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Die "Unschuldigen" Serben

das hört sich an wie


njatoo njaoo wjir wärdä üntärdrüggt

njao njato


masakrat ülür


:lol:


diese schauspiel nummer zieht nicht mehr ...
 
auf der gleichen seite...









Hi Nervenb. Ich lebe seit ca. 10 Jahren gegenüber eines Asylantenheims. Seit einigen Jahren sind hier Kosovo Albaner einquartiert. Ich bin sicher der Kosovo ist herrlich, und die leute sollen auch unglaublich nett und gastfreundlich sein. Leider haben wir hier im Heim den Bodensatz... Luftgewehrschüsse durch unsere Scheiben, diverse Drohungen, wie zum Beispiel, Sei ruhig, mein Vater ist bei der UCK machen es mir schwer, mein positives Kosovo Bild aufrecht zu erhalten. Wenn man die Misstände Anspricht ist man oft gleich als NAZI abgestempelt oder hört jenen Spruch : die armen Albaner. Man muss sich immer vor Augen führen, dass jedes Land solche Asozialen hat, sonst rutscht man schnell in die Falsche Ecke. Grüße, Juke

http://reisen.ciao.de/Kommentare-zu-Testbericht__Kosovo_Allgemeines_1852075




hahahaha so schnell werrden albnaner märchen entlarvt
 
Jugoslawische Armee massakriert Zivilisten / Milosevic treibt Kosovo-Albaner aus dem Land


22 Lehrer ermordet / Clinton appelliert an serbisches Volk / Rußland wirft NATO Völkermord vor / Neue Luftangriffe

BELGRAD/WASHINGTON (Tsp). Die NATO-Schläge gegen Jugoslawien haben nach Berichten von Augenzeugen eine Welle der Gewalt gegen die albanische Bevölkerung im Kosovo nach sich gezogen. Geflüchtete Schüler berichteten über die Ermordung von 22 Lehrern. US-Präsident Clinton warb in einer Ansprache an das serbische Volk um Verständnis. Rußland wies den NATO-Vertreter aus, Außenminister Iwanow warf der Allianz "Völkermord" in Jugoslawien vor. NATO-Oberbefehlshaber Clark kündigte an, nicht nur Militäranlagen, auch Truppen seien Ziele.

NATO-Oberbefehlshaber Clark sagte, er habe damit gerechnet, daß Jugoslawiens Präsident Milosevic verstärkt gegen Kosovo-Albaner vorgehe. Für die Massaker wurden die jugoslawische Armee und Paramilitärs verantwortlich gemacht. Das Auswärtige Amt in Bonn forderte das UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag auf, Beweise zu sichern. Es würden offenkundig "in verschiedenen Regionen der Provinz, besonders in den Städten, politische Mandatsträger, andere Funktionsträger und einfache Bürger mißhandelt, verhaftet, verwundet oder erschossen", so Sprecher Erdmann. Auch die britische Regierung verwies auf Greueltaten. Jugoslawiens Nachbarstaaten richten sich auf steigende Flüchtlingszahlen ein.

US-Präsident Clinton wies in seiner über Satellit ausgestrahlten Ansprache an das serbische Volk Milosevic die Verantwortung zu. "Er hätte Kosovo in Serbien behalten und Ihnen Frieden geben können", sagte Clinton. "Jetzt zwingt er Ihre Söhne dazu, einen sinnlosen Krieg zu führen, den Sie nicht wollten, und den er hätte verhindern können." Zuvor hatten der Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Berger, und die US-Außenministerin erstmals Entgegenkommen gegenüber Milosevic angedeutet. Der Friedensplan der Kontaktgruppe könne vorbehaltlich der Zustimmung der Albaner noch in Einzelheiten geändert werden.

Während die Allianz weitere Angriffe flog, trat der Weltsicherheitsrat in New York zu Beratungen über einen russischen Resolutionsentwurf für ein Ende der Luftangriffe zusammen. Im Text wird "ein sofortiges Ende der Anwendung von Gewalt gegen die Bundesrepublik Jugoslawien und die dringende Wiederaufnahme der Verhandlungen" gefordert. In Rußland deutete sich jedoch an, daß Moskau Belgrad vorerst keine Militärhilfe leisten werde. Nach Moskauer Ansicht gehört die Allianz vor das UN-Kriegsverbrechergericht.

Die Ukraine versucht unterdessen, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln. Außenminister Tarasiuk und Verteidigungsminister Kusmuk wollten nach Belgrad fliegen. Auch der italienische Ministerpräsident D'Alema erklärte, nun sei die Zeit für Diplomatie gekommen. Die NATO könne aber auf Italien zählen.

