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Free Schrottland

Der_Buchhalter

Gesperrt
Da braut sich was zusammen, wir gehen weiter dank Kosovo... free Schottland!!! Fuck UK denken sich da die Schotten. ^^



[h1]Schottlands Flirt mit der Scheidung[/h1]
300 Jahre nach der Vereinigung Englands und Schottlands liebäugeln die Schotten mit der Trennung - eine Reportage

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„Die Unabhängigkeit wäre gut, denn schlimmer als jetzt kann es ja kaum werden“, meint der junge Gary, der sich als „Vollblut-Schotten“ bezeichnet. In O’Neill’s Pub, einem irischen Lokal in der Altstadt von Aberdeen, entspannt sich Gary mit zwei Freunden von seinem Tagewerk. „Wir haben doch Öl und Whiskey“ – das soll die Grundlage der schottischen Unabhängigkeit bilden, deshalb will er in der bevorstehenden Parlamentswahl für die Scottish National Party, die SNP, stimmen. Hält er denn den Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich, exakt zum 300. Geburtstag dieser Union, für wahrscheinlich?





„Nein“, versetzt er nach kurzer Pause etwas betreten. Garys Freund Gordon, ein Spediteur, bleibt der seit Jahrzehnten führenden Partei Schottlands, Labour, treu: „Die Unabhängigkeit ist ein sentimentaler Traum, wir könnten uns auch mit den Ölgeldern nicht selbst verwalten.“ Aberdeen, der größte Hafen Schottlands und das Hauptquartier der britischen Erdöl-Förderung in der Nordsee, ist ein passender Ort für diese Überlegungen.

Boom

Die aus Granit erbaute Stadt erlebt gegenwärtig einen Boom, denn der hohe Ölpreis schiebt auch kleinere Vorkommen wieder in die Gewinnzone. „Ja, es boomt“, gibt der bullige Mechaniker John, der nach eigenen Angaben aus der „Republik Liverpool“ kommt, zu. „Aber das nützt Schottland nichts, alles fließt in die Kassen in Westminister.“ Deshalb will auch der Engländer, der seit zwanzig Jahren draußen auf den Bohrinseln arbeitet, diesmal der SNP den Vorzug geben.
Tatsächlich profitiert Schottland nur indirekt vom Öl: rund 140 000 Arbeitsplätze (in Aberdeen jeder vierte) und zusätzliche Investitionen vom ganzen Versorgungssektor. Aber die Steuern und Abgaben fließen allesamt nach London; pro Jahr sind das immerhin etwa 15 Milliarden Euro. Im Gegenzug schickt die britische Regierung jährlich eine Pauschal-Subvention nach Edinburgh, um den übergroßen Staatssektor in Schottland zu finanzieren. Die 1999 eingerichtete autonome Regierung gibt letztlich nur diese transferierten Gelder aus.


Zweifel regen sich

Die schottischen Nationalisten unter der charismatischen Führung des Ökonomen Alex Salmond versprechen ein Referendum über die Unabhängigkeit in etwa drei Jahren, sofern sie zur stärksten Kraft im Parlament werden und Salmond Erster Minister einer Koalition wird. Neuerdings sind auch die Engländer laut Meinungsumfragen für die Trennung, aber bei den Schotten regen sich ernsthafte Zweifel: Vor ein paar Monaten vermochte sich noch die Hälfte der Befragten dafür zu begeistern, inzwischen ist es nur noch ein gutes Viertel.
Sandy, ein älterer Herr aus dem schottischen Hochland, der lange Jahre in der britischen Armee gedient hat, sitzt mit seiner Frau an einem der langen Holztische im Pub. Er will überraschenderweise auch die SNP wählen, aber nur, weil er deren Kandidatin in seinem Wahlkreis mag. „Die sprichwörtliche Vernunft der Schotten wird die Teilung verhindern. Wir sind stärker als Nation innerhalb einer Nation“, erklärt er bedächtig.


