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"Hätte ich einen Sohn, er sähe wie Trayvon aus"
Obama fordert Aufklärung
Wie rassistisch ist Amerika? Diese Frage wird in den USA zurzeit wieder heiß debattiert, nachdem ein afro-amerikanischer Junge in Florida erschossen wurde. Nun hat sich auch der Präsident geäußert, mit einer sehr persönlichen Einsicht.
Obama: "If I Had A Son, He Would Look Like Trayvon" - YouTube
US-Präsident Barack Obama fordert eine lückenlose Aufklärung im Fall von Trayvon Martin. "Wenn ich einen Sohn hätte, würde er aussehen wie Trayvon", sagte der erste afroamerikanische US-Präsident. Er könne nachempfinden, was dessen Eltern nun durchmachten. "Wenn ich an diesen Jungen denke, denke ich an meine eigenen Kinder."
Die "Tragödie" um den Tod von Martin müsse voll aufgearbeitet werden, sagte Obama am Freitag in Washington. Tausende Menschen verlangten bei einer Kundgebung in Florida eine Bestrafung des Schützen. Der behauptet weiterhin, er habe in Notwehr gehandelt.
Polizei lässt Schützen frei
Mit Blick auf die wieder aufgeflammte Debatte um unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft rief der Präsident das Land dazu auf, sich einer "Gewissensprüfung" zu unterziehen.
Der 17-jährige Martin war Ende des vergangenen Monats in Sanford von einem 28-Jährigen Nachtwächter erschossen worden. Der Schütze, ein Weißer namens George Zimmerman, erklärte, aus Notwehr gehandelt zu haben. Die Polizei schenkte seinen Angaben Glauben und nahm ihn nicht fest. Dabei beriefen sie sich auf das "Stand Your Ground"-Gesetz (Weiche nicht zurück), das den Menschen in Florida ein besonders weitgehendes Recht auf Selbstverteidigung einräumt. Der Notruf aus dieser Nacht lässt jedoch Zweifel an Zimmermans Darstellung zu.
Erst angesichts wachsender Empörung über das Vorgehen der Polizei in Sanford wurden die Behörden aktiv. Mittlerweile haben das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI Ermittlungen eingeleitet. Eine sogenannte Grand Jury soll am 10. April klären, ob die Beweise gegen Zimmerman ausreichen, um Anklage zu erheben. Im Internet unterzeichneten rund 1,5 Millionen Menschen eine Petition, die seine Strafverfolgung fordert.
"Wie Abfall liegen gelassen"
Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Donnerstagabend (Ortszeit) bis zu 20.000 Menschen in einem Park von Sanford zu einer friedlichen Kundgebung. An der Demonstration nahmen auch Religionsvertreter und der afroamerikanische Bürgerrechtler Al Sharpton teil. "Der Rassenfaktor hat ganz bestimmt eine Rolle gespielt" sagte die 33-jährige Karen Curry. "Wie kann es sein, dass die Polizei den Kerl nicht festgenommen hat, der einen jungen Mann erschossen und ihn wie Abfall liegen lassen hat?"
Der umstrittene Polizeichef von Sanford hatte am Donnerstag sein Amt vorübergehend niedergelegt. Bill Lee erklärte, seine Rolle als Leiter der Polizeistation sei zu einer "Ablenkung" für die Ermittlungen geworden. Der Stadtrat hatte ihm zuvor das Vertrauen entzogen.
Debatte über Rassismus in den USA
Der Vater des getöteten Teenagers bezeichnete die Amtsniederlegung bei der Demonstration in Sanford als unzureichend. "Der vorübergehende Rücktritt ist nichts", sagte Tracy Martin vor den Demonstranten. "Wir wollen eine Verurteilung und wir wollen eine Verhaftung des Mörders unseres Sohnes." Zu der Demonstration waren Menschen aus ganz Florida und aus Nachbarstaaten angereist.
Der Umgang mit dem Tod des Teenagers hatte die Debatte um die Benachteiligung von Afroamerikanern im US-Justizsystem und unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft wieder aufflammen lassen. Die Familie des Schützen wies die Vorwürfe eines rassistischen Mordes aber zurück und betonte, dass Zimmerman hispanische Wurzeln habe.
