Gehört Deutschland zum Islam?
Veröffentlicht am Juni 2, 2012
Nachdem nun die Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört, wieder Fahrt aufgenommen hat, Wulff sagt Ja, Söder auch, jedenfalls was Bayern betrifft und Gauck ist sich nicht ganz sicher, hat aber eine klare Tendenz zum Ja, jedenfalls was die Muslime betrifft, möchte ich nun die Frage stellen: “Gehört Deutschland zum Islam?”
Da muss ich jetzt natürlich etwas spezifischer werden: Ich meine das Deutschland von heute mit der Verfassung des Grundgesetzes. Ich meine nicht das Deutschland während des Nationalsozialismus. Zu diesem Deutschland gehörte nämlich schon der Teil des Islams, der vom Großmufti von Jerusalem vertreten wurde:
“Amin al-Husseini spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und der Zusammenarbeit von islamistischen Antisemiten mit den Nationalsozialisten. Er war überzeugter Befürworter der Vernichtung der europäischen Juden im Deutschen Reich. Er knüpfte Kontakte zu den Nationalsozialisten, gewann die Unterstützung durch deutsche Führungskreise und lebte ab 1941 in Berlin. Al-Husseini war Mitglied der SS und betrieb Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache.”
Auch heute noch gibt es manche hochrangige muslimische Politiker, die es mit Hitler halten. Der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas Abdallah Jarbu sagt zum Beispiel folgendes:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“
Dann gibt es noch Dr. Sallah Sultan, Präsident des Amerikanischen Zentrums für Islamforschung, der phantasiert:
„Die Juden haben zum Beispiel diesen französischen Doktor Toma getötet, der Juden umsonst behandet hat, um die Lehren des Christentums zu verbreiten. Obwohl er ihr Freund war und sie von ihm profitiert haben, haben sie ihn an einem ihrer Feiertage entführt und geschlachtet, zusammen mit einer Schwester. Sie haben Matzebrot aus ihrem Blut gemacht. Sie machen das jedes Jahr. Die Welt muss davon erfahren!”
Nicht zu vergessen der ehemalige libanesische Minister, Wiam Wahhab, der zur WM 2010 scherzte:
„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben. Hahahahaha!“
Aber wie gesagt, das Deutschland unter den Nationalsozialisten meine ich nicht. Ich meine das Deutschland von heute. Gehört es zum Islam? Vor ein paar Wochen war ich bei der wunderbaren Veranstaltung “Kabarett am Minarett”.
In der Veranstaltung “Kabarett am Minarett” von Christian Bechmann und Escht Kabarett sang mit Jürgen Becker der katholische Diakon Willibert Pauels zusammen mit dem religionsübergreifenden Publikum “Heidewitzka Herr Kapitän”, während vom Minarett der Muezzin rief. Özgür Cebe machte herrlich bissige Stand Up Comedy über religiösen Fundamentalismus und kritisierte dabei deutlich Schwulenhass und Antisemitismus. Meltem Kaptan las eine herrlich komische deutsche Übersetzung eines türkischen Märchens über die Ziegen Fathma und Aische und bei allem Frohsinn wurde dennoch auch auf die aktuellen Ereignisse in Frankreich hingewiesen und der Opfer des feigen terroristischen Attentats in Toulouse gedacht.
Die ganze Moschee atmete an diesem Abend den Geist der Freiheit. Selten habe ich so stark gespürt, wie froh ich bin, in dieser vielfältigen Gesellschaft zu leben. Ich habe gelacht und geweint. Geweint auch, weil an diesem Abend klar wurde, was es mit der Integration auf sich hat: Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Wie sagte es Willibert Pauels an diesem Abend:
“Vor nichts haben die Fundamentalisten der Welt mehr Angst, als vor dem Lachen! Wer lacht, hat keine Angst und wer keine Angst hat, bleibt offen!”
Es war ein symbolischer Akt, den die Moschee in Duisburg mit dieser Veranstaltung wagte. Christen, Muslime, Agnostiker und Atheisten standen gemeinsam auf der Bühne in der Moschee, lachten und sangen gemeinsam und auf einmal wurde deutlich, was “symbolistisch” bedeutet. Das Wort “Symbol” kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt: “Etwas Zusammengefügtes”.
Ja, an diesem Abend waren alle Menschen in der Moschee zusammengefügt, trotz aller Unterschiedlichkeiten. Es war ein Gefühl in dem Raum, wie man es leider viel zu selten erlebt: Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Stehende Ovationen am Ende der Veranstaltung machten klar, wonach sich jeder in der Moschee sehnte: Gelassenheit!
