Keinesfalls wird da etwas aus dem Kontext herausgezogen. Die serbischen Gewaltorgien begannen 1941 und arteten immer weiter aus. Es ist also mehr als offensichtlich, dass die Bosniaken zu diesem Zeitpunkt über keinerlei effektive Verteidigungsstruktur verfügten, was auch gleichzeitig aktive, militärische Ausrottungsvorhaben der serb. Population ausschliesst. Erst nach diesen umfassenden Cetnikorgien, gründete sich die Waffen-SS zunächst formell und erst 10 Monate später einsatzfähig mit ca. 20.000 Mann (Dezember 1993). Bedeutet: Der Übergang vieler Bosniaken in die Waffen-SS war weniger einem ideologischen Austrottungsvorhaben, als mehr einer Verteidigungsgrundhaltung geschuldet. Das die Deutschen das in ihrem Sinne instrumentalisieren wollten, ist eine andere Sache. Wichtig ist hier die Motivation der Bosniaken.
Was Popovac, Pasic und Mulalic angeht. Diese sind m.E. irrelevant. In der Serbischen Führungsspitze setzten sich zunehmend Strukturen durch (Stevan Moljevic), die sich ideologisch an den Faschismus anlehnten. Mihajlovic duldete dies ganz offensichtlich und liess die Cetnikorgien in Ostbosnien gewähren. Seine widerspruchsloses Verhalten als Djurisic im von einer erflogreichen Militäraktion berichtete, bei der neben 1.200 Soldaten auch von 8000 zivilen Opfern berichtet wird, spricht Bände:
Djurisic spricht von "Die Operation wurde exakt nach Befehl und Vorgabe ausgeführt". Draza Mihajlovic war zum vakanten Zeitpunkt sein Befehlshaber. Dieser Vorgang berichtet von einer Aktion im Februar 1943. Zur Erinnerung: Die Handzar-SS war zu diesem Zeitpunkt zunächst nur formell auf den Weg gebracht und sollte ihre volle Einsatzfähigkeit erst 10 Monate später erlangen.
Was Deine 8000 Muslime angeht, da ist eine differenzierte Sicht angebracht. Es ist kaum davon auszugehen, dass sich diese 8000 in Cetnikverbänden wiederfinden wollten, die an der Ausrottung der eigenen Population beteiligt sind. Vielmehr gab es ja so etwas wie Reste einer reguläre Armee die man gesondert vom Wüten der Cetniks in Ostbosnien betrachten muss.
Fassen wir das offensichtliche zusammen: Draza Mihajlovic war ungefähr so viel Antifaschist wie Mussolini oder Pavelic. Er verfolgte letzlich die gleichen Ideen und Ziele und setzte sie in seinem unmittelbaren Einflussbereich auch um. Das er das alles aus einer Defensivhaltung machte und sich hier -wissend das die Okkupation nicht ewig dauern kann und Deutschland zwischen zwei Fronten gerät- in den Wald zurückzog um bei Bedarf den Antifaschisten zu mimen, ändert daran gar nichts.
1. Das Jahr???
2: Sprichst du da von einem Brief an Mihajlovic, wobei angeblich da was im Netz rum schwirrt...natürlich, extrem offiziel
3. Was machen deutsche und italienische Truppen in Foca Anfang 41 und warum ist es diese Region
im NDH Verbund?
4. Mihajlovic als Faschist, nun, wieso flüchtet er auf die Ravna Gora vor den deutschen Besatzern im Mai 41
wenn er zugleich deren Verbündeter war??? Und vor allem, warum besucht im Tito dort insgesamt drei mal,
wenn Tito als Kommunist bekennender Feind der deutschen Ideologie war ??
Und jetzt ganz persönlich:
Ist es nicht so, dass diese neue Geschichtsschreibung dazu dient sich aus den Irrwegen im WW2
sich ein bisschen ins rechte Licht zu rücken, sämtliche Taten als ungeschehen dar zu liegen?
Also,
Tamni Vilajet ist definitiv als solch anzusehen, dass sich die verschieden ethnischen Gruppen
über jedes Maß abgeschlachtet haben wo es nur ging, man hat jede Gelegenheit genutzt
den anders Gläubigen schaden zu zufügen, selbst wenn man unangenehme Allianzen
eingehen musste. Das gilt für alle Volksgruppen in ex YU, und es gibt keine Ausnahmen.
Die Geschehnisse aber so dar zu stellen, dass die böse königliche Armee (citaj cetnici)
uns unbewaffnete Unschuldige in ihren Blutsorgien regelrecht niedergemetzelt hat, ist
weder so geschichtlich richtig, noch der Vergangenheitsbewältigung im Westbalkan
nützlich.