Ein Stern, der Deinen Namen trägt
Posted on April 10, 2013 by tapferimnirgendwo
Die Neiddebatte gehört zu Deutschland wie Sauerkraut und Döner. Es gibt jedoch eine Form von Neid, die alle anderen Neidischheiten in den Schatten stellt: der Holocaustneid. Wer heute in Deutchhland als Opfer noch eine Chance haben will, der braucht einen gelben Stern, der seinen Namen trägt.
Hartz IV Empfänger:
Raucher:
Moslems:
All diese Sterne wurden im vollen Ernst entworfen. Ohne gelben Stern kann man heutzutage eben als Opfer in Deutschland nicht mehr punkten. Überall in Deutschland erleben Menschen ihren ganz persönlichen Holocaust. Den neusten Völkermord von nebenan hat nun Akif Pirincci ausgemacht.
In seinem Artikel “Das Schlachten hat begonnen” behauptet er, dass zur Zeit in Deutschland ein “Genozid stattfindet. (…) Die Tat reiht sich ein in eine Serie von immer mehr und in immer kürzeren Abständen erfolgenden Bestialitäten, die zumeist von jungen Männern moslemischen Glaubens an deutschen Männern begangen werden.”
Endlich, jetzt haben auch die jungen deutschen Männer ihren ganz persönlich Völkermord, in dem sie Opfer sein dürfen. Endlich haben die jungen deutschen Männer mit Juden gleichgezogen. Hipp, hipp, Hurra. Ein dreifach donnerndes Akif Alaaf!
Akif Pirincci reiht sich mit seiner Wortwahl in eine ganze Reihe von recht unterhaltsamen Vergleichen ein. Allerdings hat er sich mittlerweile von dem Begriff “Genozid” etwas distanziert. Was ist nicht schon alles ein Völkermord gewesen: Der Gazastreifen, die Abtreibungen, die Existenz von Legebatterien, die Siuation der Manager in Deutschland, die Situation von Scientologen und sogar Sedika Weingärtners Büroklima. Ernsthaft! Im Jahr 2011 verklagte Sedika Weingärtner die Firma Siemens auf zwei Millionen Euro Schadensersatz, weil sie dort, ich zitiere: “Schlimmer behandelt wurde als Juden im 3. Reich.” Mehr noch: “Kein Jude in diesem Land musste jemals solche seelischen Qualen erleiden wie ich.”
Mich wundert die Schadensersatzhöhe ein wenig. Nur zwei Millionen Euro Wiedergutmachung für eine Behandlung, die schlimmer ist, als alles, was in diesem Land jemals Juden angetan wurde. Sedika Weingärtner ist ein Vorbild für Versöhnung und Menschlichkeit. Obwohl sie schlimmeres erleben musste, als Menschen in Konzentrationslagern, Deportationszügen und Gaskammern, obwohl ihre Nächte schlimmer waren als jede Pogromnacht, obwohl jeder Gang vom Parkplatz zum Büro ein reiner Todesmarsch gewesen sein muss, verlangt sie nur zwei Millionen Euro von ihren Peinigern. “Ach”, wird jetzt manch ein Spätgeborener seufzen, “wären doch bloß die Juden so versöhnlich wie Sedika Weingärtner.”
Ich muss gestehen, ich bin es langsam Leid, der fortschreitenden Geschmacklosigkeit in Sachen Holocaustneid in diesem lahmen Tempo zuzuschauen. Ich ahne nur zu gut, wohin diese ganze Neiddebatte am Ende führen wird: Jeder will seinen ganz privaten Holocaust! Einige munkeln ja schon, der Trend ginge zum Zweitholocaust. Deshalb wird es nicht lange dauern, bis auch der erste NPD-Fuzzie auf die Idee kommen wird, das NPD-Verbotsverfahren mit den Opfern des Nationalsozialismus’ zu vergleichen. Deshalb möchte ich der irgendwann unweigerlich eintretenden Geschmacklosigkeit vorweg kommen und schaue mir jetzt einige Minuten lang den folgenden Stern an, damit ich nicht ganz so schockiert sein werde, wenn die erste Kackbratze damit über die Straße läuft:
So, ich denke, jetzt kann mich nichts mehr schocken. Ich wünsche allen Neidhammeln ein frohes Vergleichen. Aber nicht vergessen: Schlechte Vergleiche sind schlimmer als Hitler!