Die NATO bezeichnete die bisherigen Angriffe als militärischen Erfolg. Der serbische Bildungsminister warf der NATO vor, mehr als 30 Schulen beschädigt oder zerstört zu haben. In Kraljevo wurde zu Blutspenden aufgerufen, meldete die unabhängige Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Weitere Ziele der Bomben wurden in Belgrad, Pristina, in Zentralserbien und in der jugoslawischen Republik Montenegro getroffen. Beschossen wurden Flughäfen, Radaranlagen, Munitions- und Treibstoffdepots, Waffenfabriken sowie Armee- und Polizeistützpunkte. Berichte, über den Abschuß von NATO-Kampfflugzeugen wurden von der Allianz dementiert. Derweil haben auch die deutschen Tornados erstmals in der Geschichte der Bundeswehr von Waffengewalt im Kampfeinsatz Gebrauch gemacht.

Nach Angaben von Diplomaten aus Brüssel hat die Allianz ihre politische Strategie geändert. Sie setze nicht mehr vor allem darauf, daß Milosevic einlenke, sondern darauf, die Militärmaschinerie zu zerstören. So könne man sich offenhalten, die Angriffe jederzeit zu beenden.
 
Der Krieg im Kosovo begann nicht erst im März


Interview mit Manfred Kühle

Manfred Kühle, früher Aktivist der Friedensbewegung in Hamburg, arbeitet seit 1992 als Flüchtlingsberater bei der Diakonie in Lüchow-Dannenberg und ist zuständig für dezentral untergebrachte Flüchtlinge in Lüneburg. Er war in diesem und im vergangenen Jahr mehrmals im Kosovo unterwegs.

Frage: Seit wann bist du durch deine Arbeit mit dem Kosovo-Konflikt konfrontiert?

Manfred Kühle: Seit 1992. Spätestens Anfang 1998 war ich dann gezwungen, mich intensiver mit der Situation zu beschäftigen, weil die kosovo-albanischen Flüchtlinge aus Lüchow-Dannenberg sagten: Ihr müßt uns helfen. Das war unmittelbar nach dem Massaker in Drenica im Februar 1998, als die Entwicklung hin zu einem Krieg offensichtlich wurde, der dann spätestens im Juni vergangenen Jahres eskalierte.

Du sprichst für 1998 von Krieg. Gerade in der Linken ist das ja ziemlich umstritten. Viele behaupten, die Katastrophe sei eigentlich erst mit dem NATO-Angriff auf Jugoslawien eingetreten. Kann man wirklich schon 1998 von Krieg im Kosovo sprechen?

Es war ein Krieg. Es sind 40.000 Häuser zerstört worden, es sind hunderttausende durch den Kosovo getrieben worden. Sie sind eingeschlossen gewesen in der Hochebene. Damals hatten nur sehr wenige die Gelegenheit zur Flucht. 30.000 bis 40.000 Menschen sind nach Montenegro geflüchtet und 5.000 bis 10.000 nach Albanien, wo sie vor allem bei Gastfamilien untergekommen sind. Damals ging das noch wesentlich ohne Flüchtlingslager ab. Aber die Situation des Eingeschlossenseins, wie sie jetzt für hunderttausende wieder vorhanden ist, gab es bereits letztes Jahr.

Und das war das Ergebnis einer planvollen, von oben angeordneten Politik?

Natürlich. Anders ist das gar nicht zu erklären. Es hat seit 1996 einzelne Angriffe gegeben von einzelnen Leuten, die sich UCK nannten, Angriffe auf serbische Einrichtungen. Man hat diese Angriffe genutzt, um gegen die kosovo-albanische Bevölkerung einen Krieg zu beginnen, der lediglich von einer "OSZE-Pause" im Winter unterbrochen worden ist. Einzelne "terroristische" Übergriffe von UCK-Kämpfern sind genutzt worden, um einen Vertreibungskrieg, heute partiell einen Vernichtungskrieg gegen die albanische Bevölkerung zu beginnen. Es waren damals nur einige Hundert Menschen Mitglieder der UCK. Erst nach der Eskalation durch das Massaker in Drenica haben die Menschen ihre Waffen aus den Kellern geholt oder sich welche besorgt und haben sich dann sozusagen naturwüchsig als Dorfbeschützer dieser Organisation UCK angeschlossen und sich selber zu Mitgliedern der UCK erklärt, ohne daß sie in Kommandostrukturen eingebunden gewesen wären. Die Zahl der UCK-Kämpfer ist dann seit Frühjahr 98 von wenigen Hundert auf mehrere Zehntausend gestiegen. Das war eine spontane Reaktion auf den Krieg gegen die Bevölkerung.

Du sagst, die Vertreibung hat 1998 massiv eingesetzt. Kann man sagen, daß damals schon das Ziel bestand, die gesamte albanische Bevölkerung aus dem Kosovo zu vertreiben?

Ich habe natürlich keinen Einblick in die Archive der Serben. Für das Regime war es schwierig, eine Vertreibungspolitik zu beginnen gegen die eigene Bevölkerung - mitten in Europa, am Ende des 20. Jahrhunderts - und zu begründen, auch im Hinblick auf Bündnisnotwendigkeiten, im Hinblick auf Rußland, China, Griechenland, Mazedonien. Aber man muß wissen, daß es diese Pläne schon sehr lange gibt. Daß sie aktualisiert worden sind auf ziemlich hohem intellektuellen Niveau in den 80er Jahren und dann manifest geworden sind im neuen großserbischen Nationalismus, repräsentiert durch Milosevic, und später in einem mit faschistischen Zügen.

