Reichs in den Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte wurde die Insel 1914 von den Briten annektiert und 1925 Kronkolonie.

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Der zypriotische Unabhängigkeitskrieg 1955-1960

Griechisch-zypriotische Nationalisten forderten während der Kolonialzeit den Anschluss Zyperns an Griechenland (Enosis). Der Enosis standen zwei Faktoren im Wege: der Kolonialherr Großbritannien und die türkisch-zypriotische Minderheit. Hierbei war den griechisch-zypriotischen Nationalisten nach Großbritannien das "größere Übel", welches durch einen Unabhängigkeitskrieg beseitigt werden sollte. Die türkische Minderheit stellte das "kleiner Übel" dar, welches nach der Unabhängigkeit angegangen werden sollte.

Ab April 1955 führte die griechisch-zypriotische Untergrundorganisation EOKA (Ethniki Organosisis Kyprion Agoniston, Nationale Organisation zypriotischer Kämpfer) unter General Georgios Grivas einen Guerillakrieg gegen den britischen Kolonialherren.

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EOKA Guerillas

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Die türkisch-zypriotische Zivilbevölkerung unterstützte den Unabhängigkeitskrieg nicht, so dass es auch zu übergriffen von EOKA-Guerillas auf türkische Dörfer kam.

1958, dem Höhepunkt des Unabhängigkeitkrieges, zog sich Großbritannien zurück und überließ Griechenland, der Türkei und den beiden zypriotischen Volksgruppen die Friedensverhandlungen.

Die Zypern-Verträge

Zur Unabhängigkeit Zyperns führten die Züricher (11.02.1959) und Londoner Verträge ( 19. Februar 1959). In diesen wurde die Grundstruktur, die Grundlinien sowie bereits verschiedene Einzelheiten der zypriotischen Verfassung festgehalten.

In den Gründungs-, Garantie- und Allianzverträgen ( 16 August 1960) wurden Souveränitätsfragen geregelt. Der Allianzvertrag betraf die Errichtung eines gemeinsamen militärischen Hauptquartiers zum Zwecke der Friedenssicherung. Insbesondere wurde im Garantievertrag festgehalten, dass die Republik Zypern ohne Zustimmung der Garantiestaaten Großbritannien, Griechenland und der Türkei mit anderen Staaten keine politische oder wirtschaftliche Union eingehen darf. Die Garantiestaaten erhielten ein Interventionsrecht für den Fall, dass gegen die zypriotische Verfassung verstoßen wurde und Konsultationsgespräche scheitern sollten.

Zypern wurde schließlich am 16. August 1960 als Präsidialrepublik unabhängig. Erster Staatspräsident wurde Erzbischof Makarios III und Vizepräsident der türkische Zypriot Dr. Fazıl Küçük. General Grivas löste die EOKA offiziell im März 1959 auf und wurde zum Kommandanten der griechischen Truppen ernannt.

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(v. l. n. r.) Erzbischof Makarios III, Premierminister Karamanlis, General Georgios Grivas

Der Akritas-Plan und die zypriotischen Untergrundorganisationen in den 1960er Jahren

Um das "kleinere Übel" zu beseitigen hatte die EOKA den so genannten Akritas-Plan vorbereitet, der die Insel in den Bürgerkrieg stürzen sollte. Die Enosis war jedoch genauso wie die von der türkischen Untergrundorganisation TMT (Türk Mukavemet Teşkilatı, Türkische Widerstandsorganisation) geforderte Taksim durch die neue zypriotische Verfassung strikt verboten. Zu den damaligen EOKA-Mitgliedern gehörte der heutige Präsident Zyperns, Tassos Papadopoulos. Er fungierte offiziell als Arbeitsminister, während er inoffiziell Waffenimporte aus Griechenland organisierte. Sein Kontaktmann in Athen war ein gewisser Oberst Georgios Papadopoulos, der 1967 den Athener Putsch anführen sollte. In der TMT war zu dieser Zeit der spätere Präsident Nordzyperns, Rauf Denktaş, aktiv.

Die Verfassungsänderung und der Bürgerkrieg 1963-1964

Staatspräsident Makarios III war zwar kein EOKA-Mitglied, aber ebenfalls ein Verfechter der Enosis. Er erkannte jedoch, dass die Enosis in absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden konnte. Daraufhin versuchte er die zypriotische Verfassung zuungunsten der türkischen Zyprioten abzuändern.

Kennzeichnend für die zypriotische Verfassung von 1960 ist der Dualismus von griechischer Mehrheit und türkischer Minderheit. Alle Staatsorgane mussten im Verhältnis 70:30 besetzt werden, obgleich die türkischen Zyprioten nur 18 % der Gesamtbevölkerung stellten. Die griechischen Zyprioten hatten somit zwar ein Stimmenübergewicht, die türkischen Zyprioten jedoch ein Mitspracherecht. Dadurch sollte ein Ausgleich geschaffen und der soziale Frieden auf der Insel gesichert werden.

