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Eine Studie des IHS untermauert, dass langfristig ein beinahe vollständiger Ausstieg aus fossilen Energieträgern machbar ist. Strom könnte im Jahr 2050 sogar zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen.
Wien. Die Ergebnisse der Studie, die das Institut für Höhere Studien (IHS) am Freitag vorgelegt hat, sind klar: Demnach ist es möglich, den Energieverbrauch in Österreich bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Gleichzeitig kann der Anteil fossiler Energieträger (derzeit 72 Prozent) auf 16 Prozent verringert werden, der CO2-Ausstoß sinkt um mehr als 90 Prozent. Diese Werte bestätigen einige Untersuchungen, die in den letzten Monaten vorgelegt wurden. Damit können die Zahlen nun als „Common Sense“ unter Experten angesehen werden.
Nicht weniger interessant ist das Auftraggeber-Konsortium für die Studie: die Umweltorganisation Greenpeace, der niederösterreichische Energieversorger EVN und die Gewerkschaft Vida. Das gemeinsame Interesse, so betonten führende Vertreter, liege in den Veränderungen, die der Kampf gegen den Klimawandel mit sich bringt. Diese wolle man gestalten und bestmöglich nutzen.
Basis der IHS-Studie sind einige Untersuchungen internationaler Organisationen (etwa der Internationalen Energieagentur oder der OPEC) und österreichische Studien (etwa der Energieagentur oder des Wifo). Die größten Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz gibt es laut IHS-Chef Bernhard Felderer bei privaten Haushalten (Wärmedämmung, Nutzung erneuerbarer Energieträger) und im Verkehr (Elektromobilität, Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel). Bisher habe man die Möglichkeiten nur sehr mangelhaft genutzt, so der Ökonom. In den Bauordnungen der Länder hätte man längst strengere Standards einführen können, in den Schienenverkehr sei zu wenig investiert worden. Bei der Energieaufbringung könne man fossile Energieträger sukzessive zurückdrängen, gleichzeitig müssten erneuerbare Energiequellen ausgebaut werden. Allerdings rechnet das IHS mit keinen dramatischen Zuwächsen – dennoch könne 2050 die gesamte Elektrizität Ökostrom sein.
Staatliche Maßnahmen
Da der Druck einer Verteuerung von Erdöl bisher nicht ausreichend gewesen sei – „der Ölpreis ist in den letzten 40 Jahren parallel zum Preisindex gestiegen“ –, seien staatliche Maßnahmen nötig. Steuererhöhungen hält Felderer nicht für notwendig, sehr wohl aber Umschichtungen – etwa eine Steuerbefreiung der E-Mobilität.
Greenpeace-Chef Alexander Egit merkte an, dass es in der Bevölkerung nach dem Super-GAU in Japan ein Zeitfenster für Reformen gebe. Die Menschen sind offenbar auch zu Einschränkungen bereit, insbesondere in Österreich: Laut einer Imas-Umfrage können sich 37 Prozent der Österreicher einen Autoverzicht an einem Wochenende im Monat vorstellen – in Deutschland sind es 32 Prozent.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2011)
Hört sich doch schonmal gut an.
Was meint ihr. Ist das machbar ?
Wien. Die Ergebnisse der Studie, die das Institut für Höhere Studien (IHS) am Freitag vorgelegt hat, sind klar: Demnach ist es möglich, den Energieverbrauch in Österreich bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Gleichzeitig kann der Anteil fossiler Energieträger (derzeit 72 Prozent) auf 16 Prozent verringert werden, der CO2-Ausstoß sinkt um mehr als 90 Prozent. Diese Werte bestätigen einige Untersuchungen, die in den letzten Monaten vorgelegt wurden. Damit können die Zahlen nun als „Common Sense“ unter Experten angesehen werden.
Nicht weniger interessant ist das Auftraggeber-Konsortium für die Studie: die Umweltorganisation Greenpeace, der niederösterreichische Energieversorger EVN und die Gewerkschaft Vida. Das gemeinsame Interesse, so betonten führende Vertreter, liege in den Veränderungen, die der Kampf gegen den Klimawandel mit sich bringt. Diese wolle man gestalten und bestmöglich nutzen.
Basis der IHS-Studie sind einige Untersuchungen internationaler Organisationen (etwa der Internationalen Energieagentur oder der OPEC) und österreichische Studien (etwa der Energieagentur oder des Wifo). Die größten Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz gibt es laut IHS-Chef Bernhard Felderer bei privaten Haushalten (Wärmedämmung, Nutzung erneuerbarer Energieträger) und im Verkehr (Elektromobilität, Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel). Bisher habe man die Möglichkeiten nur sehr mangelhaft genutzt, so der Ökonom. In den Bauordnungen der Länder hätte man längst strengere Standards einführen können, in den Schienenverkehr sei zu wenig investiert worden. Bei der Energieaufbringung könne man fossile Energieträger sukzessive zurückdrängen, gleichzeitig müssten erneuerbare Energiequellen ausgebaut werden. Allerdings rechnet das IHS mit keinen dramatischen Zuwächsen – dennoch könne 2050 die gesamte Elektrizität Ökostrom sein.
Staatliche Maßnahmen
Da der Druck einer Verteuerung von Erdöl bisher nicht ausreichend gewesen sei – „der Ölpreis ist in den letzten 40 Jahren parallel zum Preisindex gestiegen“ –, seien staatliche Maßnahmen nötig. Steuererhöhungen hält Felderer nicht für notwendig, sehr wohl aber Umschichtungen – etwa eine Steuerbefreiung der E-Mobilität.
Greenpeace-Chef Alexander Egit merkte an, dass es in der Bevölkerung nach dem Super-GAU in Japan ein Zeitfenster für Reformen gebe. Die Menschen sind offenbar auch zu Einschränkungen bereit, insbesondere in Österreich: Laut einer Imas-Umfrage können sich 37 Prozent der Österreicher einen Autoverzicht an einem Wochenende im Monat vorstellen – in Deutschland sind es 32 Prozent.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2011)
Hört sich doch schonmal gut an.
Was meint ihr. Ist das machbar ?