Ich sehe Prozesse, die in Richtung Faschismus gehen. Sie sind festzumachen an der Behandlung der Opposition, der Säuberung der Universitäten von kritischen Professoren, die durch Parteigänger ersetzt werden; sie sind festzumachen an gezielten Massakern, der Massenausrichtung der Menschen auf faschistoide Ziele.

Siehst du das Ziel der serbischen Politik gegenüber den Kosovo-Albanern darin, sie restlos zu vertreiben, sie durch Gewalt bis hin zu Massakern zu veranlassen, das Land zu verlassen?

Die alten Vertreibungspläne haben nie vorgesehen, daß alle Albaner das Kosovo verlassen sollen. Sie waren immer festgelegt auf Teilvertreibung, verbunden mit - wie die Albaner sagen - einer Kolonisierung durch Serben aus anderen Teilen des ehemaligen Jugoslawien. Den Vertreibungsdruck gibt es mindestens, seitdem Milosevic 1990 das Autonomiestatut aufgehoben hat. Daß er das Ziel verfolgt, den letzten Albaner aus dem Kosovo zu vertreiben, glaube ich nicht. Es geht um Herrschaftsabsicherung: "Herrenmenschen" organisieren ihre Herrschaft in einem bestimmten Gebiet. Nehmen wir zum Vergleich Südafrika: Buren als Minderheit organisieren den Staat Südafrika und lassen andere nicht partizipieren.

Wie weit verbreitet und wie tief verankert ist der spezielle serbische Rassismus gegenüber den Albanern?

Ich kann das schlecht beurteilen. Ich glaube nicht, daß die große Mehrheit der Serben so denkt. Aber es ist schon auffällig, daß es eine politikfähige Gruppe gibt, die so denkt und so agiert. Die Albaner lebten immer in einer Art Paria-Situation. Sie sagen selbst: Wir haben in Belgrad die Straßen gefegt, wir hatten die niederen Jobs. Die Albaner sind teilweise festgelegt gewesen auf bestimmte Berufsgruppen wie z.B. Konditoren - da gelten sie als Meister - oder Goldschmiede. Auch das sind Merkmale, wie wir sie von anderen unterdrückten Minderheiten einer Gesellschaft kennen. Albaner berichten viel von solchen Erlebnissen, auch aus der Tito-Zeit. Ein Freund von mir, der äußerlich kaum als Albaner erkennbar ist, hatte ein hervorragendes Verhältnis zu seinen serbischen Kollegen. Aber wenn die Schnapstassen voll waren, wurden die nationalistischen Lieder gegen die Albaner gesungen.

Aus nationalistischen Liedern und rassistischen Parolen folgen ja noch nicht zwangsläufig Gewalttaten. Welche Rolle spielt der Rassismus bei den Tätern, also bei denen, die Massaker begehen und die Vertreibung durchführen?

Solche Gefühle müssen eine Rolle spielen, anders ist die Brutalität nicht erklärbar. Zusätzlich ist als Erklärung noch anzufügen, daß neben dem Militär in den letzten zehn Jahren eine sehr gut ausgerüstete paramilitärische Sicherheitspolizei entstanden ist, die für die Abstützung des Regimes mindestens genauso bedeutsam ist wie die Armee und die auch sehr gepflegt worden ist als innenpolitischer Faktor zur Absicherung der Machtverhältnisse. Die spielt eine mindestens genauso große Rolle bei der Vertreibung, genauso wie bewaffnete serbische Zivilisten eine große Rolle spielen. Es ist ja auch nicht nur die Vertreibung, es vollzieht sich eine vollständige Aneignung des kosovarischen Eigentums. Riesenwerte wechseln den Besitzer. Auch das ist sicher ein Motiv für viele Menschen: sich an der Vertreibung zu bereichern. Es gibt jetzt sehr viel mehr serbische Millionäre als vor der Vertreibung.

Manche Linke sehen die Vertreibung als Folge der NATO-Intervention. Die westlichen Regierungen dagegen argumentieren, die systematische Vertreibung sei ohnehin geplant gewesen, unabhängig von der Intervention. Wie glaubwürdig ist das?

