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Einigung im Atomstreit mit dem Iran

papodidi

Geek
2. April 2015, 21:03 Uhr

Atomverhandlungen in Lausanne

Das sind die Eckpunkte der Einigung mit Iran


Weniger Zentrifugen, strikte Kontrollen im Gegenzug Aufhebung von Sanktionen: Iran und die 5+1-Gruppe in Lausanne haben sich auf Eckpunkte geeinigt. Die wichtigsten Details.


Ein "entscheidener Schritt", ein "Durchbruch", ein "großer Tag": Er sei froh und erleichtert, teilte Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach dem Ende der Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm in Lausanne mit. US-Präsident Obama sprach von einer "historischen Vereinbarung". Mehr Reaktionen hier.

Das sind die wichtigsten Eckpunkte, auf die sich Iran, USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland geeinigt haben:


  • Mehr als zwei Drittel der Zentrifugen des Iran zur Urananreicherung werden abgebaut. Iran verpflichtet sich für zehn Jahre, seinen Bestand an aktiven Zentrifugen von 19 000 auf 6000 zurückzufahren.
  • Für eine Dauer von zehn Jahren wird die Anreicherung von Uran und die Forschung daran so eingeschränkt sein, dass Iran ein Jahr lang bräuchte, um eine Atombombe zu bauen.
  • Die Uran-Anreicherung soll nur noch in Natanz fortgeführt werden, aber nicht mehr in Fordow. Die Anlage in Fordow liegt 80 Meter unter einem Berg und ist dadurch mit militärischen Mitteln kaum auszuschalten.
  • 95 Prozent des bereits angereicherten Urans sollen entweder verdünnt oder außer Landes gebracht werden.
  • Der Iran erklärt sich bereit, mindestens 15 Jahre lang kein Uran über 3,67 Prozent anzureichern. Von der Höhe der Anreicherung hängt ab, ob das Uran zum Bau einer Atomwaffe verwendet werden kann.
  • Die Internationale Gemeinschaft unterstützt Iran beim Bau eines modernen Schwerwasserreaktors in Arak, der sich nicht für die militärische, sondern nur für die friedlich Nutzung von Atomkraft eignet. Der alte Reaktor soll zerstört oder außer Landes gebracht werden. Schweres Wasser wird zur Herstellung von Plutonium benötigt, neben Uran das Ausgangsmaterial für eine Atombombe.
  • Auch nach Ablauf einer Zehn-Jahres-Frist sollen Forschung und Entwicklung im iranischen Nuklearprogramm nur in engen Grenzen erlaubt sein.
  • Insgesamt soll das iranische Atomprogramm für einen Zeitraum von 25 Jahren strikt überwacht werden. Die Kontrolleure der IAEA sollen umfassenden Zutritt zu den Nuklearanlagen und vorgelagerten Produktionskapazitäten bekommen.
  • Sobald Iran die Auflagen des Abkommens erfüllt hat, heben die USA, die UN und die Europäische Union alle Sanktionen auf, die wegen des Atomprogramms gegen Iran verhängt wurden.
  • Sollten die Kontrollen ergeben, dass der Iran gegen das Abkommen verstößt, können die Sanktionen aber jederzeit wieder in Kraft treten.
  • Sanktionen, die aus anderen Gründen verhängt wurden, bleiben bestehen.
  • Ein umfassendes Abkommen soll bis zum 30. Juni geschlossen werden.

Die Eckpunkte des Abkommens im Wortlaut finden Sie hier.

Die wichtigsten Eckpunkte für das Abkommen mit Iran - Politik - Süddeutsche.de

Es muss ja auch mal gute Nachrichten geben...
 
