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Playboy-Reportage
Feinde fürs Leben
Die Bad Blue Boys von Dinamo Zagreb gelten als die schlimmsten Hooligans der Welt. Ein Treffen im Stadion.
Von Oliver Kuhn, Zagreb
Es kann so beschissen sein, ein Fußballfan zu sein: Was für ein armseliges Gekicke an diesem nieseligen Sonntagabend in der Hauptstadt Kroatiens. Die eigene Mannschaft Dinamo Zagreb liegt hinten. 0:1. Ausgerechnet gegen den Intimfeind, die verdammten Drecksäcke von Hajduk Split.
Dennis ist sauer. Er nimmt das Megafon und brüllt hinein: „Bijclol Polje!“ Aus tausend Kehlen schallt es durch das Stadion zurück: „Bijclol Polje!“
Sonntagsschlägerei
Das ist ein Geheimcode. Die da drüben in der Südkurve wissen, was es bedeutet: Voriges Jahr haben die Bad Blue Boys die verfeindeten Fans von Hajduk Split so richtig drangekriegt. Sie wussten, dass die Jungs durch das kleine Dorf Bijclol Polje fahren müssen. Sie blockierten die Straße mit ihren Autos und rissen die Hajduk-Fans einfach aus ihren Wagen. Es gab eine üble Schlägerei mit Schwerverletzten. „Ein Massaker“, sagt Dennis nicht ohne Stolz. Er ist ein kleiner, drahtiger Kerl. 33 Jahre alt. Der Chef der Bad Blue Boys. Sie haben ihn gewählt, weil er nicht zurückweicht. Nie.
ZUM THEMA
„Ich hoffe, dass wir sie heute Abend wieder erwischen“, sagt Dennis. So kann der Sonntag nicht enden. So ganz ohne Schlägerei.
Die Bad Blue Boys haben einen Ruf zu verteidigen — den Ruf als die schlimmsten Hooligans der Welt. Die Kroaten sind eine Promenadenmischung aus englischen und italienischen Hooligans: Die Engländer saufen und prügeln, die Italiener sind berühmt für ihre Feuerwerkskörper und die Arrangements ihrer Fangesänge. Die Bad Blue Boys vereinen beides. Nur viel schlimmer.
Playboy-Reportage: Feinde fürs Leben - Hooligans - FOCUS Online
Feinde fürs Leben
Die Bad Blue Boys von Dinamo Zagreb gelten als die schlimmsten Hooligans der Welt. Ein Treffen im Stadion.
Von Oliver Kuhn, Zagreb
Es kann so beschissen sein, ein Fußballfan zu sein: Was für ein armseliges Gekicke an diesem nieseligen Sonntagabend in der Hauptstadt Kroatiens. Die eigene Mannschaft Dinamo Zagreb liegt hinten. 0:1. Ausgerechnet gegen den Intimfeind, die verdammten Drecksäcke von Hajduk Split.
Dennis ist sauer. Er nimmt das Megafon und brüllt hinein: „Bijclol Polje!“ Aus tausend Kehlen schallt es durch das Stadion zurück: „Bijclol Polje!“
Sonntagsschlägerei
Das ist ein Geheimcode. Die da drüben in der Südkurve wissen, was es bedeutet: Voriges Jahr haben die Bad Blue Boys die verfeindeten Fans von Hajduk Split so richtig drangekriegt. Sie wussten, dass die Jungs durch das kleine Dorf Bijclol Polje fahren müssen. Sie blockierten die Straße mit ihren Autos und rissen die Hajduk-Fans einfach aus ihren Wagen. Es gab eine üble Schlägerei mit Schwerverletzten. „Ein Massaker“, sagt Dennis nicht ohne Stolz. Er ist ein kleiner, drahtiger Kerl. 33 Jahre alt. Der Chef der Bad Blue Boys. Sie haben ihn gewählt, weil er nicht zurückweicht. Nie.
ZUM THEMA
„Ich hoffe, dass wir sie heute Abend wieder erwischen“, sagt Dennis. So kann der Sonntag nicht enden. So ganz ohne Schlägerei.
Die Bad Blue Boys haben einen Ruf zu verteidigen — den Ruf als die schlimmsten Hooligans der Welt. Die Kroaten sind eine Promenadenmischung aus englischen und italienischen Hooligans: Die Engländer saufen und prügeln, die Italiener sind berühmt für ihre Feuerwerkskörper und die Arrangements ihrer Fangesänge. Die Bad Blue Boys vereinen beides. Nur viel schlimmer.
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