Dazu kann ich eine persönliche Beobachtung mitteilen. Im Dezember 1998, nach der Ermordung von sechs Serben in einem Lokal in Pec, - die vermutlich auf innerserbische Konflikte zurückging - geschah dreierlei: Es gab eine große orthodoxe Beerdigung mit Tausenden Serben, wo der Patriarch erklärte: Hier mußten Serben sterben, weil sie Serben waren. Parallel gab es eine Übung dessen, was wir heute im ganzen Kosovo erleben. Man hat in Pec, der zweitgrößten Stadt des Landes, mehrere Stadtteile abgesperrt, man ist systematisch durch die Häuser der Albaner gegangen, hat Mobiliar zerschlagen, Hunderte von Menschen verhaftet. Und man hat drittens ein kleines Pogrom veranstaltet, so daß alle Albaner sich verkriechen mußten; viele Geschäfte wurden geplündert und zerstört, die Scheiben zerschlagen. Das ist um den 15. Dezember 1998 passiert - ich würde das als Übung bezeichnen. Das ist hier nicht durch die Medien gegangen, obwohl sonst jedes kleine Scharmützel von der OSZE berichtet wurde, dieses Umschlagen der Situation aber ist nicht nach außen vermittelt worden. Es sind sicher auch OSZE-Leute daran beteiligt gewesen, daß nach dem Milosevic-Holbrooke-Abkommen dieser gravierende Prozeß bis zum Racak-Massaker im Januar 1999 nicht politisch bearbeitet worden ist. Damit will ich jetzt nicht behaupten, daß alles, was jetzt in der Dynamik der Ereignisse geschieht, vorher in Plänen so festgelegt worden ist. Aber die Tendenz war eindeutig - und zwar im Dezember schon und nicht erst mit dem Racak-Massaker. Der unvoreingenommene Beobachter konnte damals die Entwicklung absehen - sie fand statt unter den Augen der OSZE.

Woran zeigte sich diese Entwicklung noch - außer an dem Beispiel, das du genannt hast?

Da gibt es viele Punkte. Nehmen wir z.B. die Bauern, die noch im Herbst ihre Felder bearbeiten, den Boden umbrechen mußten - wenn die in Kontrollpunkte der Serben geraten sind, mußten sie Geld zahlen. Der ganze Kosovo ist für die Albaner eine einzige Wegelagerei gewesen. Es ist ab November der Anspruch verstärkt wieder durchgesetzt worden, daß die Sicherheitskräfte nach sogenannten Terroristen fahnden durften. Die OSZE hat das im Wesentlichen auch abgedeckt. Das ist ein Grundfehler des Milosevic-Holbrooke-Abkommens gewesen, daß es den serbischen Sicherheitskräften diese Legitimation verschafft hat. Denn das hat bedeutet, daß sie nach Zehntausenden fahnden durften, sie verhaften durften. Es sind ja nicht die gefaßt worden, die die UCK gegründet und die Kommandostrukturen gebildet haben. Verfolgt wurde vielmehr jeder einzelne, der nur in dem Bewußtsein gehandelt hat - ich schütze mein Dorf, ich schütze meine Kinder - indem er sich eine Waffe besorgt. Die hat man zum Zielpunkt gemacht. Damit war ein Grundproblem vorhanden, daß die Fahndung der Sicherheitskräfte unter Legitimation der OSZE sich zum Terror gegen große Teile der Bevölkerung auswachsen konnte. Das mündete dann, in Verbindung mit Demonstrationen von Serben Anfang Dezember und vor allem mit den Vorkommnissen in Pec, in eine Situation, die nur den Schluß zuließ, daß nun solche Vertreibungspläne durchgezogen wurden.

Hätte es, was die Politik der EU und der OSZE angeht, eine Alternative gegeben?

Wenn die OSZE einen anderen Auftrag gehabt hätte nach dem ersten NATO-Ultimatum und nach dem Abkommen, wenn der Auftrag gewesen wäre, einen Prozeß zu organisieren, der die Albaner wieder in ihr Menschenrecht, ihr politisches Recht und auch in ihr soziales Recht eingesetzt hätte - wenn dieser Auftrag von der OSZE und den vielen internationalen Organisationen umgesetzt worden wäre, hätte es vielleicht einen Prozeß geben können, der eine Alternative gewesen wäre. Das hätte aber vorausgesetzt, daß die EU sich über die Situation im Kosovo im Klaren gewesen wäre und diesen Prozeß auch mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt hätte. Das hätte z.B. konkret bedeutet - nicht das Liefern von Plastikplanen zur notdürftigen Abdeckung zerstörter Häuser, sondern ein sofortiges Wiederaufbauprogramm für die zerstörten Dörfer. Das was Cap Anamur im Kleinen versucht hat. Es hätte bedeutet, das Gesundheitssystem wieder zunehmend in die Hände der Albaner zu legen, die zum großen Teil das Vertrauen in das staatliche Gesundheitswesen verloren hatten. Es hätte drittens bedeutet, daß man noch im Oktober darauf bestanden hätte, daß der alte Vertrag zwischen Rugova und Milosevic erfüllt wird, daß die Universität von Pristina wieder in die Hände der Albaner gegeben wird. Es hätte viertens bedeutet, daß man sofort das Schulsystem ausgebaut und gefördert hätte; daß man die vielen zerstörten Schulen wieder aufgebaut hätte und sie mit entsprechenden Mitteln ausgestattet hätte. Es hätte also ein sehr weitgehender politischer Prozeß sein müssen von seiten Europas, die Albaner gegen die Serben zu unterstützen. Diese zivilen Maßnahmen Schritt für Schritt dem serbischen Regime abzuringen - das wäre vielleicht die Alternative gewesen. Aber das hat man nicht im Blick gehabt, die OSZE ist in eine Beobachterrolle geschlüpft. Sie konnte beobachten, wie ein Goliath einen David zu zermalmen beginnt.