Die Moscheengemeinde bewies Gelassenheit und lachte mit, als Özgür Cebe die Lieder“Santa Scharia” und “Unter der Burka” sang und Willibert Pauels sagte: “Tja, Jesus war eher ein Fresser und Säufer; schon mal Scheiße für den Islam.” Aber auch der zeitlose Klassiker “Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin” wurde angestimmt und die katholische Kirche bekam ihr Fett weg, weil vor ein paar Tagen in Königswinter ein katholischer Kindergarten sind nicht entblödet hatte, einer Erzieherin zu kündigen, weil sie Ehebruch begangen hatte.
Selten habe ich die Werte unserer aufgeklärten Verfassung so lebendig gesehen wie in der Moschee in Duisburg!
Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Zu diesem Islam gehört Deutschland ganz ohne Zweifel. Deutschland gehört aber auch zu dem Islam, das wie selbstverständlich Moscheen und Begegnungsstätten in Deutschland baut, arabische Küche kocht und muslimische Kultur lebt und somit für eine tolerante und offene Bürgergesellschaft sorgt. Henryk M. Broder hat mal folgendes gesagt:
“Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört oder ob es nur die Muslime sind, die in Deutschland leben, kann man zwar stellen, aber nicht beantworten. Auch die Sprecher der islamischen Verbände bestehen im Allgemeinen darauf, dass es “den Islam” nicht gibt, dass es sich um eine vielfältige Kultur/Zivilisation/Religion handelt, in der viele Strömungen nebeneinander existieren, dass es nicht nur die Sunniten und die Schiiten gibt, sondern auch zahllose andere Untergruppen, wobei auch die Muslime untereinander nicht einig sind, ob zum Beispiel die Alewiten und die Jesiden Muslime sind oder Häretiker, die vom wahren Glauben abgefallen sind.
Welcher Islam soll nun zu Deutschland gehören? Der rabiate Islam der Wahabiten, die Dieben die Hände abhacken und Ehebrecherinnen steinigen, oder der vergleichsweise aufgeklärte Islam, wie er in Marokko praktiziert wird, wo inzwischen Frauen das Recht haben, sich scheiden zu lassen? (…) Und sobald es muslimische Komiker und Komikerinnen gibt, die mit ihrer Religion so umgehen wie Monty Python mit dem Christentum und Mel Brooks mit dem Judentum, wenn Muslime die Freiheit des Individuums mehr schätzen werden als die Ehre eines Kollektivs, wenn Salman Rushdie nicht mit dem Tod bedroht, sondern zu Vorträgen an arabischen Universitäten eingeladen wird, dann wird der Islam zu Deutschland und zu Europa gehören. Wie das Christentum und das Judentum, die Vegetarier und die Fleischesser, die Atheisten und die Agnostiker, wie Angela Merkel und Dolly Buster.”
Was also immer der Islam sein mag und was auch immer unter Deutschland fällt, eines ist klar: Deutschland gehört zum Islam wie der Islam zu Deutschland gehört. Sie gehören allerdings genauso zusammen, wie der Rechtsradikalismus leider immer noch zu Deutschland gehört und wie der Fatwa-Terrorismus leider immer noch zum Islam gehört. Das heißt nicht, dass jeder Deutscher ein Nazi und jeder Muslim ein Salafist ist, aber es bedeutet schon, dass alle Deutsche und alle Muslime, die sich auf die positiven Seiten ihrer Nationalität oder Religionszugehörigkeit etwas einbilden, nicht zu den schlechten Seiten ihrer Gruppe schweigen können. In Deutschland gibt es nun mal Rechtsradikalismus und in nicht wenigen islamischen Staaten herrscht der blanke Terror und die Verfolgung Andersdenkender, was man allein schon daran sehen kann, dass fast alle Länder, die Homosexualität mit dem Tode bestrafen, islamistische Regime sind.
Mir ist schon klar, dass sich bei dieser Moral alle muslimischen Deutschen einer ungerechten Doppelbelastung ausgesetzt sehen, weil sie sowohl den Holocaust als auch 9/11 als historische Verantwortung am Arsch kleben haben, das fördert schon Frustration, aber umso mehr bewundere ich jeden Deutschen, der regelmäßig zu Allah betet und dabei dennoch nicht den Humor verliert. Am Ende ist alles eh nur eine Frage des Glaubens. Die Deutungshoheit über den Islam hat, wie bei jeder anderen Religion auch, niemand, und wenn der Papst das tausendmal glaubt. Zu welcher Religion ein Mensch gehört entscheidet ausschließlich der Gläubige selbst. Oder wie sagte Özgür Cebe einst in einem wunderbaren Streitgespräch, an dem auch ich beteiligt sein durfte: “Ferner beteiligen sich hier keine Muslime an dem Gespräch, außer mir und ich bin noch nicht mal einer.”
Danke Özgür. Besser kann man es nicht ausdrücken!
