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Eröffnung!

Ein Lehrer bat seine Schüler, in die nächste Stunde einen Plastiksack und einen Sack Kartoffeln mitzubringen.
Für jeden Menschen, dem sie etwas nicht verzeihen wollten,
das er ihnen in ihrem Leben angetan hatte, sollten die Schüler eine möglichst große Kartoffel wählen, auf diese dessen Namen schreiben und die Kartoffel in den Plastiksack legen.

Nun sollten sie diesen Sack Kartoffel eine Woche lang mit sich herumtragen, d.h. überall dahin mitnehmen, wo sie hingingen.
Dies machte den Schülern klar, welche Last man mit sich herumträgt, wenn man einem anderen nicht verzeiht und wie belastend es ist, an Kränkungen und Groll festzuhalten.
 
Wenn wir anderen deren Worte oder Verhalten verzeihen, dann tun wir nicht den anderen einen Gefallen, sondern nur uns selbst. Wir befreien uns von einer seelischen Last und können so wieder lebendiger werden.
Verletzungen und Kränkungen, die wir nicht loslassen, lähmen uns, vergiften unser seelisches Wohlbefinden und hindern uns an unserer seelischen Entfaltung.
Wieviele Kartoffeln tragen Sie mit sich herum?
Wieviel leichter würden Sie durchs Leben gehen,
wenn Sie verzeihen würden?
 
Wer lächelt, statt zu toben,
ist immer der Stärkere.


Wahrsagerin zur Ehefrau: "Morgen stirbt ihr Mann."
"Ich weiss " antwortet die Frau. "Mich interessiert nur, ob ich freigesprochen werde."



Ein Mann sitzt in einer psychologischen Untersuchung.
Der Psychologe malt ein Dreieck und fragt:
"Woran denken Sie, wenn Sie das sehen?" "An Sex",
antwortet der Patient.
Der Psychologe malt eine Kreis und fragt wieder:
"Woran denken Sie, wenn Sie das sehen?"-
"An Sex" antwortet der Patient.
Der Psychologe malt ein Viereck und fragt wieder:
"Und woran denken Sie, wenn Sie das sehen?"
"An Sex" sagt der Patient.
Der Psychologe: "Sie denken immer nur an das eine"
Der Patient: "Wer malt denn hier die ganze Zeit diese Sc
hweinereien?"
 
Friedrich Dürrenmatt: Der Tunnel

- Inhaltsangabe und Interpretation -

Der Einbruch eine Katastrophe bringt einen Studenten zuerst zur Verzweiflung und dann zu Gott. Wie das "Atelierfest" von Hildesheimer ein Klassiker unter den surrealen Kurzgeschichten und ein Hauptwerk des Schweizer Autors​
Inhaltsangabe

Auf einer alltäglichen Fahrt wundert sich ein 24-Jähriger, dass der Zug ungewöhnlich lange in einem Tunnel bleibt, den er sonst nie sonderlich bemerkt hat. Seine Unruhe wächst, aber die Mitreisenden sind nicht beunruhigt. Auch der Schaffner versichert ihm, dass alles in Ordnung sei.
Der 24-Jährige fragt sich zum Zugführer durch. Der kann sich den langen Tunnel nicht erklären. Gemeinsam kämpfen sie sich zur Lokomotive vor. Der Führerraum ist leer, der Lokomotivführer ist schon nach fünf Minuten abgesprungen. Der Zugführer aber blieb an Bord, aus Verantwortungsgefühl für die Reisenden und weil er, wie er sagt, "immer ohne Hoffnung gelebt" habe. Die Lokomotive gehorcht nicht mehr, die Notbremse funktioniert nicht, und der Zug rast immer schneller und schneller in den dunklen Abgrund.
"Was sollen wir tun", fragt der Zugführer verzweifelt. "Nichts", antwortet ihm der 24jährige, "ohne sein Gesicht vom tödlichen Schauspiel abzuwenden." "Gott ließ uns fallen, und so stürzen wir denn auf ihn zu."
 
Interpretation

Dürrenmatts fantastische Geschichte beschreibt den urplötzlichen, unerklärlichen Einbruch des Schreckens in den Alltag. Der Zug ist ein Symbol für das in festen Bahnen verlaufende Leben der Menschen, die die sich abzeichnende Katastrophe nicht wahrhaben wollen, sondern sich auf die Alltäglichkeit verlassen.
Die Hauptperson der Geschichte, der 24jährige Student, dessen Namen der Leser nicht erfährt, ist anders: Vielleicht seine einzige Fähigkeit ist, "das Schreckliche hinter den Kulissen" zu sehen. Er verschließt bewusst alle Körperöffnungen, verstopft sich die Ohren mit Watte, trägt über der Sehbrille eine Sonnenbrille und raucht Zigarren, die ihn offenbar beruhigen. Er tut das, um zu verhindern, dass das Schreckliche hereindringt. Am Ende sieht er dem kommenden Tod mutig ins Auge, wendet den Blick nicht ab.
 
Theologische Interpretation

Im letzten Satz gibt der Protagonist eine theologische Interpretation ab und verleiht dadurch dem absurden, unverständlichen Geschehen zumindest den Hauch einer Bedeutung: Auf den Alltag, die Technik und die dahinterstehenden Naturgesetze sei nur so lange Verlass, wie Gott uns in seiner Hand halte. Danach sind der Alltag und die Naturgesetze, das eigene Leben, nur der Gnade Gottes zu verdanken.
Diese Deutung des Studenten verschiebt das Problem ins Theologische, indem er das unverständliche Geschehen als Willen Gottes deutet. Dies macht es nicht weniger unverständlich. Denn der Wille Gottes bleibt unklar, der Protagonist kann selbst nicht sagen, ob es eine Strafe ist, und wenn ja, wofür die Menschen im Zug bestraft werden, oder worauf das "Fallenlassen" sonst zurückzuführen sein könnte. Die Reisenden stürzen, so glaubt der Student, nicht in die Hölle, sondern auf Gott zu, den der Student in der Dunkelheit vermutet: Ein deus absconditus, dessen Absichten und Zwecke dem Menschen unerklärlich bleiben.
 
"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."
- Douglas Adams
 
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