Ein Teil der Linken argumentiert ja gern mit den Lageberichten des Auswärtigen Amtes, in denen noch Anfang des Jahres behauptet wurde: Es gibt keine Gruppenverfolgung von Kosovo-Albanern. Wurde da bewußt gelogen oder hat der Westen nicht mitbekommen, was im Kosovo passiert?

Das hat der Westen genausowenig mitbekommen wie die Linken. Die Einschätzungen der Linken und auch die Handlungen der Linken finden eine völlige Entsprechung in den Erklärungen des Auswärtigen Amtes. Die Linke in Deutschland hat nicht erkannt, daß es dieses Apartheidregime mitten in Europa gibt und daß es einen Vertreibungsdruck gibt, der in Asylverfahren mit der juristischen Vokabel "Gruppenverfolgung" belegt wird. Es sollte sich jetzt kein Linker hinstellen und dem Westen Vorwürfe machen, er hätte da etwas verschlafen. Der Grundfehler des Westens war, daß er auf Milosevic als Stabilitätsfaktor auf dem Balkan gesetzt hat. Wir wissen, daß die Amerikaner Entsprechendes auch im Irak getan haben mit Saddam Hussein, wegen der Gefahr des Auseinanderbrechens des Irak. Deswegen hat man den Krieg seinerzeit gestoppt, um Saddam Hussein als Stabilitätsfaktor in der Region zu erhalten. So ähnlich muß man sich das hier auch vorstellen: Es ist ein Grundfehler gewesen, der aber schon sehr viel weiter zurückreicht.

Du sprichst von einer Entsprechung zwischen der deutschen Außenpolitik und den Versäumnissen der Linken. Nun gibt es ja eine eindeutige "Nicht-Entsprechung", was die Mittel angeht, sich über die Situation im Kosovo kundig zu machen: Im Unterschied zur Linken verfügt das Auswärtige Amt über einen riesigen Apparat. Steckt vielleicht doch mehr dahinter als Versäumnisse und Fehler - nämlich die politische Absicht, diesen Konflikt zu ignorieren?

Ich frage mich, ob nicht Leute, die an den Schaltstellen der Macht in Europa und den USA sitzen, doch informiert gewesen sind. Daß sie sehenden Auges ihre Politik betrieben haben. Aber das ist Spekulation. Ein strategischer Fehler war, mit Milosevic Verträge zu machen, statt ihn zu isolieren, nach dem, was er in Bosnien angerichtet hatte. Ihn politisch und wirtschaftlich zu isolieren - als Alternative zu einer militärischen Strategie. Ohne auf die Militärs zu hören, die gewarnt haben: Bevor ihr die erste Bombe über Belgrad abwerft, denkt über Bodentruppen nach - und wenn ihr das nicht wollt, raten wir euch, auf die Bombe zu verzichten; gezeichnet Klaus Naumann und viele, viele andere, die sich damit berufsmäßig beschäftigen.

Das hieße dann, daß die militärische Eskalation politisch gewollt war. Hätte es zum Zeitpunkt der Verhandlungen von Rambouillet noch eine Alternative gegeben?

Dazu fällt mir ein zynischer Satz ein: Die Alternative in Rambouillet und Paris ist nur noch gewesen, eine geordnete Evakuierung des Kosovo vorzunehmen und die Menschen zwischen Australien und Norwegen zu verteilen. Das wäre in der Situation - im März 1999 - die einzige Alternative gewesen. Darüber hätte man mit Milosevic ein Abkommen machen können: Du hast recht - und wir unsere Ruhe. Diese zynische Sicht hat ein Freund von mir entwickelt.

Kommen wir zur UCK. Die UCK war anfangs ein kleiner Haufen. Massenhaften Zulauf bekam sie erst nach den Massakern an der albanischen Zivilbevölkerung. Wie sieht es mit dem Rückhalt der UCK in der Bevölkerung aus?

