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Elektroautos, E- Mobilität

Fahrende Brandbomben? Gerücht über E-Autos wird von Versicherern widerlegt
E-Autos gelten als brandgefährlich. Statistiken und Versicherer entkräften das Vorurteil: Die Brandgefahr ist nicht höher als bei Verbrennern.

Meterhohe Flammen, explodierende Batterien, Feuerwehrleute am Rande der Verzweiflung – das Bild vom Elektroauto als rollende Zeitbombe hält sich hartnäckig. Immer wieder tauchen Videos auf, in denen E-Autos scheinbar unkontrollierbar brennen. Doch was steckt wirklich dahinter? Versicherer und Experten haben die Zahlen, die das Bild zurechtrücken.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die DEKRA haben unabhängig voneinander festgestellt: E-Autos geraten nicht häufiger in Brand als Verbrenner. Im Gegenteil. Laut EWE brennen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor etwa 60-mal häufiger als reine Elektroautos (via ewe.de). E-Autos bleiben zudem seltener liegen. Allerdings liegen Hybridfahrzeuge vorn, was das Brandrisiko angeht. Auch Versicherer bestätigen: Die Beiträge für E-Autos unterscheiden sich nicht von denen für Benziner oder Diesel. Kein Aufschlag wegen angeblicher Brandrisiken. Viele Versicherer wie die Allianz gewähren sogar Rabatte für vollelektrische Modelle. Die Zahlen der Versicherungen sprechen eine deutliche Sprache: Bei der DEVK etwa wurden 2025 lediglich zehn Brandschäden bei 45.000 versicherten E-Autos gemeldet – alle ausgelöst durch äußere Einflüsse wie Feuerwerkskörper.

Brandursachen: Was beim Akku anders ist und was nicht
Zwar brennen E-Autos aus anderen Gründen als Verbrenner, doch das Risiko bleibt gering. Bei Autos mit Benzin- oder Dieselmotor entstehen Brände meist durch undichte Kraftstoffleitungen oder abgenutzte Teile. Beim Elektroauto dagegen steht der Akku im Mittelpunkt: Gerät eine einzelne Batteriezelle ins Schwitzen – etwa durch einen Unfall oder einen technischen Defekt – kann sie eine Art Dominoeffekt auslösen. Diese Kettenreaktion heißt „Thermal Runaway“. Dabei wird immer mehr Hitze freigesetzt, die auf benachbarte Zellen überspringen kann. Doch moderne E-Autos sind mit ausgeklügelten Sicherheitssystemen ausgestattet. Die Elektronik behält Temperatur und Ladung ständig im Blick und schaltet im Ernstfall sofort ab, um einen Brand zu verhindern.

 
US-Behörden leiten neue Ermittlungen gegen Teslas "selbstfahrende" Software ein
Die Software lenkte Autos auf die Gegenfahrbahn und über rote Ampeln. Seit Jahren verspricht gerade Firmenchef Elon Musk in diesem Fall fahrlässig zu viel

Teslas Fahrassistenz-System ist ins Visier neuer Ermittlungen der US-Verkehrsaufsicht geraten. Im Mittelpunkt steht die fortgeschrittene Version "Full Self Driving". Damit sollen Teslas Elektroautos mit der Zeit autonom fahren – noch sollen aber die Menschen am Steuer bei Fehlern eingreifen. Bei der neuen Untersuchung geht es unter anderem um Fälle, in denen die Software Autos auf die Gegenfahrbahn lenkte oder trotz roter Ampeln auf Kreuzungen fahren ließ.

Die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA prüft bei ihrer Untersuchung 58 Zwischenfälle, bei denen 23 Menschen verletzt wurden. Zu Todesfällen kam es dabei nicht.

Fahrer müssen eingreifen
Tesla lässt Fahrer in den USA schon seit einiger Zeit FSD-Software auf öffentlichen Straßen testen. Insbesondere am Anfang veröffentlichten sie viele Videos, in denen das System zum Teil grobe Fehler machte und die Menschen am Steuer eingreifen mussten, um Unfälle zu verhindern. Laut Tesla-Chef Elon Musk wurde die Software mit neuen Versionen viel besser.