Eine rechtsförmige Veränderung der zypriotischen Verfassung setzte die Zustimmung der türkischen Zyprioten und der Garantiestaaten voraus. Als Erzbischof Makarios III dennoch eigenmächtig die Verfassung ändern wollte, brachen am 21. Dezember 1963 die ersten Unruhen aus, welche als "Blutige Weihnachten" in die zypriotische Geschichte eingingen.

In der Folge kam es zu Übergriffen an der türkischen Minderheit, bei denen über 450 türkische Zyprioten das Leben verloren und knapp 19.000 türkische Zyprioten vertrieben wurden.

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Türkische Zyprioten auf der Flucht vor dem Massaker in Kücük Kaymakli (Ayios Vasilius) an Heiligabend 1963

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Ein bewaffneter griechisch-zypriotischer Priester

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Türkisch-zypriotischer Jugendlicher, der auf offener Straße erschossen wurde

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World Press Photo of the Year 1964: Donald McCullin, UK, for The Observer, Quick, Life. Ghaziveram, Cyprus, April 1964. A Turkish woman mourns her dead husband, victim of the Greek-Turkish civil war.

Seit Frühjahr 1964 lebten ca. 60 % der türkischen Zyprioten unter elenden Verhältnissen in Enklaven, deren Zufahrtswege von den griechischen Zyprioten kontrolliert und über die Wirtschaftsembargos verhängt wurden.

Weiteres:


http://www.turkcom.org/page.php?modul=Article&op=read&nid=89&rub=5
 
Magnificient schrieb:
Sorry aber sollche monster quotes müsssen nicht sein ! By Kosova_Kid

Ein Türke über Zypern - das ist genauso, wie wenn Prof. Marlboro über die Gesundheitsförderung durch Rauchen berichten würde! :mrgreen:
 
Balkanfucker, du Spamferkel, biste nicht stubenrein, oder warum zitierste die ganze Scheiße inklusive Photos? Mod, bitte säubern!
 
Schiptar schrieb:
Balkanfucker, du Spamferkel, biste nicht stubenrein, oder warum zitierste die ganze Scheiße inklusive Photos? Mod, bitte säubern!

Wie? Soll ich jetzt auch noch deren Müll aufräumen!? :evil:

Wie lösche ich eigentlich die Skipetarenfahne aus Deiner Signatur? :mrgreen:
 
@ schiptar ,ich erinnere mich nciht,dass du mich gefragt hättest,ob du meine fahne benutzen darfst ? 8)
 
Alen schrieb:
@ schiptar ,ich erinnere mich nciht,dass du mich gefragt hättest,ob du meine fahne benutzen darfst ? 8)
Plagiarismus ist die aufrichtigste Form der Bewunderung, und außerdem gilt auch für geistige Dinge, daß Eigentum Diebstahl ist! :mrgreen:

...aber wenn Du mich per PM aufforderst, sie rauszunehmen, dann tu ich Dir natürlich den Gefallen, da Du der geistige Urheber bist.
 
@Magnificient

ich weiß, dass hat jetzt nichts mit dem thema zu tun.... :lol:

aber weißt du in welchem land die demokratie entstanden ist?

oder wie erfolgreich athen 2004 war?

oder ob ein architekt den gleichen bildungsstand hat wie ein bauarbeiter?

:lol:
 
Auf Zypern wurden in den Konflikten von 1965 bis 1974
800 türkische Zyprioten getötet.
Am Tage der türksichen Intervention starben 30.000 Griechen. Die Intervention geschah völlig ohne Vorwarnung und ohne den Versuch einer diplomatischen Lösung. Deshalb wurde auch die Türkei dafür verurteilt und nicht die Griechen für ihr zuerst begangenes Unrecht.
Weiter wird in diesem Text so getan als seien die Griechen alle für die ethnische "Säuberung" Zyperns gewesen. Dass es auf türkischer Seite ebenfalls Überfälle auf Griechen gegeben hat und es eine türkische Untergrundorganisation gegeben, die genauso gegen die Verfassung verstoßen hat, wie die Griechen und so nach türkischer Logik auch eine Intervention Griechenlands rechtfertigen würde, wird kaum oder nur am Rande erwähnt.
Der Text ist nichts weiter als ein türkisches Propagandaprodukt. Der Autor würde möglicherweise den Völkermord an die Armenier durch einen toten Türken in der nähe Armeniens rechtfertigen wollen. Oder ihn wahrscheinlich komplett verschweigen und dementieren.
 
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