"Maggie Thatcher im Schafspelz"

Am Nebentisch hat sich die blonde Fiona mit einer Freundin hingesetzt. „Ich bin Labour-Anhängerin, aber ich bin Sozialistin. Weshalb sollte ich Tony Blair wählen, der doch bloß Maggie Thatcher im Schafspelz ist?“ Deshalb wird sie am nächsten Donnerstag aus Protest zu Hause bleiben. Auch sie lehnt die Unabhängigkeit ab, pikanterweise, weil sie befürchtet, dass eine dominante SNP billigen antienglischen Rassismus schüren könnte.
Der Konsens in O’Neill’s Bar ist deutlich: Labour soll einen Denkzettel erhalten. Und weil die Konservativen in Schottland noch immer Seltenheitswert haben, bieten sich die Nationalisten an. Der Politologe Michael Dyer von der Uni Aberdeen zerpflückt deren Wirtschaftsprogramm genüsslich: „Sie sind Populisten; sie bieten einen skandinavischen Wohlfahrtsstaat mit irischen Steuersätzen an.“
Die Prachtstraße von Aberdeen, ein auf Brückenbögen errichtetes Meisterwerk der Ingenieurskunst, heißt passenderweise Union Street. Allerdings nicht nach der Union zwischen England und Schottland von 1707, sondern nach der Union Großbritanniens mit Irland ein knappes Jahrhundert später. Und diese Verschmelzung erwies sich ja nicht als dauerhaft, die SNP verweist gerne auf Irlands Blüte als unabhängiger Staat. Trotzdem scheint das Vereinigte Königreich auf absehbare Zeit gesichert, obwohl der Schutzheilige der SNP, Sean Connery, versprochen hat, er werde aus seinem karibischen Exil in ein unabhängiges Schottland heimkehren. (Martin Alioth aus Aberdeen, DER STANDARD, Printausgabe 26.4.2007)
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[h1]"Keltische Achse" gegen Vereinigtes Königreich[/h1]
[h2]Regierungschef Alex Salmond, der der Scottish Nationalist Party angehört, will "echte " Unabhängigkeit statt Autonomierechten[/h2]
Schottlands Regierungschef, der Erste Minister Alex Salmond, präsentierte am Dienstag ein Konzept für die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich Großbritannien. Salmond, dessen Scottish Nationalist Party im Mai mit ihrem Wahlsieg 50 Jahre Dominanz der britischen Labour-Partei beendete, hat im Wahlkampf die Abhaltung eines Referendums über die Abtrennung der Provinz von Großbritannien versprochen.Bisher schien dies unmöglich: alle drei Oppositionsparteien (Labour, Tories und Liberaldemokraten) vertraten die Ansicht, dass die 1999 zugestandenen Autonomierechte, in deren Rahmen das schottische Regionalparlament eingerichtet wurde, ausreichend seien. Ein SNP-Antrag auf Abhaltung einer Volksabstimmung hätte somit keine Chance auf eine Mehrheit – die Dreierallianz warf Salmond regelmäßig vor, diese Bestrebungen seien lediglich Verschwendung von Steuergeldern.


Opposition kompromissbereit

Doch nun kommt Bewegung in die Debatte: ein am Montag veröffentlichtes Positionspapier, das von den Vorsitzenden aller drei Parteien unterzeichnet ist, stellt zumindest eine Debatte über mögliche Weiterentwicklungen des schottischen Selbstbestimmungsrechts in Aussicht.
Salmond erfreut sich nach drei Monaten im Amt guter Umfragewerte: die Wählerschaft weiß Initiativen wie die Abschaffung der Straßenmaut für die Brücken über die Flüsse Forth und Tay im Osten Schottlands und die Rücknahme der umstrittenen Rezeptgebühr zu schätzen. Die Bewohner der abgelegenen Inseln sind über die Einsetzung einer Kommission, die die Angleichung der Fährtarife an die Preise für Busfahrten untersucht, erfreut. Auch der Vorschlag, Schottland zur atomwaffenfreien Zone zu erklären, fand breite Unterstützung.