Der ist immer schwankend gewesen und ist auch sicherlich jetzt schwankend. Ich denke, daß die UCK einen Fehler, einen vielleicht unverzeihlichen Fehler begangen hat, als sie die Bevölkerung aufrief, im Lande zu bleiben. Die Albaner sind zur Zeit in Albanien, Montenegro, Mazedonien - wo die Verhältnisse schlecht sind - sicherer als im Kosovo. Wir hatten im Juli letzten Jahres den Versuch der UCK, die Stadt Orahovac anzugreifen. Bis dahin war die Unterstützungsbereitschaft für die UCK ungebrochen. In Orahovac hat es das Massaker gegeben, das jetzt auch belegt ist - allerdings nicht in dem Umfang, wie es seinerzeit von dem taz-Korrespondenten Erich Rathfelder aufgrund von Hörensagen weitergegeben wurde. Aber es hat dort ein Massaker geben. Man kennt auch die Namen von denen, die dort umgebracht worden sind. Nach diesem fehlgeschlagenen Versuch hat es, vor allem in der städtischen Bevölkerung, eine breite Kritik an der UCK gegeben. Natürlich hat die UCK in diesem Jahr eine andere Rolle gespielt als im vergangenen. Damals war die UCK darauf fixiert, mit den Menschen zu flüchten, sich auch nur an wenigen Orten dem Kampf zu stellen. Sie hat sich mit den Menschen durch den Kosovo treiben lassen. Viele von diesen Menschen haben sich dann auch als UCKler verstanden. Jetzt sieht das anders aus: Die UCK will kämpfen, will sich stellen. Ob es ihr gelingt, weiß ich nicht. Heute behauptet ein NATO-General, daß die Menschen dort sicherer seien und auch dorthin flüchteten, wo die UCK stark ist. Ich meine, diejenigen Flüchtlinge sind am sichersten, die versuchen, aus dem Kosovo herauszukommen.

Noch mal zur UCK. Diejenigen, die ihre Waffen aus dem Keller holten, waren anfangs eher eine Art Heimatwehr, der ein hochgerüsteter Apparat gegenüberstand. Das hat sich geändert - auch durch Waffenlieferungen aus Deutschland und den USA?

Die Waffen der UCK kommen hauptsächlich aus Albanien. Es ist auch Material durch die albanische Regierung zur Verfügung gestellt worden. Dabei kann es sich auch um Waffenlieferungen gehandelt haben, die von Deutschland an die albanische Regierung gegangen sind. Ich vermute, die Waffen werden eher auf dem internationalen schwarzen Markt gekauft, in Kroatien und anderen Balkanländern. Sehr viele Waffen stammen aus China - das ist nicht gerade ein Hinweis darauf, daß gerade die deutsche oder die amerikanische Regierung den Hauptanteil des Nachschubs liefern würden. Tatsache ist, daß die UCK über mangelnde Bewaffnung klagt und entsprechende Unterstützung aus den NATO-Staaten fordert.

Aber die zahlenmäßige Stärke der UCK hat enorm zugenommen.

Da hat sich natürlich einiges verändert. Im Moment muß sie aber auf sehr viele untrainierte oder nur kurz trainierte Kämpfer zurückgreifen, die mit hoher Opferbereitschaft in diese Auseinandersetzung hineingehen - anders als die NATO-Soldaten. Ich will die UCK nicht im Geringsten glorifizieren. Wie in jeder Guerillatruppe kommt es auch bei der UCK zu Übergriffen, die man als Pazifist nicht gutheißen kann. Es ist sicherlich nicht falsch zu sagen, daß es auch von seiten der UCK-Führung Bemühungen gibt, politische Widersacher aus dem Wege zu schaffen und gegen sie Gewalt anzuwenden. Tatsache ist, daß die UCK immer besser organisiert ist. Ob die UCK wirklich den Kosovo befreien kann, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Aus Belgrad wird immer mal wieder erklärt, die Kämpfe im Kosovo seien beendet, weil die UCK besiegt sei.

Beide Seiten machen Propaganda - dies ist sicher eine Propaganda-Information. Schon im letzten Jahr, nach dem Milosevic-Holbrooke-Abkommen, wurde behauptet, die UCK sei zerschlagen. Das war falsch. Ich glaube, daß solche Hinweise heute genauso falsch sind. Es gibt im Gegenzug Erklärungen der UCK, die aber ebenso Propaganda sein können, daß sie von Albanien Korridore in den Kosovo errichtet habe, daß sie Nachschub in den Kosovo bringen könne.

Was weißt du über die aktuelle Situation der Flüchtlinge aus dem Kosovo?

Es erreichen uns täglich Berichte von Flüchtlingen im Kosovo, daß die Menschen dort kaum noch zu essen haben, daß einige schon verhungert sind, insbesondere die Kinder schwer zu leiden haben, auch wenn sie nicht direkt von den Sicherheitskräften bedroht werden, weil sie sich in unzugänglichen Bergregionen aufhalten.

Was können, was sollten Linke in Deutschland heute tun?

Sie können diejenigen Kosovo-Albaner unterstützen, die zivil arbeiten, sei es zivil-humanitär, sei es zivil-politisch. Und das mit der Hoffnung verbinden, daß eines Tages, wenn die Kosovo-Albaner zurückkehren können, sehr schnell demokratische Strukturen und Organisationen im Schulbereich, im Universitätswesen wieder aufgebaut werden. Daß auch politisch-demokratische Strukturen aufgebaut werden. Jetzt sollten sie vor allem die humanitären Bemühungen der Kosovo-Albaner, wie der Mutter-Theresa-Gesellschaft, direkt unterstützen.

Welche zivilen Organisationen gibt es sonst noch? Gibt es eine Selbstverwaltung?

