Man sollte sich erstmal bewusst machen, wie die Situation im Kosovo zur Zeit ist:
Es gibt sozusagen 4 Parteien, deren Interessen sich mehr oder weniger decken.
Da wäre zum einen der Westen, repräsentiert durch die UNMIK (bald EULEX), und ihre derzeitige Marionettenregierung unter Führung Hashim Thacis. Ziel ist es, Kosovo für die eigenen wirtschaftlichen und imperialistischen Interessen zu instrumentalisieren, bzw regelrecht auszubeuten.
Die zweite Partei ist der serbische Staat, deren Ziel der weitere Fortbestand Kosovos innerhalb Serbiens ist, also die Wahrung der staatlichen Grenzen.
Die dritte, natürlich inoffizielle, Partei, ist die Mafia. Ihr Ziel ist es, möglichst viele hohe Ämter in dem neuen Staat zu besetzen, um ein 'Zentrum' für ihre organisiertes Verbrechen zu bilden.
Das die erste und die dritte Partei zusammenarbeiten und sich gegenseitig beeinflussen, ist durchaus wahrscheinlich.
Die vierte, kleinste und schwächste, Partei, ist die 'Levizja Vetevendosje' unter Albin Kurti. Sie ist die einzige Partei, die sich wirklich für das Wohlergehen des kosovarische Volk interessiert. Und zwar für das gesamte kosovarische Volk, unabhängig von Ethnie oder Religion (Sie ist diejenige, die auch meine persönliche Unterstützung genießt, aber das nur nebenbei
).
Die Interessengemeinschaften sind klar: Drei der vier Parteien sind für ein unabhängiges Kosovo, dazu auch noch die mächtigste, der Westen. Serbien steht hier auf verlorenem Posten. Ein Eingliedern in den serbischen Staat ist nicht mehr drin, deshalb blockiert man so gut wie möglich die Entwicklung. Aber nicht weil man 'sich rächen will' oder weil sie nach dem Motto handeln 'wenn ichs nicht haben kann, solls keiner haben', sondern, weil sie wissen, dass der Westen eine Appeasement-Politik verfolgt, und sie deshalb auf diesem Wege möglichst viel für sich rausschalgen wollen. Den Bogen dürfen sie jedoch nicht überspannen, denn sonst wird die Appeasement-Politik schnell durch militärischee Intervention ersetzt. Krieg ist schließlich auch eine Form von Diplomatie.
Dass der Kosovo weg ist, wissen die Politiker in Belgrad schon lange. Dem Wahlvolk erzählt man das natürlich nicht, denn sonst würden sie wohl nicht einmal die 5%-Hürde überwinden.
Da aber nun die Serben, dank Unterstützung Russlands, in ihrer Blockier-Politik durchaus erfolgreich sind, die Verhandlungen deshalb nciht zu einem gewünschten Resultat führen, setzt der Westen, mit ihm die Regierung in Prishtina, auf bilaterale Anerkennung, und fährt damit bisweilen durchaus erfolgreich.
Eine UN-Aufnahme ist auch ohne das Eingeständnis Ruslands noch drin, da bei einer Vollversammlung das Veto-Recht der Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates wegfällt. Um eine Mitgliedschaft zu erreichen, muss Kosovo eine 2/3 Merheit für sich gewinnen. Hier wären vor allem die Enthaltungen wichtig. Denn ~100 Mitlgiedsnationen der UN würden sich enthalten. D.h., wenn Kosovo ~70 Anerkennungen erreicht, wird wohl ein Antrag auf die Vollversammlung eingereicht, was wohl dann zu einer Mitlgliedschaft führen würde.
Dann wäre 'Republik Kosovo' offiziell ein vollständiger Staat, und Serbien müsste sich mit irgendwelchen Anforderungen zurück halten, da sonst wieder ein Militärschlag durch den Westen droht.
Russland wird sich auch zukünftig auf 'große Töne spucken' beschränken. Die Russen haben sich schon in Serbien eingenistet, und machens sichs immer gemütlicher. Mehr wollen die gar nicht. Ein Krieg der NATO gegen Serbien, wäre übrigens im russischen Interesse, so wie es der 99' auch schon war. Denn einem serbischen Staat, der komplett am Boden liegt, lässt sich der eigene Wille leichter aufdrücken bzw. leichter ausplündern, als einer, der für sich selbst und seine Souveränität sorgen kann.
P.S.
Hui, ist jetzt aber ein langer Text geworden