"Keltische Achse"

Salmon besuchte bereits zweimal die nordirische Hauptstadt Belfast – Beobachter sprechen von einer "keltischen Achse", die Schottland, Wales und Nordirland ermöglichen soll, Druck auf die Londoner Zentralregierung auszuüben. Bevor er zum ersten Mal als First Minister nach London reiste, machte er seine Aufwartung in Brüssel, um die Stimmung für einen möglichen EU-Beitritt eines unabhängigen Schottlands auszuloten. Dieses Ansinnen dürfte sich allerdings komplizierter als erwartet gestalten: das Land müsste die vollständige Beitrittsprozedur hinter sich bringen, und Mitgliedsstaaten wie Spanien, die selber mit Abspaltungstendenzen kämpfen, könnten die Aufnahme per Veto verhindern.
 
Die sind dort schon ewig zu gange. Welche Vorteile hätte Schottland wenn es ein selbständiger Staat ist und welche Probleme haben die überhaupt ?
 
Nationalist Robertson im Interview: Unabhängigkeit "binnen Jahren"

[h2]Angus Robertson, der Wahlkampfleiter der Scottish National Party, kritisiert Warnungen: Schotten sollen eingeschüchtert werden[/h2]
Angus Robertson leitet in der Parteizentrale in Edinburgh den Wahlkampf der Scottish National Party. Mit ihm sprach Erhard Stackl über die Motive der Nationalisten.* * *STANDARD: Am 3. Mai hat die schottische Nationalpartei SNP die Chance, die Wahlen zu gewinnen. Könnte das der Anfang der Trennung Schottlands von England sein?
Angus Robertson: Ich würde es lieber als neue Phase unserer Beziehungen bezeichnen, geprägt von Gleichberechtigung. In Europa ist das normale Verhältnis zwischen Freunden und Nachbarn das von unabhängigen Ländern.


STANDARD: Tony Blair hat gewarnt, dass diese Wahl eine Entscheidung „für eine ganze Generation“ oder länger sei.
Robertson: Das hat mehr mit den Ängsten der Labour Party zu tun, die in allen Umfragen abrutscht — wegen des Irakkriegs, auch wegen des Parteispendenskandals. Am 3. Mai wird entschieden, wer die Regierung in Schottland bildet. Die Unabhängigkeitsfrage wird in einer Volksabstimmung – wir schätzen so um 2010 – entschieden werden. Labour versucht, schon jetzt die Auseinandersetzung von 2010 zu führen, weil sie schon seit acht Jahren im schottischen Parlament an der Macht sind, und überhaupt in der schottischen Politik seit 50 Jahren die Vorherrschaft haben. Außer der CSU in Bayern gibt es kein Beispiel einer politischen Partei in Europa, die sich so lange an der Macht gehalten hat. Und die Leute haben es satt. Deshalb liegt die SNP in den Umfragen sieben Prozentpunkte voran.


STANDARD: Blair sagte auch, die Unabhängigkeit würde jeden Schotten 5000 Pfund (7.400 €) mehr Steuern im Jahr kosten.
Robertson: Die Schotten sollen eingeschüchtert werden, es wird gesagt, dass unsere Zukunft eine Katstrophe sein wird. Was diesen Wahlkampf von 2003 und 1999 unterscheidet, als Labour die gleiche Kampagne führte, ist, dass es die Leute nicht mehr glauben. Weil die Frage der Unabhängigkeit in einer Volksabstimmung geklärt wird, können auch Leute jetzt für uns stimmen, die gegen die Unabhängigkeit sind, aber eine neue Regierung wollen.


STANDARD: Woher kommt die Unterstützung der Unternehmer? Die SNP gilt als eher links und wenn man Ihr Abstimmungsverhalten im britischen Unterhaus anschaut – gegen Irakkrieg und Studiengebühren, für die Rechte Homosexueller – ist es das ebenfalls.
Robertson: Gesellschaftlich sind wir eine progressive Partei aber wir sind auch für eine erfolgreiche schottische Wirtschaft. Wir schauen uns unsere Nachbarländer an, insbesondere Irland und die dortige Steuerreform. Die ist auch für Unternehmer interessant.