Posted on April 10, 2013 by tapferimnirgendwo
Die Neiddebatte gehört zu Deutschland wie Sauerkraut und Döner. Es gibt jedoch eine Form von Neid, die alle anderen Neidischheiten in den Schatten stellt: der Holocaustneid. Wer heute in Deutchhland als Opfer noch eine Chance haben will, der braucht einen gelben Stern, der seinen Namen trägt.
Hartz IV Empfänger:
Raucher:
Moslems:
All diese Sterne wurden im vollen Ernst entworfen. Ohne gelben Stern kann man heutzutage eben als Opfer in Deutschland nicht mehr punkten. Überall in Deutschland erleben Menschen ihren ganz persönlichen Holocaust. Den neusten Völkermord von nebenan hat nun Akif Pirincci ausgemacht.
In seinem Artikel “Das Schlachten hat begonnen” behauptet er, dass zur Zeit in Deutschland ein “Genozid stattfindet. (…) Die Tat reiht sich ein in eine Serie von immer mehr und in immer kürzeren Abständen erfolgenden Bestialitäten, die zumeist von jungen Männern moslemischen Glaubens an deutschen Männern begangen werden.”
Endlich, jetzt haben auch die jungen deutschen Männer ihren ganz persönlich Völkermord, in dem sie Opfer sein dürfen. Endlich haben die jungen deutschen Männer mit Juden gleichgezogen. Hipp, hipp, Hurra. Ein dreifach donnerndes Akif Alaaf!
Akif Pirincci reiht sich mit seiner Wortwahl in eine ganze Reihe von recht unterhaltsamen Vergleichen ein. Allerdings hat er sich mittlerweile von dem Begriff “Genozid” etwas distanziert. Was ist nicht schon alles ein Völkermord gewesen: Der Gazastreifen, die Abtreibungen, die Existenz von Legebatterien, die Siuation der Manager in Deutschland, die Situation von Scientologen und sogar Sedika Weingärtners Büroklima. Ernsthaft! Im Jahr 2011 verklagte Sedika Weingärtner die Firma Siemens auf zwei Millionen Euro Schadensersatz, weil sie dort, ich zitiere: “Schlimmer behandelt wurde als Juden im 3. Reich.” Mehr noch: “Kein Jude in diesem Land musste jemals solche seelischen Qualen erleiden wie ich.”
Mich wundert die Schadensersatzhöhe ein wenig. Nur zwei Millionen Euro Wiedergutmachung für eine Behandlung, die schlimmer ist, als alles, was in diesem Land jemals Juden angetan wurde. Sedika Weingärtner ist ein Vorbild für Versöhnung und Menschlichkeit. Obwohl sie schlimmeres erleben musste, als Menschen in Konzentrationslagern, Deportationszügen und Gaskammern, obwohl ihre Nächte schlimmer waren als jede Pogromnacht, obwohl jeder Gang vom Parkplatz zum Büro ein reiner Todesmarsch gewesen sein muss, verlangt sie nur zwei Millionen Euro von ihren Peinigern. “Ach”, wird jetzt manch ein Spätgeborener seufzen, “wären doch bloß die Juden so versöhnlich wie Sedika Weingärtner.”
Ich muss gestehen, ich bin es langsam Leid, der fortschreitenden Geschmacklosigkeit in Sachen Holocaustneid in diesem lahmen Tempo zuzuschauen. Ich ahne nur zu gut, wohin diese ganze Neiddebatte am Ende führen wird: Jeder will seinen ganz privaten Holocaust! Einige munkeln ja schon, der Trend ginge zum Zweitholocaust. Deshalb wird es nicht lange dauern, bis auch der erste NPD-Fuzzie auf die Idee kommen wird, das NPD-Verbotsverfahren mit den Opfern des Nationalsozialismus’ zu vergleichen. Deshalb möchte ich der irgendwann unweigerlich eintretenden Geschmacklosigkeit vorweg kommen und schaue mir jetzt einige Minuten lang den folgenden Stern an, damit ich nicht ganz so schockiert sein werde, wenn die erste Kackbratze damit über die Straße läuft:
So, ich denke, jetzt kann mich nichts mehr schocken. Ich wünsche allen Neidhammeln ein frohes Vergleichen. Aber nicht vergessen: Schlechte Vergleiche sind schlimmer als Hitler!