Damien
Ultra-Poster
Bundeswehr verzichtet auf neue Gewehre
Es ist ein leidiges Thema für die Truppe: Soldaten klagen immer wieder über mangelhafte Ausrüstung. Auch die Hauptwaffe, das G36-Sturmgewehr, gerät in die Kritik. Jetzt stoppt das Verteidigungsministerium gar den Kauf weiterer Modelle.
Schlimmer kann es für einen Soldaten wohl kaum kommen: Salven peitschen durch die Luft, die Hitze des Gefechts nimmt zu - und plötzlich funktioniert die wichtigste Waffe nicht mehr. Der Soldat kann noch so genau anvisieren, seine Kugeln treffen einfach nicht mehr das Ziel. Was wie ein Albtraum klingt, ist Realität. Seit Monaten ist bekannt: Die Standardwaffe der Bundeswehr, das G36-Sturmgewehr, ist nicht mehr treffsicher, sobald sie heiß läuft. Vor allem Soldaten im Afghanistan-Einsatz beschwerten sich darüber. Sie fürchteten, sich im Ernstfall nicht schützen zu können. Das Bundesverteidigungsministerium ließ die Vorfälle zunächst überprüfen, jetzt stoppt es den Kauf weiterer Modelle. Das berichtet die "Bild am Sonntag".
In Absprache mit dem Bundesrechnungshof prüfe die Bundeswehr mit Forschern des Ernst-Mach-Instituts, dem Bundeskriminalamt und Munitionsherstellern demnach nun erneut die Ursachen der mangelnden Zielgenauigkeit des Gewehrs. Bis zum Abschluss der Tests bestelle die Truppe keine G36 mehr. Die "Bild am Sonntag" zitiert den Bundesrechnungshof mit den Worten: "Es gilt zu vermeiden, dass das Verteidigungsministerium bis zu 34 Millionen Euro in ein Gewehr investiert, das möglicherweise den Anforderungen der Truppe nicht genügt."
Von der Leyens "groteske" Reform
Im Februar vermuteten Experten laut einem Bericht von "Tagesschau.de" noch, dass Schwankungen in der Qualität der Munition für die Panne verantwortlich sind, nicht die Güte des Sturmgewehrs des Herstellers Heckler und Koch. Damals hieß es: "Das Gewehr G36 ist technisch zuverlässig und ohne Mängel." Daran gibt es nun offenbar ernsthafte Zweifel.
Mangelhafte Ausrüstung plagt die Truppe seit Jahren. Hochrangige Militärs klagten während ihres Einsatzes in Afghanistan unter anderem über zu wenig gepanzerte Fahrzeuge und zu wenig Nachschub. Sie kritisierten wiederholt, dass allzu große Sparsamkeit, die Sicherheit der Soldaten gefährde.
Als Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kürzlich ihre Pläne vorstellte, die Attraktivität der Truppe zu erhöhen, ließ beißende Kritik dann auch nicht lange auf sich warten. Von der Leyen setzt derzeit darauf, die Arbeitsbedingungen der Soldaten zu verbessern - unter anderem durch zusätzliche Angebote für die Kinderbetreuung, WLAN in den Kasernen und flexiblere Arbeitszeiten. Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr nannte von der Leyens Pläne "grotesk". Die Ministerin komme ihm vor, "wie eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt", sagte er. "Von der Leyen hat ganz offensichtlich keine Ahnung von Militär." Um die Attraktivität der Bundeswehr zu steigern, brauchten die Soldaten vernünftige Ausrüstung, so der Ex-General. Die CDU-Politikerin pochte dagegen darauf, dass beides miteinander einher gehen müsse. Andernfalls könne die Bundeswehr ohne Wehrpflicht nicht mehr ausreichend Personal anwerben.
G36 nicht treffsicher: Bundeswehr verzichtet auf neue Gewehre - n-tv.de
Es ist ein leidiges Thema für die Truppe: Soldaten klagen immer wieder über mangelhafte Ausrüstung. Auch die Hauptwaffe, das G36-Sturmgewehr, gerät in die Kritik. Jetzt stoppt das Verteidigungsministerium gar den Kauf weiterer Modelle.
Schlimmer kann es für einen Soldaten wohl kaum kommen: Salven peitschen durch die Luft, die Hitze des Gefechts nimmt zu - und plötzlich funktioniert die wichtigste Waffe nicht mehr. Der Soldat kann noch so genau anvisieren, seine Kugeln treffen einfach nicht mehr das Ziel. Was wie ein Albtraum klingt, ist Realität. Seit Monaten ist bekannt: Die Standardwaffe der Bundeswehr, das G36-Sturmgewehr, ist nicht mehr treffsicher, sobald sie heiß läuft. Vor allem Soldaten im Afghanistan-Einsatz beschwerten sich darüber. Sie fürchteten, sich im Ernstfall nicht schützen zu können. Das Bundesverteidigungsministerium ließ die Vorfälle zunächst überprüfen, jetzt stoppt es den Kauf weiterer Modelle. Das berichtet die "Bild am Sonntag".
In Absprache mit dem Bundesrechnungshof prüfe die Bundeswehr mit Forschern des Ernst-Mach-Instituts, dem Bundeskriminalamt und Munitionsherstellern demnach nun erneut die Ursachen der mangelnden Zielgenauigkeit des Gewehrs. Bis zum Abschluss der Tests bestelle die Truppe keine G36 mehr. Die "Bild am Sonntag" zitiert den Bundesrechnungshof mit den Worten: "Es gilt zu vermeiden, dass das Verteidigungsministerium bis zu 34 Millionen Euro in ein Gewehr investiert, das möglicherweise den Anforderungen der Truppe nicht genügt."
Von der Leyens "groteske" Reform
Im Februar vermuteten Experten laut einem Bericht von "Tagesschau.de" noch, dass Schwankungen in der Qualität der Munition für die Panne verantwortlich sind, nicht die Güte des Sturmgewehrs des Herstellers Heckler und Koch. Damals hieß es: "Das Gewehr G36 ist technisch zuverlässig und ohne Mängel." Daran gibt es nun offenbar ernsthafte Zweifel.
Mangelhafte Ausrüstung plagt die Truppe seit Jahren. Hochrangige Militärs klagten während ihres Einsatzes in Afghanistan unter anderem über zu wenig gepanzerte Fahrzeuge und zu wenig Nachschub. Sie kritisierten wiederholt, dass allzu große Sparsamkeit, die Sicherheit der Soldaten gefährde.
Als Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kürzlich ihre Pläne vorstellte, die Attraktivität der Truppe zu erhöhen, ließ beißende Kritik dann auch nicht lange auf sich warten. Von der Leyen setzt derzeit darauf, die Arbeitsbedingungen der Soldaten zu verbessern - unter anderem durch zusätzliche Angebote für die Kinderbetreuung, WLAN in den Kasernen und flexiblere Arbeitszeiten. Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr nannte von der Leyens Pläne "grotesk". Die Ministerin komme ihm vor, "wie eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt", sagte er. "Von der Leyen hat ganz offensichtlich keine Ahnung von Militär." Um die Attraktivität der Bundeswehr zu steigern, brauchten die Soldaten vernünftige Ausrüstung, so der Ex-General. Die CDU-Politikerin pochte dagegen darauf, dass beides miteinander einher gehen müsse. Andernfalls könne die Bundeswehr ohne Wehrpflicht nicht mehr ausreichend Personal anwerben.
G36 nicht treffsicher: Bundeswehr verzichtet auf neue Gewehre - n-tv.de