"Hätte ich einen Sohn, er sähe wie Trayvon aus": Obama fordert Aufklärung - n-tv.de
Obama fordert Aufklärung
Wie rassistisch ist Amerika? Diese Frage wird in den USA zurzeit wieder heiß debattiert, nachdem ein afro-amerikanischer Junge in Florida erschossen wurde. Nun hat sich auch der Präsident geäußert, mit einer sehr persönlichen Einsicht.
Obama: "If I Had A Son, He Would Look Like Trayvon" - YouTube
US-Präsident Barack Obama fordert eine lückenlose Aufklärung im Fall von Trayvon Martin. "Wenn ich einen Sohn hätte, würde er aussehen wie Trayvon", sagte der erste afroamerikanische US-Präsident. Er könne nachempfinden, was dessen Eltern nun durchmachten. "Wenn ich an diesen Jungen denke, denke ich an meine eigenen Kinder."
Die "Tragödie" um den Tod von Martin müsse voll aufgearbeitet werden, sagte Obama am Freitag in Washington. Tausende Menschen verlangten bei einer Kundgebung in Florida eine Bestrafung des Schützen. Der behauptet weiterhin, er habe in Notwehr gehandelt.
Polizei lässt Schützen frei
Mit Blick auf die wieder aufgeflammte Debatte um unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft rief der Präsident das Land dazu auf, sich einer "Gewissensprüfung" zu unterziehen.
Der 17-jährige Martin war Ende des vergangenen Monats in Sanford von einem 28-Jährigen Nachtwächter erschossen worden. Der Schütze, ein Weißer namens George Zimmerman, erklärte, aus Notwehr gehandelt zu haben. Die Polizei schenkte seinen Angaben Glauben und nahm ihn nicht fest. Dabei beriefen sie sich auf das "Stand Your Ground"-Gesetz (Weiche nicht zurück), das den Menschen in Florida ein besonders weitgehendes Recht auf Selbstverteidigung einräumt. Der Notruf aus dieser Nacht lässt jedoch Zweifel an Zimmermans Darstellung zu.
Erst angesichts wachsender Empörung über das Vorgehen der Polizei in Sanford wurden die Behörden aktiv. Mittlerweile haben das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI Ermittlungen eingeleitet. Eine sogenannte Grand Jury soll am 10. April klären, ob die Beweise gegen Zimmerman ausreichen, um Anklage zu erheben. Im Internet unterzeichneten rund 1,5 Millionen Menschen eine Petition, die seine Strafverfolgung fordert.
"Wie Abfall liegen gelassen"
Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Donnerstagabend (Ortszeit) bis zu 20.000 Menschen in einem Park von Sanford zu einer friedlichen Kundgebung. An der Demonstration nahmen auch Religionsvertreter und der afroamerikanische Bürgerrechtler Al Sharpton teil. "Der Rassenfaktor hat ganz bestimmt eine Rolle gespielt" sagte die 33-jährige Karen Curry. "Wie kann es sein, dass die Polizei den Kerl nicht festgenommen hat, der einen jungen Mann erschossen und ihn wie Abfall liegen lassen hat?"
Der umstrittene Polizeichef von Sanford hatte am Donnerstag sein Amt vorübergehend niedergelegt. Bill Lee erklärte, seine Rolle als Leiter der Polizeistation sei zu einer "Ablenkung" für die Ermittlungen geworden. Der Stadtrat hatte ihm zuvor das Vertrauen entzogen.
Debatte über Rassismus in den USA
Der Vater des getöteten Teenagers bezeichnete die Amtsniederlegung bei der Demonstration in Sanford als unzureichend. "Der vorübergehende Rücktritt ist nichts", sagte Tracy Martin vor den Demonstranten. "Wir wollen eine Verurteilung und wir wollen eine Verhaftung des Mörders unseres Sohnes." Zu der Demonstration waren Menschen aus ganz Florida und aus Nachbarstaaten angereist.
Der Umgang mit dem Tod des Teenagers hatte die Debatte um die Benachteiligung von Afroamerikanern im US-Justizsystem und unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft wieder aufflammen lassen. Die Familie des Schützen wies die Vorwürfe eines rassistischen Mordes aber zurück und betonte, dass Zimmerman hispanische Wurzeln habe.
"Hätte ich einen Sohn, er sähe wie Trayvon aus": Obama fordert Aufklärung - n-tv.de