Gehört Deutschland zum Islam? | Tapfer im Nirgendwo
Veröffentlicht am Juni 2, 2012
Nachdem nun die Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört, wieder Fahrt aufgenommen hat, Wulff sagt Ja, Söder auch, jedenfalls was Bayern betrifft und Gauck ist sich nicht ganz sicher, hat aber eine klare Tendenz zum Ja, jedenfalls was die Muslime betrifft, möchte ich nun die Frage stellen: “Gehört Deutschland zum Islam?”
Da muss ich jetzt natürlich etwas spezifischer werden: Ich meine das Deutschland von heute mit der Verfassung des Grundgesetzes. Ich meine nicht das Deutschland während des Nationalsozialismus. Zu diesem Deutschland gehörte nämlich schon der Teil des Islams, der vom Großmufti von Jerusalem vertreten wurde:
“Amin al-Husseini spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und der Zusammenarbeit von islamistischen Antisemiten mit den Nationalsozialisten. Er war überzeugter Befürworter der Vernichtung der europäischen Juden im Deutschen Reich. Er knüpfte Kontakte zu den Nationalsozialisten, gewann die Unterstützung durch deutsche Führungskreise und lebte ab 1941 in Berlin. Al-Husseini war Mitglied der SS und betrieb Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache.”
Auch heute noch gibt es manche hochrangige muslimische Politiker, die es mit Hitler halten. Der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas Abdallah Jarbu sagt zum Beispiel folgendes:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“
Dann gibt es noch Dr. Sallah Sultan, Präsident des Amerikanischen Zentrums für Islamforschung, der phantasiert:
„Die Juden haben zum Beispiel diesen französischen Doktor Toma getötet, der Juden umsonst behandet hat, um die Lehren des Christentums zu verbreiten. Obwohl er ihr Freund war und sie von ihm profitiert haben, haben sie ihn an einem ihrer Feiertage entführt und geschlachtet, zusammen mit einer Schwester. Sie haben Matzebrot aus ihrem Blut gemacht. Sie machen das jedes Jahr. Die Welt muss davon erfahren!”
Nicht zu vergessen der ehemalige libanesische Minister, Wiam Wahhab, der zur WM 2010 scherzte:
„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben. Hahahahaha!“
Aber wie gesagt, das Deutschland unter den Nationalsozialisten meine ich nicht. Ich meine das Deutschland von heute. Gehört es zum Islam? Vor ein paar Wochen war ich bei der wunderbaren Veranstaltung “Kabarett am Minarett”.
In der Veranstaltung “Kabarett am Minarett” von Christian Bechmann und Escht Kabarett sang mit Jürgen Becker der katholische Diakon Willibert Pauels zusammen mit dem religionsübergreifenden Publikum “Heidewitzka Herr Kapitän”, während vom Minarett der Muezzin rief. Özgür Cebe machte herrlich bissige Stand Up Comedy über religiösen Fundamentalismus und kritisierte dabei deutlich Schwulenhass und Antisemitismus. Meltem Kaptan las eine herrlich komische deutsche Übersetzung eines türkischen Märchens über die Ziegen Fathma und Aische und bei allem Frohsinn wurde dennoch auch auf die aktuellen Ereignisse in Frankreich hingewiesen und der Opfer des feigen terroristischen Attentats in Toulouse gedacht.
Die ganze Moschee atmete an diesem Abend den Geist der Freiheit. Selten habe ich so stark gespürt, wie froh ich bin, in dieser vielfältigen Gesellschaft zu leben. Ich habe gelacht und geweint. Geweint auch, weil an diesem Abend klar wurde, was es mit der Integration auf sich hat: Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Wie sagte es Willibert Pauels an diesem Abend:
“Vor nichts haben die Fundamentalisten der Welt mehr Angst, als vor dem Lachen! Wer lacht, hat keine Angst und wer keine Angst hat, bleibt offen!”
Es war ein symbolischer Akt, den die Moschee in Duisburg mit dieser Veranstaltung wagte. Christen, Muslime, Agnostiker und Atheisten standen gemeinsam auf der Bühne in der Moschee, lachten und sangen gemeinsam und auf einmal wurde deutlich, was “symbolistisch” bedeutet. Das Wort “Symbol” kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt: “Etwas Zusammengefügtes”.
Ja, an diesem Abend waren alle Menschen in der Moschee zusammengefügt, trotz aller Unterschiedlichkeiten. Es war ein Gefühl in dem Raum, wie man es leider viel zu selten erlebt: Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Stehende Ovationen am Ende der Veranstaltung machten klar, wonach sich jeder in der Moschee sehnte: Gelassenheit!