STANDARD: Labour sagt, die Einnahmen aus dem Nordseeöl seien geringer, als das, was aus dem Budget von London nach Schottland transferiert wird.
Robertson: Die sagen sehr viel, aber es stimmt fast kein Wort. Wir schauen nach Norwegen, wo sie einen Ölfonds geschaffen haben, er ist jetzt einer der größten Investitionsfonds dieser Erde. Wir wollen das nachmachen, damit folgende Generationen noch etwas vom Ölreichtum haben, statt der jetzigen Situation, wo alles nach London fließt und wir sehen keinen Penny davon.


STANDARD: Der SNP fehlt ein Koalitionspartner. Die Liberaldemokraten haben abgelehnt, weil sie gegen das Unabhängigkeitsreferendum sind.
Robertson: Vor Wahlen wird viel gesagt. Unsere möglichen Koalitionspartner müssen sich nicht für etwas einsetzen, woran sie nicht glauben, sie müssen nicht die Unabhängigkeit unterstützen. Das Volk soll das entscheiden.


STANDARD: Laut „Economist“ könnte es für ein unabhängiges Schottland mit der EU schwierig werden. Man müsste Beitragsverhandlungen aufnehmen, Frankreich muss ein Referendum abhalten, Spanien könnte dagegen sein ...
Robertson: Das ist einfach falsch. Es ist unmöglich, einseitig aus der EU auszutreten, man müsste über einen Austritt verhandeln. Grönland (eine autonome Region im Königreich Dänemark, Anm.) ist vor einigen Jahren ausgetreten. Auch wenn sich die Verfassung ändert, ist man damit nicht außerhalb der EU.


STANDARD: Wann wird Schottland unabhängig sein?
Robertson: Ich bin sicher, dass in der schottischen Gesellschaft die Zuversicht wächst und wir die Unabhängigkeit in einer Volksabstimmung binnen Jahren, nicht Jahrzehnten erreichen können.
 
Die sind dort schon ewig zu gange. Welche Vorteile hätte Schottland wenn es ein selbständiger Staat ist und welche Probleme haben die überhaupt ?

Sie hätten bestimmt Vorteile oder sie wollen einfach frei sein weisst du weg von der Königin Elisabeth und einfach selber ein Präsidenten stellen.

Einfache Kiste.
 
25.07





[h1]Schwere Niederlage für Brown[/h1]
[h2]Sieg der Schottischen Nationalpartei SNP bei Nachwahl in der bisherigen Labour-Hochburg Glasgow-Ost löst Führungsdebatte aus[/h2]
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Glasgow - Die britische Labour-Partei und Premierminister Gordon Brown haben bei einer Nachwahl in der schottischen Heimat des Regierungschefs erneut eine schwere Schlappe erlitten. Labour verlor den als sicher geltenden Wahlkreis Glasgow-Ost am Donnerstag an die schottischen Nationalisten. Bei der Unterhauswahl 2005 hatte der Kandidat der seit elf Jahren regierenden Partei noch mit einem Vorsprung von über 13.000 Stimmen gewonnen. Brown dürfte am Freitag bei einem Treffen mit Spitzenfunktionären von Labour und Gewerkschaften heftiger Gegenwind drohen.




"Das war eine massive Protestwahl. Aber ich glaube nicht, ob das zu einem ernsthaften Versuch führen wird, ihn (Brown) abzusetzen, obwohl ihm ein schweres Wochenende bevorsteht", sagte der Politikprofessor Wyn Grant von der Universität Warwick. Die Gewerkschaften, die Labour maßgeblich finanzieren, dürften ihren Druck auf Brown erhöhen. Brown wollte im Laufe des Tages zu den in Warwick versammelten Funktionären von Partei und Gewerkschaften sprechen. Gewerkschaftsführer werfen dem seit 13 Monaten amtierenden Brown vor, die Armen vergessen zu haben. Der Wahlkreis Glasgow-Ost, der jahrzehntelang eine Labour-Hochburg war, ist von großer Armut geprägt.
Brown und die Labour-Partei haben mit den Folgen der Kreditkrise zu kämpfen, die das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt. Zu schaffen machen ihnen auch die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie, die vor allem die sozial Schwachen treffen. Die Gewerkschaften fordern eine Kehrtwende mit ausgeweiteten Streikrechten und freier Schulspeisung. Es wird allerdings nicht erwartet, dass Brown den Forderungen am Freitag nachgeben wird.
In Meinungsumfragen liegt Labour derzeit 20 Prozentpunkte hinter den oppositionellen Konservativen. Die nächste Wahl zum Unterhaus muss spätestens im Mai 2010 stattfinden. (Reuters)
 
