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Falscher Ratko Mladic in Wien
Die Polizei glaubte irrtümlich, den Kriegsverbrecher Ratko Mladic in Wien gefunden zu haben. Der Unschuldige will jetzt klagen.
Ein Polizeieinsatz am vergangenen Wochenende in Wien sorgt nun in Bosnien für Schlagzeilen. Nach einem anonymen Hinweis stürmten WEGA-Polizisten eine Wohnung in Wien-Fünfhaus - dort sollte sich der meistgesuchte Kriegsverbrecher aus dem Bosnienkrieg, Ratko Mladic aufhalten.
Doch in der Wohnung fand sich ein - Doppelgänger. Dieser hat, so bestätigt das Innenministerium, eine "subjektive Ähnlichkeit" mit dem seit Jahren fieberhaft gesuchten früheren bosnisch-serbischen Militärchef. Es habe von jemandem einen sehr konkreten Tipp gegeben, dass sich Mladic unter falschem Namen in Wien aufhalten soll.
"Ich bin immer noch geschockt, nehme Beruhigungstabletten", erzählt der "Doppelgänger" Avde Saracevica, 62, im Gespräch mit dem KURIER. Vergangenen Samstag hatte es plötzlich an der Wohnungstür geläutet. Seine Frau Munira, 58, öffnete - und sah sich bewaffneten Polizisten gegenüber. Sie wurde an der Hand in den Gang gezogen. Dort und vor dem Haus seien noch mehr Polizisten gestanden. Unterdessen durchsuchten Beamte die Wohnung und fanden Saracevica. Der zuckerkranke Bosnier - ein gelernter Schweißer und Schlosser - lebt seit 18 Jahren in Wien. Der einzige Sohn studiert hier. Anhand seiner Zähne und eines Muttermales stellte die Polizei nach einer halben Stunde schließlich fest, dass Saracevica nicht der Gesuchte ist.
"Ich kann nicht glauben, dass so was in Wien passiert. Mladić hat mich, einst Unternehmer, aus Bosnien vertrieben, jetzt werde ich mit dem Verbrecher verwechselt", sagt Saracevica. Er will nun die Polizei verklagen.
Ähnlicher Fall
Schon vor zwei Jahren hatte eine nicht unähnliche Verwechslung in Wien für Schlagzeilen gesorgt: Nach der Verhaftung des serbischen Kriegsverbrechers Radovan Karadžić am 21. Juli 2008 in Serbien wurde kolportiert, dass sich Karadžić davor als Alternativmediziner "Pera" auch in Österreich aufgehalten haben soll - und bei einem seiner Wien-Besuche sei er sogar knapp der Polizei entgangen: Cobra-Beamte hatten im Zuge der Fahndung nach einem Mordverdächtigen im Mai 2007 eine Wohnung gestürmt und waren dort auf den - unbeteiligten - "Wunderheiler" gestoßen. Ob das tatsächlich Karadžić war, konnte nie restlos geklärt werden.
Falscher Ratko Mladic in Wien | kurier.at
Falls es schon einen thread darüber gibt, kann dieser gelöscht werden
Die Polizei glaubte irrtümlich, den Kriegsverbrecher Ratko Mladic in Wien gefunden zu haben. Der Unschuldige will jetzt klagen.
Ein Polizeieinsatz am vergangenen Wochenende in Wien sorgt nun in Bosnien für Schlagzeilen. Nach einem anonymen Hinweis stürmten WEGA-Polizisten eine Wohnung in Wien-Fünfhaus - dort sollte sich der meistgesuchte Kriegsverbrecher aus dem Bosnienkrieg, Ratko Mladic aufhalten.
Doch in der Wohnung fand sich ein - Doppelgänger. Dieser hat, so bestätigt das Innenministerium, eine "subjektive Ähnlichkeit" mit dem seit Jahren fieberhaft gesuchten früheren bosnisch-serbischen Militärchef. Es habe von jemandem einen sehr konkreten Tipp gegeben, dass sich Mladic unter falschem Namen in Wien aufhalten soll.
"Ich bin immer noch geschockt, nehme Beruhigungstabletten", erzählt der "Doppelgänger" Avde Saracevica, 62, im Gespräch mit dem KURIER. Vergangenen Samstag hatte es plötzlich an der Wohnungstür geläutet. Seine Frau Munira, 58, öffnete - und sah sich bewaffneten Polizisten gegenüber. Sie wurde an der Hand in den Gang gezogen. Dort und vor dem Haus seien noch mehr Polizisten gestanden. Unterdessen durchsuchten Beamte die Wohnung und fanden Saracevica. Der zuckerkranke Bosnier - ein gelernter Schweißer und Schlosser - lebt seit 18 Jahren in Wien. Der einzige Sohn studiert hier. Anhand seiner Zähne und eines Muttermales stellte die Polizei nach einer halben Stunde schließlich fest, dass Saracevica nicht der Gesuchte ist.
"Ich kann nicht glauben, dass so was in Wien passiert. Mladić hat mich, einst Unternehmer, aus Bosnien vertrieben, jetzt werde ich mit dem Verbrecher verwechselt", sagt Saracevica. Er will nun die Polizei verklagen.
Ähnlicher Fall
Schon vor zwei Jahren hatte eine nicht unähnliche Verwechslung in Wien für Schlagzeilen gesorgt: Nach der Verhaftung des serbischen Kriegsverbrechers Radovan Karadžić am 21. Juli 2008 in Serbien wurde kolportiert, dass sich Karadžić davor als Alternativmediziner "Pera" auch in Österreich aufgehalten haben soll - und bei einem seiner Wien-Besuche sei er sogar knapp der Polizei entgangen: Cobra-Beamte hatten im Zuge der Fahndung nach einem Mordverdächtigen im Mai 2007 eine Wohnung gestürmt und waren dort auf den - unbeteiligten - "Wunderheiler" gestoßen. Ob das tatsächlich Karadžić war, konnte nie restlos geklärt werden.
Falscher Ratko Mladic in Wien | kurier.at
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