Eine Selbstverwaltung der Kosovo-Albaner gibt es vor allem in Mazedonien. Sie wird von humanitären Organisationen unterstützt. Dort ist fast die Hälfte in Gastfamilien untergebracht, die zu 50% unterstützt werden müssen. Die Mutter-Theresa-Gesellschaft hatte da 250.000 Leute registriert und unternimmt den Versuch, dezentrale Hilfe zu organisieren. In Albanien läuft die dezentrale Flüchtlingshilfe nicht ohne Selbstverwaltung der Kosovo-Albaner. Man sollte bei der Hilfeleistung darauf achten, wieweit man auch die Strukturen der Albaner unterstützt. In Mazedonien läßt es die politische Lage nicht zu, daß viele Menschen außerhalb der Lager versorgt werden. Ich habe mit einem Lehrer aus dem mazedonischen Norden gesprochen, der sagte: Im Prinzip sind wir in der Lage, auch die Flüchtlinge, die in den Lagern untergebracht sind, in unseren Städten unterzubringen und zu versorgen - wenn das politisch gewollt wird. Es wird aber nicht politisch gewollt.

Wie könnte eine politische Lösung aussehen? Kann es jetzt nur noch die staatliche Lostrennung des Kosovo geben?

Politische Lösung kann momentan nicht heißen zu klären, ob Kosovo ein unabhängiger Staat werden soll, ob es eine Autonomieregelung geben soll, ob es eine jugoslawische Teilrepublik werden soll. Vielmehr ist es jetzt wichtig, das zu vertreten, was man vernünftigerweise letztes Jahr hätte vertreten müssen, als die Chancen für die Durchsetzung besser waren: nämlich ein internationales Protektorat einzurichten, wobei es relativ unerheblich ist, ob es ein Protektorat im Rahmen der OSZE, der UNO oder der NATO ist. Entscheidend ist, daß der serbische Anspruch auf den Kosovo insoweit gebrochen werden muß, als im Rahmen eines insgesamt demokratisierten Balkans ein neues Gleichgewicht hergestellt werden kann. Dieses Protektorat wird, glaube ich, sehr lange dauern müssen. Während der Zeit des Protektorats müssen demokratische Strukturen entwickelt werden, muß das Kosovo wieder aufgebaut werden. Ich glaube, daß es dazu keine Alternative gibt. Die Alternative, die auf ein Protektorat verzichtet, wäre, daß es im Kosovo palästinensische Verhältnisse geben würde. Das würde eine Verlängerung des Kampfes bedeuten bis weit ins nächste Jahrhundert. Weil die Albaner nach dem, was geschehen ist, alles versuchen werden, um den serbischen Anspruch auf den Kosovo zu brechen. Eine friedliche Regelung heißt Protektorat - auf lange Zeit.

Die Fragen stellten DSe und Js.
 
Chronik des Kosovo-Konflikts
1974: Die Erweiterung der Autonomierechte im Rahmen der jugoslawischen Verfassung verstärkt im Kosovo die Spannungen zwischen Kosovo-Albanern und der serbischen Minderheit.
4. Mai 1980: Der jugoslawische Staatspräsident Tito stirbt im Alter von 87 Jahren.

März/April 1981: Nach schweren Unruhen wird der Ausnahmezustand über das Kosovo verhängt.

März 1989: Der (damalige) serbische Präsident Slobodan Milosevic schränkt zunächst die Autonomie des Kosovos drastisch ein, schließlich wird sie vollständig abgeschafft. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen werden mehr als 20 Menschen getötet.

1990: Auflösung von Parlament und Regierung durch die Serben. Militärische Präsenz im Kosovo soll die Situation entschärfen.

1991: Proklamation der Republik Kosovo.

1992: Der Schriftsteller Ibrahim Rugova wird zum Präsidenten der Republik gewählt.

28. Februar 1998: Serbische Einheiten beginnen eine Offensive gegen die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK). Dabei gibt es auch zahlreiche Opfer unter der kosovo-albanischen Zivilbevölkerung. Die UCK kämpft für eine Autonomie der zu 90 Prozent von Albanern bewohnten Provinz, was sowohl von Belgrad als auch vom Westen abgelehnt wird.

10. März: Die USA und die EU fordern den jugoslawischen Staatspräsidenten Milosevic ultimativ zum Rückzug seiner Truppen auf. Andernfalls werden Sanktionen angedroht.

25. März: Die Balkan-Kontaktgruppe beschließt auf ihrem Treffen in Bonn ein Waffenembargo gegen Jugoslawien. Rußland lehnt im Weltsicherheitsrat Sanktionen ab.

31. März: Der Sicherheitsrat verabschiedet das Waffenembargo. Außerdem wird die Aufnahme von Autonomieverhandlungen gefordert.

8. Juni: Die EU beschließt ein Investitionsembargo gegen Serbien. China und Rußland verhindern im Weltsicherheitsrat eine Resolution gegen Jugoslawien.