Sie hätten bestimmt Vorteile oder sie wollen einfach frei sein weisst du weg von der Königin Elisabeth und einfach selber ein Präsidenten stellen.

Einfache Kiste.

dummschwätzer.....

kosovo und schottland haben nix gemeinsam:confused::confused: :confused:

1. gordon brown ist schotte und zur zeit wichtigster mann in GB

zeig mir mal einen kosovoalbaner der so eine wichtige position in serbien hatte :rolleyes:

2. die schotten haben schon ein parlament in denen sie ihre gesetze verabschieden können, hatten das die kosovoalbaner auch?

3. england hat in den letzen jahren kein massaker unter den schotten angerichtet wie die serben unter den albanern

4. kriegen die schotten milliarden an transferzahlungen von den engländern... die einzigen für die sich die unabhängigkeit auszahlen würde wäre London
 
dummschwätzer.....

kosovo und schottland haben nix gemeinsam:confused::confused: :confused:

1. gordon brown ist schotte und zur zeit wichtigster mann in GB

zeig mir mal einen kosovoalbaner der so eine wichtige position in serbien hatte :rolleyes:

2. die schotten haben schon ein parlament in denen sie ihre gesetze verabschieden können, hatten das die kosovoalbaner auch?

3. england hat in den letzen jahren kein massaker unter den schotten angerichtet wie die serben unter den albanern

4. kriegen die schotten milliarden an transferzahlungen von den engländern... die einzigen für die sich die unabhängigkeit auszahlen würde wäre London

Das sieht die schottische Bevölkerung aber anders. :birdman::birdman::birdman::birdman:
 
Da braut sich was zusammen, wir gehen weiter dank Kosovo... free Schottland!!! Fuck UK denken sich da die Schotten. ^^



[h1]Schottlands Flirt mit der Scheidung[/h1]
300 Jahre nach der Vereinigung Englands und Schottlands liebäugeln die Schotten mit der Trennung - eine Reportage

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„Die Unabhängigkeit wäre gut, denn schlimmer als jetzt kann es ja kaum werden“, meint der junge Gary, der sich als „Vollblut-Schotten“ bezeichnet. In O’Neill’s Pub, einem irischen Lokal in der Altstadt von Aberdeen, entspannt sich Gary mit zwei Freunden von seinem Tagewerk. „Wir haben doch Öl und Whiskey“ – das soll die Grundlage der schottischen Unabhängigkeit bilden, deshalb will er in der bevorstehenden Parlamentswahl für die Scottish National Party, die SNP, stimmen. Hält er denn den Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich, exakt zum 300. Geburtstag dieser Union, für wahrscheinlich?





„Nein“, versetzt er nach kurzer Pause etwas betreten. Garys Freund Gordon, ein Spediteur, bleibt der seit Jahrzehnten führenden Partei Schottlands, Labour, treu: „Die Unabhängigkeit ist ein sentimentaler Traum, wir könnten uns auch mit den Ölgeldern nicht selbst verwalten.“ Aberdeen, der größte Hafen Schottlands und das Hauptquartier der britischen Erdöl-Förderung in der Nordsee, ist ein passender Ort für diese Überlegungen.

