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Popeye
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Ein dunkles Kapitel in der griechischen Geschichte wird trotz griechischer Quellen vom griechischen Regime geleugnet.
Es waren neben serbischen auch griechische Freischärler, welche am Völkermord an den Bosniaken mitgemacht haben. Griechische Medien selbst hatten seinerzeit darüber berichtet.
Von den etwa hundert Angehörigen einer griechischen Freiwilligengarde in Serbisch-Bosnien waren im September 1995 vier von Karadzic mit dem Orden des ,Weißen Adlers’ ausgezeichnet worden:
Ließt euch den Text durch
Fortsetzung : Griechische Freischärler in Srebrenica : TRANSATLANTIC FORUM
Es waren neben serbischen auch griechische Freischärler, welche am Völkermord an den Bosniaken mitgemacht haben. Griechische Medien selbst hatten seinerzeit darüber berichtet.
Andrianopoulos wird übrigens auf diesem Blog gelegentlich zitiert. Nach eigenen Angaben wurde er von der Staatsanwaltschaft zu einem Gespräch eingeladen, bevor der Fall versandete:Zwei Tage nach dem Fall der Enklave, als das Massaker an den eingeschlossenen Muslimen der Kleinstadt weitgehend abgeschlossen war, berichtete die Athener Tageszeitung “Ethnos”, dass in Srebrenica die griechische und die serbische Flagge Seite an Seite gehisst worden seien, als Beweis “der Liebe und der Solidarität der beiden Völker und der Dankbarkeit, die die serbischen Soldaten für die griechischen Freiwilligen empfinden, die an ihrer Seite kämpfen”. Diese Art der Berichterstattung über die größten Verbrechen auf europäischem Boden seit 1945 war in Griechenland Regel, nicht Ausnahme.
Der frühere griechische Parlamentsabgeordnete und Minister Andreas Andrianopoulos macht die “absurd pro-serbische” Berichterstattung der Massenmedien des Landes dafür verantwortlich, dass die öffentliche Meinung in Griechenland “den Westen” für alle Übel der Belgrader Kriege verantwortlich machte. Andrianopoulos ist als einer der wenigen gegen diesen Meinungsstrom geschwommen. Er war es auch, der im Jahr 2005 im Parlament eine Untersuchung der näheren Umstände der griechischen Beteiligung an dem Massaker verlangte.
Zu dem griechischen "Anteil" am Völkermord in Srebrenica hat auch der Grieche, Takis Michas seinerzeit ein Buch mit dem Titel "Die unheilige Allianz Griechenland und Milosevics Serbien" veröffentlicht, und schrieb:Er habe die mit der Untersuchung beauftragte Staatsanwältin auf Zeitungsartikel und Fotografien aufmerksam gemacht, in denen sogar die Namen griechischer Kämpfer erwähnt wurden, sagt er. “Aber danach geschah nichts. Ich habe nie wieder etwas gehört.” Er habe daher auch “nicht die leiseste Ahnung”, was aus den Ermittlungen geworden sei, obwohl er annehme, dass die Staatsanwaltschaft die mit dem Verbrechen in Verbindung gebrachten Männer durchaus ausfindig machen könne - zumal einer der mutmaßlichen Mittäter noch nach seiner Anfrage im Parlament in einem ausführlichen Zeitungsinterview über die Griechen in Srebrenica berichtet habe. Doch es war nicht nur Desinteresse, das Andrianopoulos nach seinem Vorstoß begegnete. Der zuletzt parteilose Abgeordnete spricht auch von gehässigen Medienkommentaren, in denen gefragt wurde, warum er diese alte Geschichte ausgrabe.
"Griechen kämpften in Srebrenica mit dem Wissen der griechischen Behörden. Es gab in Griechenland jeden Tag Berichte über diese Leute, die in Bosnien gegen eine Regierung kämpften, die damals von der Staatengemeinschaft als die einzige legitime Regierung des Landes anerkannt war. Aber niemand hat versucht, dem nachzugehen," so Michas.
Nach Bosnien seien sie mit der vagen Vorstellung gegangen, “dass sie im Kampf gegen die Muslime irgendwie auch für die griechische Souveränität kämpften”. Über die serbischen Massaker in Bosnien sei nämlich kaum und zudem meist in Form von Meinungsartikeln berichtet worden. Takis spricht von einer “umfassenden Unterstützung” der griechischen Medien und auch der Mehrheit der Öffentlichkeit für die Politik Milosevics in Serbien, Kroatien und Bosnien. Das führe jedoch zu einer wichtigeren Frage: “Wer hat das organisiert, wer hat es angeordnet?”
Seine Recherchen führten den Autor bis an die Regierungsspitze. Der bis 1993 regierende konservative Ministerpräsident Mitsotakis habe auf Milosevic gesetzt, weil er ihn - einer damals auch anderswo gängigen Fehleinschätzung folgend - für einen Stabilitätsfaktor hielt. Zudem nahm aber auch und gerade die griechische Linke für Milosevic Partei, denn der Umstand, dass er zeitweilig scheinbar gegen die Amerikaner kämpfte, schien ihn für einige Leute zu einem Linken zu machen. Der Antiamerikanismus, der bei den Griechen schon ein vogue war, bevor er durch George Bush auch anderswo zur Erkennungsparole politischer Korrektheit wurde, ist laut Michas in Griechenland schlicht eine Variante des Nationalismus, der mit dem eingebildeten Antikapitalismus vieler Hellenen Hand in Hand gehe.
Von den etwa hundert Angehörigen einer griechischen Freiwilligengarde in Serbisch-Bosnien waren im September 1995 vier von Karadzic mit dem Orden des ,Weißen Adlers’ ausgezeichnet worden:
Mit seinem Buch über die griechische Verleugnung des Völkermordes an den Bosniaken hat sich Michas in seinem Heimatland zu einem Verräter gemacht.Wo diese für ihre Teilnahme an einem Großverbrechen heute ausgezeichneten Männer sind und was sie treiben, interessiere die Behörden in Griechenland heute ganz offensichtlich nicht, kritisiert Takis Michas. Wie Andreas Andrianopoulos wurde auch er von der Staatsanwaltschaft in Sachen Srebrenica vorgeladen. Man habe ihn dort gebeten, Namen und die Adressen der griechischen Kämpfer zu nennen. “Ich habe geantwortet, dass ich einige der Namen habe, aber nicht die Adressen und dass es zudem auch nicht meine Aufgabe sei, sie ausfindig zu machen. Ich bin kein Polizist.” Dabei sei es dann geblieben. “Nichts ist passiert. Nach mehr als einem Jahr sind keinerlei Anklagen erhoben worden.”
Das Buch: Unholy Alliance: Greece and Milosevic's Serbia: Greece and Serbia in the Nineties
Amazon.de: Unholy Alliance: Greece and Milosevic's Serbia: Greece and Serbia in the Nineties (Eastern European Studies (College Station, Tex.), No. 15.): Takis Michas, Michales Papakonstantinou: English Books
Ließt euch den Text durch
Fortsetzung : Griechische Freischärler in Srebrenica : TRANSATLANTIC FORUM
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