 
Was passiert mit ausgedienten Batterien aus E-Autos? Sechs Mythen im Check
Seit Jahren begleiten viele Vorurteile E-Auto-Batterien – sie halten angeblich nicht lange, sind schlecht zu recyceln und brennen leicht ab. Wir haben bei Experten nachgefragt

Elektroautos sollen den Verkehr klimafreundlich machen. Doch rund um ihre Batterien ranken sich hartnäckige Mythen – von angeblich kurzer Lebensdauer bis zu ungelösten Entsorgungsfragen. Was ist falsch, was ist Fakt? Zwei Experten liefern Antworten.

Roland Pomberger, Professor für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuniversität Leoben, beschäftigt sich mit sogenanntem "Future Waste". Das sind Produkte, die erst in Jahren oder Jahrzehnten zu Abfall werden. Dazu zählen auch Elektroautos – Fahrzeuge, die in Österreich immer häufiger gekauft werden, deren Batterien aber erst langfristig entsorgt oder wiederverwertet werden müssen. Manfred Schrödl leitet das Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe an der Technischen Universität Wien (TU Wien).

1. "Nach ein paar Jahren ist die Batterie kaputt"
Das stimme so nicht, sagt TU-Professor Schrödl und berichtet aus eigener Erfahrung: Er habe sein Elektroauto 2016 gekauft und seither 260.000 Kilometer damit zurückgelegt. "Der Akku ist immer noch bei 90 Prozent seiner Kapazität und wird sicher noch die nächsten fünf Jahre halten", sagt er. Allerdings, räumt Schrödl ein, sei in seinem Wagen ein großer Akku mit 90 Kilowattstunden verbaut. Solche Batterien müssten seltener geladen werden und werden dadurch weniger strapaziert. Dennoch gilt aus seiner Sicht: "Bei guter Behandlung halten die Batterien in Elektroautos etwa 15 Jahre." Dass die Hersteller selbst oft eine kürzere Dauer angeben, habe mit Haftungsgründen zu tun.

"Bei guter Behandlung halten die Batterien in Elektroautos etwa 15 Jahre." (Manfred Schrödl, TU Wien)
Auch Abfallexperte Roland Pomberger kann den Mythos vom schnellen Batterieversagen nicht bestätigen. Er selbst fahre bereits sein zweites Elektroauto. Sein altes habe mehr als 400.000 Kilometer zurückgelegt – mit derselben Batterie. "Natürlich nimmt die Kapazität mit der Zeit ab", sagt Pomberger, "aber dass sie einfach kaputt wird, stimmt so nicht."

 
Energieintensiver Lithiumabbau
Elektroautos sind schon nach zwei Jahren klimafreundlicher als Verbrenner
Bei Betrachtung der Gesamtbilanz sind Elektroautos in Bezug auf Treibhausgasausstoß im Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, allerdings nicht von Anfang an
Elektroautos zahlen sich aus, wenn es ums Klima geht. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von Forschenden der Duke University in den USA, die diese Woche im Fachjournal PLOS Climate veröffentlicht wurde. Selbstverständlich ist das nicht, verursachen Elektroautos Untersuchungen zufolge zunächst mehr CO2 als Verbrenner.

Das Team um Hauptautor Pankaj Sadavarte untersuchte die CO2- und Luftschadstoffemissionen verschiedener Fahrzeugtypen bis zum Jahr 2050. Dabei flossen sowohl die Emissionen aus der Kraftstoffproduktion und dem Betrieb als auch jene aus Batterieherstellung und Fahrzeugmontage ein. Die Forschenden verglichen batterieelektrische Fahrzeuge mit klassischen Benzinern unter verschiedenen Zukunftsszenarien, in denen der Anteil von E-Autos in den USA schrittweise steigt.

Vorteil nach zwei Jahren
Das Ergebnis: In den ersten beiden Jahren ihrer Nutzung stoßen Elektroautos über den gesamten Lebenszyklus hinweg rund 30 Prozent mehr CO2 aus als Verbrenner. Grund dafür ist der energieintensive Abbau von Lithium und die Produktion der Batterien. Nach dem zweiten Jahr jedoch kippt die Bilanz: Ab dann sind die kumulierten Emissionen von E-Autos niedriger als die der fossilen Alternativen.

 
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