Boom

Die aus Granit erbaute Stadt erlebt gegenwärtig einen Boom, denn der hohe Ölpreis schiebt auch kleinere Vorkommen wieder in die Gewinnzone. „Ja, es boomt“, gibt der bullige Mechaniker John, der nach eigenen Angaben aus der „Republik Liverpool“ kommt, zu. „Aber das nützt Schottland nichts, alles fließt in die Kassen in Westminister.“ Deshalb will auch der Engländer, der seit zwanzig Jahren draußen auf den Bohrinseln arbeitet, diesmal der SNP den Vorzug geben.
Tatsächlich profitiert Schottland nur indirekt vom Öl: rund 140 000 Arbeitsplätze (in Aberdeen jeder vierte) und zusätzliche Investitionen vom ganzen Versorgungssektor. Aber die Steuern und Abgaben fließen allesamt nach London; pro Jahr sind das immerhin etwa 15 Milliarden Euro. Im Gegenzug schickt die britische Regierung jährlich eine Pauschal-Subvention nach Edinburgh, um den übergroßen Staatssektor in Schottland zu finanzieren. Die 1999 eingerichtete autonome Regierung gibt letztlich nur diese transferierten Gelder aus.


Zweifel regen sich

Die schottischen Nationalisten unter der charismatischen Führung des Ökonomen Alex Salmond versprechen ein Referendum über die Unabhängigkeit in etwa drei Jahren, sofern sie zur stärksten Kraft im Parlament werden und Salmond Erster Minister einer Koalition wird. Neuerdings sind auch die Engländer laut Meinungsumfragen für die Trennung, aber bei den Schotten regen sich ernsthafte Zweifel: Vor ein paar Monaten vermochte sich noch die Hälfte der Befragten dafür zu begeistern, inzwischen ist es nur noch ein gutes Viertel.
Sandy, ein älterer Herr aus dem schottischen Hochland, der lange Jahre in der britischen Armee gedient hat, sitzt mit seiner Frau an einem der langen Holztische im Pub. Er will überraschenderweise auch die SNP wählen, aber nur, weil er deren Kandidatin in seinem Wahlkreis mag. „Die sprichwörtliche Vernunft der Schotten wird die Teilung verhindern. Wir sind stärker als Nation innerhalb einer Nation“, erklärt er bedächtig.


"Maggie Thatcher im Schafspelz"

Am Nebentisch hat sich die blonde Fiona mit einer Freundin hingesetzt. „Ich bin Labour-Anhängerin, aber ich bin Sozialistin. Weshalb sollte ich Tony Blair wählen, der doch bloß Maggie Thatcher im Schafspelz ist?“ Deshalb wird sie am nächsten Donnerstag aus Protest zu Hause bleiben. Auch sie lehnt die Unabhängigkeit ab, pikanterweise, weil sie befürchtet, dass eine dominante SNP billigen antienglischen Rassismus schüren könnte.
Der Konsens in O’Neill’s Bar ist deutlich: Labour soll einen Denkzettel erhalten. Und weil die Konservativen in Schottland noch immer Seltenheitswert haben, bieten sich die Nationalisten an. Der Politologe Michael Dyer von der Uni Aberdeen zerpflückt deren Wirtschaftsprogramm genüsslich: „Sie sind Populisten; sie bieten einen skandinavischen Wohlfahrtsstaat mit irischen Steuersätzen an.“
Die Prachtstraße von Aberdeen, ein auf Brückenbögen errichtetes Meisterwerk der Ingenieurskunst, heißt passenderweise Union Street. Allerdings nicht nach der Union zwischen England und Schottland von 1707, sondern nach der Union Großbritanniens mit Irland ein knappes Jahrhundert später. Und diese Verschmelzung erwies sich ja nicht als dauerhaft, die SNP verweist gerne auf Irlands Blüte als unabhängiger Staat. Trotzdem scheint das Vereinigte Königreich auf absehbare Zeit gesichert, obwohl der Schutzheilige der SNP, Sean Connery, versprochen hat, er werde aus seinem karibischen Exil in ein unabhängiges Schottland heimkehren. (Martin Alioth aus Aberdeen, DER STANDARD, Printausgabe 26.4.2007)
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OMG!!!!

jetzt wird schottland mit dem kosovo verglichen!!!
 
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