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Griechenland droht STAATSBANKROTT

P

Popeye

Guest
Angst vor dem Staatsbankrott

Von M. Dowideit, J. Eigendorf Und V. Unterreiner

28. Oktober 2008

Nach den Banken erwischt die Finanzkrise nun Staaten. Auch Länder der Euro-Zone könnten in den Strudel geraten. Für die junge Währung brechen harte Zeiten an

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Ein Land wie Griechenland kam in den vergangenen zwölf Monaten auf ein Leistungsbilanzdefizit von 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 67,2 Milliarden Dollar an Kapitalzuflüssen benötigte das Land, um seine Importe zu finanzieren. Eine nicht mehr haltbare Summe: Zuletzt soll die Regierung dem Vernehmen nach bereits Schwierigkeiten gehabt haben, auslaufende Altschulden zu refinanzieren. Auch in Spanien und Belgien sieht es mit einem Minus von knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt denkbar düster aus.

Doch was passiert, wenn eine Volkswirtschaft wie Griechenland auf einmal in eine ähnliche Situation geraten sollte wie zuletzt die isländische? Niemand will offen darüber reden. Doch sind Finanzminister und Notenbanker der Euro-Zone zutiefst besorgt über diesen Ernstfall. Zwar gibt ihnen der EG-Vertrag eine eindeutige Handlungsanleitung vor: Danach darf die EZB keinem Staat der Euro-Zone zu Hilfe eilen, wenn der Bankrott droht. Doch niemand glaubt mehr ernsthaft daran, dass man einen Staat fallen lassen könne, wenn man nicht einmal eine amerikanische Investmentbank oder eine deutsche Landesbank in den Abgrund gehen lassen kann.

Wenn aber die Notenbank nicht einspringen darf, bleiben Kredite vom IWF - und der anderen europäischen Staaten. Doch ist das realistisch? Im Ernstfall wird man dem deutschen Steuerzahler kaum erklären können, dass er nicht nur Milliarden für seine Banken, sondern auch noch weitere Milliarden für Griechenland bereitstellen soll.
http://www.welt.de/welt_print/article263...krott.html

Staatsschulden: Griechenland schreibt rote Zahlen
© ZEIT online

22.10.2008

Das sieht die EU-Kommission nicht gern: Entgegen dem Trend in der Eurozone hat Griechenland erneut die EU-Defizitkriterien verletzt. Im vergangenen Jahr betrug die Neuverschuldung rund 3,5 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt. Deutschlands Staatsverschuldung lag 2007 bei 0,2 Prozent.

Griechenland ist durch nachträgliche Korrekturen bei den Staatsfinanzen wieder zum Defizitsünder geworden. Wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte, kam das Land im vergangenen Jahr auf eine Neuverschuldung von 3,5 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt. Erlaubt sind höchstens drei Prozent. Im April war noch von 2,7 Prozent für Griechenland die Rede gewesen. Grund für die Änderungen sind neue Daten für Steuern, Krankenhäuser oder die Sozialversicherung.

: Staatsschulden: Griechenland schreibt rote Zahlen | Nachrichten auf ZEIT ONLINE

Es erstaunt mich, dass ein Land welches seit 25 Jahren EU-Gelder in den Hintern geschoben bekommt, so ein Pleitestaat ist.
 
Finanzkrise: Türkei ruft IWF um Hilfe an | Frankfurter Rundschau - Aktuell


Finanzkrise
Türkei ruft IWF um Hilfe an



VON GERD HÖHLER


In der Türkei wächst die Sorge vor den Folgen der globalen Finanzkrise: Droht das Land, wie bereits während der schweren Bankenkrise von 2001, in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten? Die Politiker in Ankara versuchen immer noch, die Gefahren herunterzuspielen. "Große verlieren viel, Kleine verlieren wenig" - dieses türkische Sprichwort bemühte jetzt Außenhandelsminister Kürsad Tüzmen und unterstrich, die "bescheidene Größe" der türkischen Wirtschaft sei ein Vorteil in der gegenwärtigen Krise.

Auch Tevfik Bilgin, Chef der staatlichen Bankenaufsicht BDDK, versucht zu beschwichtigen: "Wir sind weit weg vom Epizentrum des Erdbebens." Türkische Wirtschaftsführer dagegen sehen große Risiken für die Konjunktur - und rufen bereits nach dem Internationalen Währungsfonds. "Dies ist nicht mehr nur eine Finanzkrise sondern eine echte Wirtschaftskrise", sagt Arzuhan Dogan Yalcindag, die Präsidentin des einflussreichen Unternehmerverbandes Tüsiad. "Wir in der Wirtschaft sind sehr besorgt - diese Krise wird weh tun", meint die Verbandschefin.
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Die Vorboten des Abschwungs sind nicht zu übersehen: Bereits im August ging die Industrieproduktion in der Türkei um vier Prozent zurück. Nach einem Plus von 6,7 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres legte das türkische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nur noch um 1,9 Prozent zu - die Analysten hatten mit 3,7 Prozent gerechnet.

Der eigentliche Konjunktureinbruch dürfte aber erst noch bevorstehen. Fast täglich korrigieren jetzt die Analysten ihre Wachstumsprognosen nach unten. Ging die Regierung bis vor kurzem noch von bis zu 4,5 Prozent aus, liegt der Durchschnitt der Schätzungen jetzt nur noch bei 3,7 Prozent.

Einige Volkswirte rechnen sogar mit weniger als drei Prozent. Das sei "zu wenig für die Türkei", meint der Wirtschaftswissenschaftler Burak Saltoglu von der Bosporus Universität, denn wegen ihrer schnell wachsenden Bevölkerung brauche das Land mindestens fünf Prozent Wachstum, um nicht in eine Rezession zu rutschen.

Neben dem drohenden Konjunkturabschwung macht den Volkswirten vor allem das ausufernde Leistungsbilanzdefizit zunehmend Sorge. Es dürfte bis zum Jahresende rund sieben Prozent des BIP erreichen und könnte sich im nächsten Jahr weiter ausweiten.

Mustafa Koc, Chef der Koc Holding, der größten türkischen Unternehmensgruppe, appelliert deshalb an die Regierung, "proaktiv" zu handeln und schleunigst ein neues Beistandsabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auszuhandeln. Während der schweren Bankenkrise vom Frühjahr 2001 hatte der IWF die Türkei mit Krediten von insgesamt rund 40 Milliarden Dollar vor dem Staatsbankrott bewahrt.

Der IWF-Pakt war ein Motor für wirtschaftliche Strukturreformen, die Sanierung des Bankensystems und die Konsolidierung der türkischen Staatsfinanzen. Er sorgte damit für Vertrauen bei den Investoren. Doch der Pakt lief im Mai aus - und bisher zögert die Regierung, ein Folgeabkommen auszuhandeln.

Die politischen Folgen der Krise sind ebenso schwer abzuschätzen wie die ökonomischen. Die Bankenkrise und der Beinahe-Staatsbankrott von 2001 löste in der Türkei eine politischen Zeitenwende aus: Bei den Wahlen vom November 2002 straften die Wähler die drei regierenden Koalitionsparteien ab - keine von ihnen schaffte auch nur den Sprung ins neue Parlament.

Als strahlender Sieger ging damals Tayyip Erdogan mit seiner islamisch-konservativen Ak-Partei aus dem Urnengang hervor. Eskaliert die Krise, müsste Erdogan fürchten, dass diesmal er den Zorn der Wähler zu spüren bekommt. In sechs Monaten sind Kommunalwahlen in der Türkei. Sie gelten als wichtiges politisches Barometer.




Es wird uns alle erwischen...
 
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