17. Juni: Nach einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Boris Jelzin erklärt sich Milosevic zu Verhandlungen bereit.

18. Juli: Serbische Einheiten starten eine Großoffensive gegen UCK-Hochburgen im Kosovo.

23. Juli: Die US-Regierung erklärt, sie werde notfalls im Kosovo eigenmächtig militärisch eingreifen.

30. Juli: Milosevic erklärt gegenüber der EU die Großoffensive für beendet. Die Kämpfe gehen weiter.

24. August: Der UN-Sicherheitsrat ruft angesichts einer drohenden Flüchtlingskatastrophe im Kosovo zu einem Waffenstillstand auf.

23. September: Der Weltsicherheitsrat verabschiedet eine Resolution, in der bei einer Fortsetzung der Kämpfe mit "Maßnahmen" gedroht wird. Dies gilt als erste Vorstufe zu einem möglichen militärischen Einsatz.

24. September: Der NATO-Rat ruft die Mitgliedsstaaten auf, ihre Beteiligung an möglichen Luftangriffen bekanntzugeben.

28. September: Die jugoslawische Staatsführung verkündet ein Ende der Offensive gegen die UCK und zieht einige Einheiten ab. Die Kämpfe gehen dennoch weiter.

1. Oktober: Kurz vor einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates melden die Serben den Rückzug ihrer Einheiten; Kosovo-Albaner berichten über ein Massaker an zwölf Menschen in der Region Suva Reka.

8. Oktober: Die UCK erklärt einseitig einen Gewaltverzicht. Angesichts unmittelbar bevorstehender Luftangriffe der NATO auf militärische Stellungen in Jugoslawien beginnen die USA, Großbritannien und Australien, ihre Botschaften in Belgrad zu evakuieren.

12. Oktober: Nach siebentägiger Pendeldiplomatie erreicht US-Vermittler Richard Holbrooke umfassende Zugeständnisse von Milosevic, dennoch beschließt der NATO-Rat den militärischen Einsatz. Jugoslawien will einen Waffenstillstand anerkennen, alle Einheiten abziehen, die Rückkehr der Flüchtlinge ermöglichen und Beobachter der OSZE zulassen.

16. Oktober: Der Bundestag stimmt für eine Beteiligung deutscher Soldaten im Kosovo.

27. Oktober: Das NATO-Ultimatum für die Umsetzung des Abkommens vom 12. Oktober läuft ab. Die USA bescheinigen Milosevic die weitgehende Einhaltung der Zusagen.

8. Januar 1999: Acht serbische Soldaten werden entführt, was in den folgenden Tagen neue Kämpfe auslöst.

11. Januar: Milosevic stellt der UCK ein Ultimatum für die Freilassung der Soldaten, die zwei Tage später übergeben werden.

16. Januar: Nach einem Massaker an der Zivilbevölkerung des Dorfes Racak, das offenbar von serbischen Polizisten verübt wurde, werden in dem Ort 45 Leichen entdeckt.

18. Januar: Die jugoslawische Regierung beschließt die Ausweisung des OSZE-Missionsleiters William Walker, setzt den Beschluß aber später aus. Der Anklägerin der Internationalen Kriegsverbrechertribunals, Louise Arbour, wird die Einreise verweigert.

19. Januar: Nach erfolglosen Gesprächen zweier NATO-Generäle mit Milosevic droht die Allianz mit Luftangriffen.

23. Januar: Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärt, daß er notfalls zur Entsendung deutscher Bodentruppen bereit ist.

26. Januar: Die UCK kündigt die Bildung einer eigenen Regierung an.

29. Januar: Die Balkan-Kontaktgruppe stellt den Konfliktparteien ein Ultimatum bis zum 6. Februar, um mit Verhandlungen zu beginnen. Als Ort für die Gespräche wird das französische Rambouillet gewählt.

30. Januar: Der NATO-Rat ermächtigt Generalsekretär Javier Solana zu Militäraktionen gegen Jugoslawien.

2. Februar: Die UCK erklärt sich zur Teilnahme an den Verhandlungen von Rambouillet bereit.

4. Februar: Das serbische Parlament stimmt den Friedensgesprächen zu.

6.-17. Februar: Erste erfolglose Gespräche zwischen Kosovo-Albanern und Serben im französischen Rambouillet.

Februar/März 1999: Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen serbischen Truppen und der UCK gehen trotz Friedenverhandlungen und Präsenz der OSZE weiter.

18. März: Nach wochenlangen Verhandlungen unterzeichnen die Kosovo-Albaner das Friedensabkommen für die Region. Die Regierung in Belgrad verweigert die Unterschrift unter das Dokument der Balkan-Kontaktgruppe.

20. März: Zeitgleich mit dem Abzug der OSZE-Beobachter starten serbische Streitkräfte eine Offensive gegen die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK).

21. März: Die NATO setzt ihre Vorwarnzeit vor einem Angriff von 48 auf wenige Stunden herab.

http://hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/ethno/kosovo/kosovo-110.html
 
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