Es macht keinen Sinn zu diskutieren. Aber wenn gewisse Leute einen sofort als Bulgaren abstempeln und bewusst provozieren, dann wunder ich mich nicht wenn man ausfallend wird. Ich würde mit dir gerne darüber diskutieren, aber aus den genannten Gründen lasse ich es lieber.
Fakt ist, das wir uns schon vor Tito als Mazedonier sahen und das Das Mazedonische erwachen (die ihren Höhepunkt während des Ilinden Aufstandes 1903 erreicht hatte) genauso spät wie das bulgarische kam. Die bulgarische Nation im heutigen Sinne gibt es erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Man kann aber nicht leugnen dass man mit den heutigen Bulgaren eine gemeinsame Geschichte hatte bis ins 17. Jahrhundert nur Verstand man damals was anderes darunter als Heute. Damals gab es unter den Slawisch sprechenden Bewohnern des Balkans sowas wie Nationalitäten nicht. Man richtete sich nach dem entsprechenden Reich. So waren alle Bewohner des bulgarischen Reiches auch Bulgaren völlig egal ob sie eine slawische Sprache, Albanisch, Aromunisch oder weiss der Teufel was sprachen. So galten auch Albaner und Serben damals als "Bulgaren" der ethnische Hintergrund war nicht Relevant.
Das ist eine Farce! Es stimmt überhaupt nicht dass sich die Albaner als Bulgaren fühlten oder als solche bezeichnet wurden, zu keiner Zeit. Darüber wurde NIE berichtet. In der Geschichtsbüchern von Anna Komnena werden die Albaner durchgehend als Arbanoi oder Alvanoi bezeichnet und die ersten Albaner (ca 10 Jh.) bezeichneten sich selbst als Arban. Der Unterschied der Albaner zu den anderen Völkern wurde immer hervorgehoben, aufgrund der Sprache und Traditionen, lediglich mit den Griechen gab es vergleiche. Ebenso haben sich auch die Serben nie als Bulgaren betrachtet oder wurden als solche bezeichnet. Diese waren in der besagten Zeit vielmehr Kontraheten, als das man sie hätte verwechseln können.
Im übrigen muss ich hinzufügen, dass ich viele Bulgarische Studienkollegen und -Kollginnen habe, die ich diesbezüglich gefragt habe und jeder von ihnen mir versichert hat, dass die heutigen Mazedonier in Wirklichkeit Bulgaren sind, aber um ihrem Staat mehr Legtimität zu verleihen und ein einheitliches Zusammehalts- und Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln, die Politik dort sehr bemüht ist eine Geschichte zu erfinen.
Schlussendlich gibt es einen Mazedonischen Staat aber kein Makedonisches Volk, sondern ein Bulgarisch sprechendes Volk in Mazedonien. Anderfalls wäre es mir rätselhaft, wie man seine Wurzeln über Jahrhunderte ja sogar Jahrtausende vergessen konnte und auf einmal fand man wieder zu seinen Wurzeln zurück. So gesehen müsste die Makedonen von der Bulgaren dermassen assimiliert worden sein, dass man sich seiner Wurzeln nicht mehr bewusst gewesen wäre. Und was ist mit den Albanern als vergleich dazu?! Diese hatten auch über Jahrhunderte und Jahrtausende keinen einheitlichen Staat, genau so wie die Makedonier, aber dennoch vergassen sie nicht ihre "antike" Sprache und Traditionen?! Wieso taten die Makedonier dies? Zeitlich und Räumlich haben die Albaner und Makedonier ein ähnliches Schicksal gehabt. Wieso überlebten die Makedonier nicht und die Albaner schon? Oder um es anders zu formulieren: wenn man nun doch annimt, dass das heutige Mazedonische Volk díe direkten Nachfahren des antiken Makedonischen Volkes ist, wieso sprechen sie Bulgarisch und die Albaner, die ein ähnliches Schicksal hatten, immer noch Albanisch, wenn auch nicht wie vor 1000 - 1200 Jahren, obwohl auch sie sehr lange unter einem Römischen, Byzantischen, Bulgarischen, Serbischen und später Osmanischen Reich lebten?