Die Moscheengemeinde bewies Gelassenheit und lachte mit, als Özgür Cebe die Lieder“Santa Scharia” und “Unter der Burka” sang und Willibert Pauels sagte: “Tja, Jesus war eher ein Fresser und Säufer; schon mal Scheiße für den Islam.” Aber auch der zeitlose Klassiker “Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin” wurde angestimmt und die katholische Kirche bekam ihr Fett weg, weil vor ein paar Tagen in Königswinter ein katholischer Kindergarten sind nicht entblödet hatte, einer Erzieherin zu kündigen, weil sie Ehebruch begangen hatte.
Selten habe ich die Werte unserer aufgeklärten Verfassung so lebendig gesehen wie in der Moschee in Duisburg!
Es geht und vor allem, es ist eigentlich ganz leicht!
Zu diesem Islam gehört Deutschland ganz ohne Zweifel. Deutschland gehört aber auch zu dem Islam, das wie selbstverständlich Moscheen und Begegnungsstätten in Deutschland baut, arabische Küche kocht und muslimische Kultur lebt und somit für eine tolerante und offene Bürgergesellschaft sorgt. Henryk M. Broder hat mal folgendes gesagt:
“Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört oder ob es nur die Muslime sind, die in Deutschland leben, kann man zwar stellen, aber nicht beantworten. Auch die Sprecher der islamischen Verbände bestehen im Allgemeinen darauf, dass es “den Islam” nicht gibt, dass es sich um eine vielfältige Kultur/Zivilisation/Religion handelt, in der viele Strömungen nebeneinander existieren, dass es nicht nur die Sunniten und die Schiiten gibt, sondern auch zahllose andere Untergruppen, wobei auch die Muslime untereinander nicht einig sind, ob zum Beispiel die Alewiten und die Jesiden Muslime sind oder Häretiker, die vom wahren Glauben abgefallen sind.
Welcher Islam soll nun zu Deutschland gehören? Der rabiate Islam der Wahabiten, die Dieben die Hände abhacken und Ehebrecherinnen steinigen, oder der vergleichsweise aufgeklärte Islam, wie er in Marokko praktiziert wird, wo inzwischen Frauen das Recht haben, sich scheiden zu lassen? (…) Und sobald es muslimische Komiker und Komikerinnen gibt, die mit ihrer Religion so umgehen wie Monty Python mit dem Christentum und Mel Brooks mit dem Judentum, wenn Muslime die Freiheit des Individuums mehr schätzen werden als die Ehre eines Kollektivs, wenn Salman Rushdie nicht mit dem Tod bedroht, sondern zu Vorträgen an arabischen Universitäten eingeladen wird, dann wird der Islam zu Deutschland und zu Europa gehören. Wie das Christentum und das Judentum, die Vegetarier und die Fleischesser, die Atheisten und die Agnostiker, wie Angela Merkel und Dolly Buster.”
Was also immer der Islam sein mag und was auch immer unter Deutschland fällt, eines ist klar: Deutschland gehört zum Islam wie der Islam zu Deutschland gehört. Sie gehören allerdings genauso zusammen, wie der Rechtsradikalismus leider immer noch zu Deutschland gehört und wie der Fatwa-Terrorismus leider immer noch zum Islam gehört. Das heißt nicht, dass jeder Deutscher ein Nazi und jeder Muslim ein Salafist ist, aber es bedeutet schon, dass alle Deutsche und alle Muslime, die sich auf die positiven Seiten ihrer Nationalität oder Religionszugehörigkeit etwas einbilden, nicht zu den schlechten Seiten ihrer Gruppe schweigen können. In Deutschland gibt es nun mal Rechtsradikalismus und in nicht wenigen islamischen Staaten herrscht der blanke Terror und die Verfolgung Andersdenkender, was man allein schon daran sehen kann, dass fast alle Länder, die Homosexualität mit dem Tode bestrafen, islamistische Regime sind.
Mir ist schon klar, dass sich bei dieser Moral alle muslimischen Deutschen einer ungerechten Doppelbelastung ausgesetzt sehen, weil sie sowohl den Holocaust als auch 9/11 als historische Verantwortung am Arsch kleben haben, das fördert schon Frustration, aber umso mehr bewundere ich jeden Deutschen, der regelmäßig zu Allah betet und dabei dennoch nicht den Humor verliert. Am Ende ist alles eh nur eine Frage des Glaubens. Die Deutungshoheit über den Islam hat, wie bei jeder anderen Religion auch, niemand, und wenn der Papst das tausendmal glaubt. Zu welcher Religion ein Mensch gehört entscheidet ausschließlich der Gläubige selbst. Oder wie sagte Özgür Cebe einst in einem wunderbaren Streitgespräch, an dem auch ich beteiligt sein durfte: “Ferner beteiligen sich hier keine Muslime an dem Gespräch, außer mir und ich bin noch nicht mal einer.”
Danke Özgür. Besser kann man es nicht ausdrücken!
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