3. April 2015, 07:17 Uhr
Reaktionen auf das Rahmenabkommen mit Teheran

Iraner feiern Atomdeal - Israel zeigt sich besorgt

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  • Iran einigt sich mit den UN-Vetomächten und Deutschland auf Eckpunkte für ein gemeinsames Abkommen im Atomstreit.
  • Auf den Straßen Teherans feiern zahlreiche Iraner die in Lausanne erzielte Einigung. Irans Außenminister spricht von einem Gewinn für beide Seiten.
  • Bundesaußenminister Steinmeier sagt, eine veränderte Haltung in Iran habe entscheidend zum Zustandekommen der Vereinbarung beigetragen.
  • Israels Präsident Netanjahu sieht durch die Vereinbarung hingegen das Überleben seines Landes gefährdet.
  • Dem Abkommen zufolge wird Iran seine Urananreicherungsanlagen um zwei Drittel reduzieren. Im Gegenzug heben die USA, die EU und die UN Sanktionen auf, sobald Iran die Auflagen eines abschließenden Abkommens erfüllt. Dieses soll bis zum 30. Juni erarbeitet werden.

Freudenfeiern auf Teherans Straßen

Auf den Straßen Teherans feierten Hunderte Iraner die in Lausanne erzielte Einigung im Atomstreit. Auf der großen Straße Val-e-Asr, die von Süd nach Nord durch die iranische Hauptstadt führt, gab es in der Nacht zum Freitag Hupkonzerte, Menschen tanzten und sangen auf den Straßen. Viele Iraner formten das Siegeszeichen oder schwenkten weiße Taschentücher. Für die iranische Bevölkerung ist besonders die Aufhebung der Sanktionen wichtig, die der Wirtschaft und damit den Bürgern schwer zu schaffen machen.
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Netanjahu sieht "Überleben Israels" gefährdet

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht durch die Einigung mit Iran sein Land bedroht. Ein finales Abkommen auf der Basis des Rahmenabkommens "würde das Überleben Israels gefährden", sagte er in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama. Das Abkommen ermögliche Iran die Entwicklung von Atomwaffen und erhöhe die Risiken eines "furchtbaren Kriegs". Teheran werde dadurch der Weg zur Atombombe nicht versperrt, sondern vielmehr geebnet.
Obama entgegnete nach Angaben des Weißen Hauses, bei dem Rahmenabkommen handle es sich um einen "wichtigen Fortschritt" auf dem Weg zu einer langfristigen Lösung, die Iran die Möglichkeit der atomaren Bewaffnung nehme. Der US-Präsident sicherte Netanjahu zudem die Unterstützung der USA für Israels Sicherheit zu.
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Iraner feiern Atomdeal - Israel zeigt sich besorgt - Politik - Süddeutsche.de

Nun muss sich wohl Bibi seine Angriffspläne auf den Iran abschminken...:emir:

 
Die Mullahs werden heimlich weiterbauen. Und wenn die Sanktionen wegfallen wird es noch einfacher sein an die nötigen Mittel zu kommen. Dieses Abkommen ist nicht gut.
Der Iran wird ziemlich stark kontrolliert, da wird keine Bombe gebaut, hätten sie Interese an einer würden sie solchen Strengen auflagen gar nicht zustimmen, geschweige denn sie Hätten verhandelt, glaub was du willst, ist deine Sache.
 
Kann mich an keinen Angriffskrieg der Iraner, dieses "Schurkenstaates" aus der jüngeren oder jüngsten Geschichte erinnern. Wer also will bestimmen, welches Land Atomwaffen haben darf und welches nicht? Hier geht es schlichtweg um Erhaltung der Machtposition Israels in der Region. Das ist alles.
Natürlich soll Iran am besten zu allen auch für seine nationale Sicherheit empfindlichen Bereiche Zutritt verschaffen.
 
Die Aufhebung der Sanktionen öffnet den Spielraum für die Stärkung der konventionellen Streitkräfte des Irans, vor allem im Bereich der Luft-Streitkräfte. In den kommenden Monaten werden sicherlich einige Angebote aus Russland und China kommen (Su-30, Su-34, Su-35, Su-39, PF-17, J-10).
 
Genau, dieses Abkommen ist eine De Facto anerkennung des Irans als Regionalmacht, somit wird der Einfluss der Golfstaaten weiter Sinken auf der Welt, Saudi Arabien muss sich hüten Aktionen Gegen den Iran zu betätigen, sie werden neues Militärequipment bekommen, Sanktionen fallen dadurch weg, es ist Möglich das sich US Waffenhersteller liegerungen an den Iran Schicken um ihren Umsatz zu Stärken.
 
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