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Bis 18.2.: Ausstellung "Die Türken kommen!" in Koblenz
Die Sehnsucht nach dem Orient
Was haben Mozart und der Orient mit Koblenz zu tun? Mehr, als man im ersten Moment vermuten würde: Im Jahr 1763 besuchte das Musikgenie die Stadt an Rhein und Mosel, 1787 eröffnete Koblenz sein neues Theater mit der Mozartoper "Die Entführung aus dem Serail". Dafür stattete Kurfürst Clemens Wenzeslaus seine Hofkapelle sogar mit türkischen Originalinstrumenten aus.
In der feinen europäischen Gesellschaft war der Orient damals angesagt. Die Osmanen, die noch 1683 Wien belagert hatten, waren plötzlich Vorbild in Kultur und Mode, die Türkei wurde zum Sehnsuchtsland. Ganz besonders das geheimnisvolle Topkapi-Serail in Istanbul erregte die Fantasie der Künstler.
Türkischer Luxus
Davon erzählt die Ausstellung im Koblenzer Mittelrhein-Museum mit interessanten Exponaten und vielen internationalen Leihgaben. Am Anfang stehen Waffen und Kriegsausrüstung. Besonders breiten Raum nimmt die türkische Mode des 18. Jahrhunderts ein: Farbenprächtige Gewänder und Turbane, aber auch luxuriöses Kaffeegeschirr und verzierte Konfektschalen aus Meißener Porzellan. Neben einer ganzen Reihe zeitgenössischer Darstellungen der türkischen Gesellschaft ist auch ein "Türkenzelt" zu sehen. Es wurde allerdings am preußischen Hof gefertigt, damit der junge König Wilhelm I. darin Türke spielen konnte.
Auch als Erwachsener blieb Wilhelm I. seiner Liebe zum Orient treu und empfing 1867 beim einzigen Staatsbesuch dieser Art den türkischen Sultan Abdülazîz in seiner Residenz in Koblenz. Dieser Besuch ist in der Ausstellung mit Fotos dokumentiert und mit ausgefallenen Erinnerungsstücken wie einem höchstwahrscheinlich gefälschten Tagebuch des Sultans. Zwischen der Belagerung Wiens und diesem Besuch liegen 200 Jahre. In dieser Zeit änderte sich die Einstellung des Westens zur Türkei grundlegend: Als Abdülazîz nach Koblenz kam, war sein Land schon der "kranke Mann am Bosporus" – und der entsetzte Ausruf "die Türken kommen!" längst Vergangenheit.
http://www.mittelrhein-museum.de/
Die Sehnsucht nach dem Orient
Was haben Mozart und der Orient mit Koblenz zu tun? Mehr, als man im ersten Moment vermuten würde: Im Jahr 1763 besuchte das Musikgenie die Stadt an Rhein und Mosel, 1787 eröffnete Koblenz sein neues Theater mit der Mozartoper "Die Entführung aus dem Serail". Dafür stattete Kurfürst Clemens Wenzeslaus seine Hofkapelle sogar mit türkischen Originalinstrumenten aus.
In der feinen europäischen Gesellschaft war der Orient damals angesagt. Die Osmanen, die noch 1683 Wien belagert hatten, waren plötzlich Vorbild in Kultur und Mode, die Türkei wurde zum Sehnsuchtsland. Ganz besonders das geheimnisvolle Topkapi-Serail in Istanbul erregte die Fantasie der Künstler.
Türkischer Luxus
Davon erzählt die Ausstellung im Koblenzer Mittelrhein-Museum mit interessanten Exponaten und vielen internationalen Leihgaben. Am Anfang stehen Waffen und Kriegsausrüstung. Besonders breiten Raum nimmt die türkische Mode des 18. Jahrhunderts ein: Farbenprächtige Gewänder und Turbane, aber auch luxuriöses Kaffeegeschirr und verzierte Konfektschalen aus Meißener Porzellan. Neben einer ganzen Reihe zeitgenössischer Darstellungen der türkischen Gesellschaft ist auch ein "Türkenzelt" zu sehen. Es wurde allerdings am preußischen Hof gefertigt, damit der junge König Wilhelm I. darin Türke spielen konnte.
Auch als Erwachsener blieb Wilhelm I. seiner Liebe zum Orient treu und empfing 1867 beim einzigen Staatsbesuch dieser Art den türkischen Sultan Abdülazîz in seiner Residenz in Koblenz. Dieser Besuch ist in der Ausstellung mit Fotos dokumentiert und mit ausgefallenen Erinnerungsstücken wie einem höchstwahrscheinlich gefälschten Tagebuch des Sultans. Zwischen der Belagerung Wiens und diesem Besuch liegen 200 Jahre. In dieser Zeit änderte sich die Einstellung des Westens zur Türkei grundlegend: Als Abdülazîz nach Koblenz kam, war sein Land schon der "kranke Mann am Bosporus" – und der entsetzte Ausruf "die Türken kommen!" längst Vergangenheit.
http://www.mittelrhein-museum.de/